Es ist eines der großen Geheimnisse in der laufenden DTM-Saison 2018: Wen setzt Mercedes als Gaststarter ein? Unlängst sprach Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff von einem spannenden Fahrer - diese Aussage des Bosses höchstpersönlich heizte die Gerüchteküche zusätzlich an.

Jetzt ist ein Name aufgetaucht, mit dem wohl niemand gerechnet hatte: Sebastien Ogier, vierfacher Rallye-Weltmeister. Der Ehemann von Sat.1-Moderatorin Andrea Kaiser saß laut Informationen von Motorsport-Magazin.com an diesem Freitag bereits in einem DTM-Mercedes.

Ogier absolvierte am Rande des DTM-Wochenendes in Zandvoort Kamerafahrten für TV-Partner Sat.1. Am Freitagmittag drehte der Franzose drei Runden in einem Mercedes aus der Saison 2016. Mit dabei war auch TV-Experte Timo Scheider, der zum ersten Mal in seinem Leben einen DTM-Rennwagen von Mercedes pilotierte.

Steckt mehr dahinter?

Wirklich nur eine Kamerafahrt - oder steckt hinter Ogiers DTM-Kurzeinsatz doch mehr? Mercedes-Teamchef Uli Fritz sagt mit Blick auf Ogier zu Motorsport-Magazin.com: "Es gibt ein paar gute Ideen, die sind alle spannend. Aber es ist noch nichts entschieden."

Ein Dementi in Sachen Ogier klingt sicherlich anders, und was Fritz zum Ausdruck bringen könnte: Eine Absprache mit Audi und BMW bezüglich eines Gastfahrers scheint es bislang nicht gegeben haben. Bei den Gaststartern müssen die anderen Hersteller ihre Zustimmung erteilen. So war es auch bei Mattias Ekström (Audi) und Alex Zanardi, der beim Wochenende im italienischen Misano für BMW antreten wird.

Späterer Einsatz möglich?

Aufgrund des DTM-Reglements ist der Einsatz von Gaststartern bei den letzten drei Rennwochenenden der Saison verboten. Damit blieben Mercedes nur noch die Rennen in Brands Hatch und Misano. Da in Italien Zanardi als BMW-Gastfahrer bereits gesetzt ist, bliebe im Grunde genommen nur noch Brands Hatch am 11. und 12. August übrig.

Nicht auszuschließen aber, dass Mercedes gegebenenfalls einen Antrag auf eine Änderung stellen könnte, um einen Gaststarter zu einem späteren Zeitpunkt einsetzen zu können. Der Nürburgring und vor allem der Red Bull Ring - Ogier wird von der Marke gesponsert - könnten möglich sein. Überschneidungen mit der Rallye-WM gäbe es zu keinem der Termine.

Saß schon 2013 im DTM-Auto: Sebastien Ogier mit Mattias Ekström, Foto: Audi
Saß schon 2013 im DTM-Auto: Sebastien Ogier mit Mattias Ekström, Foto: Audi

Ogier kann sich DTM-Karriere vorstellen

Ogier wäre aufgrund seiner Erfolge in der WRC sicherlich ein geeigneter Kandidat für den seitens Mercedes angepriesenen 'spannenden Fahrer'. Und es wäre auch nicht das erste Mal, dass Ogier einen DTM-Boliden bewegt. 2013 drehte er unter Anleitung von Mattias Ekström fünf Runden in einem Audi RS 5 DTM auf dem Sprintkurs des Nürburgrings.

Ogier damals nach seiner Erfahrung mit dem Tourenwagen: "Ich finde die DTM sehr interessant und halte mich immer auf dem Laufenden. Ich könnte mir durchaus vorstellen, nach dem Ende meiner Rallyekarriere in der DTM zu fahren." Vielleicht kommt sein erster, realer DTM-Einsatz sogar schon in dieser Saison.

Sicherlich wäre Ogier in der Lage, auch in der DTM ohne größere Vorbereitung gute Arbeit zu leisten. Er kann sogar Rennerfahrung auf der ihm nicht unbedingt vertrauten Rundstrecke vorweisen. 2014 absolvierte er einen Gaststart im ADAC GT Masters. Auf dem Lausitzring teilte sich Ogier einen Audi R8 LMS mit dem früheren Formel-1- und DTM-Piloten Markus Winkelhock.