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Exotische F1-Eigenbauten

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Donnerstag, 03. März 2011

Beiträge: 45398
Was sind eure exotischsten F1-Eigenbauten?
Bitte mit ein paar Infos dazu und vielleicht auch ein Foto.

Beitrag Donnerstag, 03. März 2011
AWE AWE

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Einer der ersten F1 Exoten war wohl der Ferrari 166 S von Clemente Biondetti ,denn er in monza 1950 an den Start brachte .

Das Auto hatte als Bassis den Ferrari 166 ,eine der Eier legenden
Wollmilchsäue ,die Ferrari in der Zeit so auf den Markt brachte .
Das Auto gab es als zivile GT Version, als Spyder , als Sport ,Mille Miglia und und und ... Kanoo 40 Ferari 166 wurden gebaut
In der WM wurde das auto sowohl in einer F1 als auch in einer F2
Variante von diversen Privatfahrern eingesetzt

.Der von Biondetti
in Monza eingesetzte Wagen hatte ,zumindest sagen das die Experten ,den Kastenrahmen des Ferrari 166 (Chassis 06C ) mit einem implantierten Reihen-Sechszylinder Jaguar Motor vom Typ XK
Die Karosse war ein Eigenentwurf .
Lt. zeigenössischen Berichten soll das Fahrzeug bei Enzo Ferrari nicht auf Gegenliebe gestoßen sein

Ach ja der Jaguar Motor gab nach 16 Runden den Geist auf,wobei Biondetti da berieits auf dem letzten Platz rumgurkte .

Biondetti mit der 22
Bild

Der Jaguar R6 XK
Bild

Beitrag Donnerstag, 03. März 2011

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Tippspiel-Teams:
F1: Seifenkistel Roadrunners
Rallye: Ricola Rot Weiss Alpenteam Ilmor WRC
DTM: Speedpflicht DTM Team
MotoGP: Agostini MV Augusta

Beitrag Donnerstag, 03. März 2011
AWE AWE

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Ein Tyrrell P34 ,der Staubsauger-Brabham usw, sind ja nun nicht unbedingt exotische EIGENBAUTEN ,oder ?

von daher sollte man sich dabei schon auf die EIGENBAUTEN konzentrieren ,sprich Ferrari Jaguar ,Arzani-Volpini usw.
Wobei es da natürlich auch fließende Übergänge gibt ,wenn man z. Bsp. die Gilby oder Rebaque Autos anschaut .
Da die F2 Autos ja nicht mit dabei sind ,sprich die ganen Pseudo BMWs ,AFM .MSM.Veritas und Co. bleibt das ganze doch auch recht übersichtlich

Ach ja ,bevor ich es vergesse , die SuFu ist nur dann der Hammer ,wenn man nichts suchen muss ,ansonsten eher behämmert :D

Beitrag Donnerstag, 03. März 2011

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AWE hat geschrieben:
Lt. zeigenössischen Berichten soll das Fahrzeug bei Enzo Ferrari nicht auf Gegenliebe gestoßen sein


Wieso, was hatte Ferrari dagegen?
Ist Biondette den Wagen auch bei anderen Rennen gefahren? Also in der WM kam er nur bei einem Rennen zum Einsatz, aber sonst wo?

Beitrag Donnerstag, 03. März 2011

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AWE hat geschrieben:
von daher sollte man sich dabei schon auf die EIGENBAUTEN konzentrieren ,sprich Ferrari Jaguar ,Arzani-Volpini usw.
Wobei es da natürlich auch fließende Übergänge gibt ,wenn man z. Bsp. die Gilby oder Rebaque Autos anschaut .
Da die F2 Autos ja nicht mit dabei sind ,sprich die ganen Pseudo BMWs ,AFM .MSM.Veritas und Co. bleibt das ganze doch auch recht übersichtlich


Vielleicht kannst du ja mal eine Liste zusammenstellen, welche für dich die Eigenbauten sind.

Beitrag Donnerstag, 03. März 2011
AWE AWE

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Für mich ist Eigenbau wenn das Auto als Einzelstück in der heimischen Garage in Zusammenarbiet mit einem Kumpel entstanden ist . Das Thema hatte sich eigentich in der F1 recht schnell erledigt .
Das beginnt in den 50ern mit dem Ferrari von Bondetti oder auch dem SVA der Ecurie Espadon und endet wohl in den 60ern mit den südafrikanischen Edelbastlern .
Belassi .DeTomaso ,Shannon ,Merzario ,Amon ja selbst die Amis mit ihrem Scirocco würde ich für mich schon nicht mehr als Eigenbau bezeichnen . Die hatten einen Konstrukteur ,hatten eine angestellte Mechaniker Crew usw.
Auf der anderen Seite gab es eine Reihe von Privatfahrern die gekaufte Modelle umstrickten ,Gerade was Lotus,Cooper und Co. betraf ,gabs da schon recht gewagt Konstruktionen .Ich erinnere da nur an den Borgward -Motor .Da wurde auch noch viel in der hemischen Garage gestrickt ,aber wo endet da der Begriff Eigenbau ?

Beitrag Donnerstag, 03. März 2011

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Naja ich denke die ersten, die du genannt hast dürften die sein, die am interessantesten sind.

Vielleicht bekommen wir in diesem Thrtead ja zumindest zehn dieser exotischen Eigenbauten zusammen.

Mit dem Ferrari Jaguar ist der Anfang ja schon gemacht.

