Im Rahmen der Saisonabschlussfeier gab BMW am Samstagabend bekannt, dass Marco Wittmann in der kommenden DTM-Saison für die Bayerischen Motorenwerke ins Lenkrad greifen wird. Für den gerade erst 23 Jahre alt gewordenen Rennfahrer ist die Beförderung vom Testfahrer zum Einsatzpiloten ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk.

Wie viele andere Motorsportler startete auch Wittmann seine Karriere im Kartsport. Bereits mit sechs Jahren saß der Fürther zum ersten Mal in einem Kart. 2004 konnte sich der 1,79 Meter große Wittmann zum deutschen Junioren-Kart-Meister krönen. Im Jahr darauf belegte er bei den Europameisterschaften Rang fünf. 2006 startete er schließlich noch einmal im Kartsport, bevor er 2007 in der Formel BMW Deutschland an den Start ging.

In seinem Debütjahr belegte er im Gesamtklassement Rang fünf, beim anschließenden Weltfinale im spanischen Valencia musste er sich nur dem Österreicher Philipp Eng geschlagen geben. 2008 gingen die deutsche und britische Formel BMW zusammen in der Formel BMW Europe an den Start. Wittmann erreichte erneut den zweiten Rang. Diesmal musste er sich seinem Teamkollegen geschlagen geben, der kein geringerer als der nächstjährige Sauber-F1-Rookie Esteban Gutierrez war.

Nach zwei Jahren in der Formel BMW wechselte Wittmann 2009 in die Formel 3 Euroserie. In seiner Premierensaison bei Mücke-Motorsport konnte er nur wenige Glanzlichter setzen, er blieb klar hinter den Erwartungen zurück und landete am Ende nur auf Rang 16. Die nächsten beiden Saisons in der Formel 3 Euroserie bestritt der Fürther für den französischen Rennstall Signature.

Zwar lief es insgesamt deutlich besser - Wittmann konnte in Hockenheim sein erstes F3-Rennen gewinnen -, doch am Ende stand wieder nur der Vizetitel, erneut hinter seinem Teamkollegen. Edoardo Mortara sicherte sich 2010 den Titel und stieg später mit Audi in die DTM auf. Im Jahr darauf sollte sich dieses Schicksal wiederholen, diesmal landete Wittmann allerdings nicht hinter seinem Teamkollegen auf Rang zwei. Mit fünf Rennsiegen und insgesamt 13 Podiumsbesuchen wurde er bester VW-Pilot hinter Roberto Merhi, letzterer fuhr 2012 für Mercedes in der DTM.

2011 durfte Wittmann zum ersten Mal in das Cockpit des BMW M3 DTM klettern. "Er hat bei seinem ersten DTM-Test einen sehr guten Eindruck hinterlassen", resümierte BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt damals. "Dass Marco aus unserer eigenen Nachwuchsförderung stammt, ist ganz sicher kein Zufall", lobte er die Nachwuchsarbeit, die im eigenen Haus betrieben wird. Folglich bestritt Wittmann die Saison 2012 bei BMW als Test- und Entwicklungsfahrer und konnte in dieser Zeit bereits gut in das Team integriert werden und wichtige Erfahrungen bei weiteren Testfahrten sammeln.