Beitrag Donnerstag, 03. März 2011

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Da fällt mir der Rennwagen ein, der als "Connew F1" in 1972 beim GP Österreich mit Francois Migault an den Start ging.

Hier Bilder davon:

http://62.149.36.46/~bruce/cgi-bin/connew.htm

Gruß, gavamar

Beitrag Donnerstag, 03. März 2011
AWE AWE

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Connew ist ein gutes Bespiel für "Eigenbau "
Peter Connew war alles andere als ein leidenschaftlicher Racer 1969 schleifte ihn ein Kumpel erstmals zu einem F1 Rennen nach Monza und danach waren beide so begeistert ,das sie bei Surtees im Team anheuerten . Von Tuten und Blasen keine Ahnung hangelte er sich dort so durch allein von dem Gedanken getragen irgendwann seinen eigenen Wagen zu bauen .
Bei Hodges in "Rennwagen von A bis Z " kann man nachlesen das Connew bei Surtees für die Entwicklung der Rennwagen verantwortlich gewesen wäre ,was aber so wohl nicht ganz stimmt .
Er war so mehr Mädchen für alles ohne von irgendwas richtig Ahnung zu haben 1970 kündigte er bei Surtees und mietete vom Ersparten zusammen mit den Kumpels Roger Doran und Barry Boor eine größere Garage in Romford /Essex . Dort entstanden unter Hilfe weiterer "Ehrenamtlicher " zwei Monocoque- Wannen wovon eine mit einer Karosse versehen wurde ,ein paar aniqualrisch erstandene Redaufhängungen erhielt und mit einer Motoren -Attrappe 1972 auf einer Rennwagenausstellung vorgeführt wurde . Sinn der Aktion war ,es Geldgeber zu finden ,denn die privaten Konten waren längst leer geräumt .
In dem franz. Sportwagen Fahrer F. Migault fanden sie den Dukatenesel denn sie brauchten und schnell wurde ein Cosworth samt Hewland Getriebe angeschafft . Zusammen mit ein paar Baukastenteilen aus dem F1 -Supermarkt entstand ein Exemplar des Connew PC1 was allerdings gleich mal mit der Chassis Nr.002 versehen war . Gerüchten zu Folge soll Connew in McLaren einen Wohltäter gefunden haben ,der ihm das eine oder andere Teil zukommen lies .
Surtees dagegen ging auf Kriegsfuß mit Connew und warf ihm vor ,diverse Dinge und Ideen stammten aus Surtees Werkstatt .
Migault hatte zwar einige Geldgeber an Bord geholt wollte aber selbst was ab haben vom Kuchen und verlangte 2000 Pfund pro Rennen . Einen Vertrag unterzeichnete er für 5 Rennen ,konnte aber am Ende nur bei zwei überhaupt sein Glück versuchen .
In Monaco war schlicht und ergreifend das Auto nicht fertig , der Frankreich GP viel ins Wasser aus "familiären Gründen " .
Vetter Boor hatte übersehen ,das er am WE vor dem GP einen anderen wichtigen Termin hatte ,seine Hochzeit . Quasi in der hochzeitsnacht machte sich die Truppe mit dem Bräutigam auf in richtung Frankreich um 60 Km vor LeMans mit kaputten Transporter liegen zu bleiben .Da man schon mal so weit gekommen war sagte Connew kurzerhand das Projekt Frankreich GP ab und machte einen Kurztest in LeMans bei Bugatti Beim auspacken merkte man allerdings das der Rennwagen beim Transport Schaden genommen hatte und die hintere Radaufhängung total verbogen war .Zurück in England wurde umgebaut und neu konstruiert . In Silverstone sah das Auto zum ersten mal eine Rennstrecke konnte sich abber nicht qualifizieren , Das nächste Rennen auf dem Nürburgring wurde zur nächsten Katastrophe . Das Team hatte die Meldefrist verpasst und war nicht fürs Rennen zugelassen worden ,schmugelte sich aber incl. Transporter ins Fahrerlager und holte sich moralische Unterstützung bei anderen Teams .Der Veranstalter bleib allerdings stur und der Connew durfte keinen Meter fahren In Österrecih passierte dann das unfassbare .Der Connew qualifizierte sich fürs Rennen ,schied da allerdings wieder mal mit Aufhängungsschaden aus . Damit war die GP Geschichte vn Connew beeendet .
Nach ein paar Versuchen ausserhalb dr WM wurde das Auto 1973 mit einem Chevrolet V8 umgerüstet und in der F5000 gefahren .Dort verschrottete Tony Trimmer das Auto in Brands Hatch entgültig .
Der Schrotthaufen endete zusammen mit dem nie fertig gestellten zweiten Chassis in den Brennesseln von Connews Hinterhoff wo sie in den 80ern wieder entdeckt wurden .

Beitrag Freitag, 04. März 2011

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Klingt interessant!
Mehr davon!

Beitrag Mittwoch, 09. Mai 2018

Beiträge: 45398
AWE hat geschrieben:
Gerade was Lotus,Cooper und Co. betraf ,gabs da schon recht gewagt Konstruktionen .Ich erinnere da nur an den Borgward -Motor .Da wurde auch noch viel in der hemischen Garage gestrickt ,aber wo endet da der Begriff Eigenbau ?


das war für mich auch der Grund, wieso Kundenautos damals funktionierten. Sie wurden verkauft und die Teams durften dann dran rumbasteln wie sie wollten. Heute hätten Kundenautos zur Folge, dass daraus eine Art DTM werden würde.


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