Foren-Übersicht / Formel 1 / Die Teams

Manor

Diskussionsforum über Teams und Motoren in der Formel 1.
Beitrag Montag, 23. Februar 2015

Beiträge: 45324
Es sieht so als, als gäbe es doch noch ein 10. F1-Team:

Das Manor-Team (Marussia) legt gerade Schritt für Schritt zurück, um nach drei Rennen Auszeit 2015 doch noch an der F1-WM teilnehmen zu können. Wer für das Team von John Booth an den Start gehen wird, ist aber nur eine von vielen noch ungeklärten Fragen.

Einige Hürden hat man bereits gemeistert. Seit vier Tagen ist Manor offiziell aus der Insolvenz raus, das Team wird jetzt nicht mehr von Anwälten geführt, sondern wieder von der alten Management-Truppe um John Booth und Graeme Lowdon. Laut „Autosprint“ wurde auch schon das Nenngeld für die Saison 2015 beim Automobilweltverband FIA hinterlegt.

Die nächste Hürde ist das Fahrzeug. Unter anderem Force India hat dagegen gestimmt, dass Manor mit dem Boliden aus der Saison 2014 an den Start gehen darf. Gemäß „Auto, Motor und Sport“ wird nun fieberhaft daran gearbeitet, die Boliden an das Reglement für 2015 anzupassen. Das betrifft Schönheitskorrekturen an der Nase und auch einige Sicherheitsverbesserungen. Ein Crashtest-Termin soll schon angemeldet worden sein.

Fitzpatrick und King die Retter?

Nicht alle Teams sind gegen eine Rückkehr von Manor. Der Motorendeal mit Ferrari wurde bereits bestätigt. Manor wird aber die Triebwerke aus der Saison 2014 einsetzen, die rund acht Zehntelsekunden langsamer sein sollen als die neuen Motoren. Auch McLaren hofft auf einen Kuhhandel mit Manor: Möglicherweise erlässt man dem Team die Schulden und bekommt dafür deren Windkanal-Stunden geschenkt. Die sind pro Team nämlich stark eingeschränkt.

Logisch wäre gewesen, wenn Honda das Team als B-Rennstall unter Vertrag nimmt. Wegen des holprigen Testauftakts wären alle zusätzlichen Daten, die gesammelt werden könnten von großer Bedeutung. Auch wenn es Manor wohl nicht bis zum letzten Test in Barcelona am Donnerstag schaffen wird. Auch die Daten ab dem Saisonauftakt sind durchaus wichtig. Aber jetzt steht ja schon der Deal mit Ferrari.

Noch immer ist nicht offiziell bekannt, wer hinter der Manor-Rettung steckt. Zuletzt tauchten Gerüchte auf, es würde sich um die Aston Martin handeln, was aber wenig wahrscheinlich erscheint: Hinter der Traditionsmarke steckt Ex-F1-Teamchef David Richards und dem wurden mit seinem Prodrive-Team wiederholt F1-Ambitionen nachgesagt, die er stets dementierte. Aus ein- und demselben Grund: Die horrenden Kosten. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Manor mit Chilton und Stevens?

Ein Name, der immer wieder auftaucht, ist der Geschäftsmann Justin King. Er wurde auch schon als Nachfolger von F1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone gehandelt. Möglicherweise hat er sich mit Stephen Fitzpatrick noch einen weiteren Partner an Bord geholt, das berichtet zumindest „Motorsport-total.com“. Auch der Nordire ist Geschäftsmann, derzeit ist er in der Energiebranche tätig.

Über die mögliche Fahrerwahl ist bislang noch gar nichts durchgesickert. Kings Sohn Jordan King wäre eine logische Wahl, aber er hat eigentlich schon einen Vertrag mit dem GP2-Team Racing Engineering unterzeichnet. Max Chilton, der in den vergangenen zwei Jahren für Manor an den Start ging, ist ebenfalls ein Thema, auch wenn er sich gerade mit Carlin auf eine Zukunft in der IndyCar vorbereitet. Er testete zuletzt mehrmals für Carlin einen Dallara AER für die Indy-Lights, hat dort aber noch keinen Vertrag für 2015 unterzeichnet. Vielleicht ja auch, um sich die Option Formel-1 mit Manor offen zu halten. Auch Will Stevens, der bei Caterham im Finale von Abu Dhabi seinen GP-Einstand gab, wird als Fahrer gehandelt.

Beitrag Dienstag, 03. März 2015

Beiträge: 45324
Wer wird zweiter Fahrer neben Will Stevens beim zurückkehrenden Manor-Marussia-Team? Derzeit werden zwei Favoriten für das letzte F1-Cockpit der Saison 2015 gehandelt: Giedo van der Garde und vor allem Roberto Merhi.

Natürlich gibt es gleich eine Reihe von Fahrern, die im Zusammenhang mit dem Manor-Cockpit genannt werden. Die meisten davon, darf man aber nicht ernst nehmen. Wie zum Beispiel Carmen Jordà, die neue Lotus-Testfahrerin. Als chronische Hinterherfahrerin in der GP3 verdient sie sportlich keine F1-Superlizenz und bei welchem Team soll sie jetzt noch einen 300-Kilometer-Test in einem F1-Rennwagen absolvieren, durch den sie sich auch für die Superlizenz qualifizieren würde? Auch Anthony Davidson, der von 2002 bis ’08 insgesamt 24 GP-Rennen für Minardi, BAR und Super Aguri bestritt, wird kein Comeback feiern.

Schon realistischer wäre der Einsatz von McLaren-Testfahrer Kevin Magnussen. Manor und McLaren werden auch 2015 zusammenarbeiten. Doch weil Fernando Alonso in Melbourne auf Anraten der Ärzte nicht starten wird, sitzt Magnussen in Melbourne schon im McLaren Honda. Aber das ist nicht der einzige Grund, wieso Magnussen nicht für das Team von John Booth fahren wird, er zeigt auch nicht wirklich Interesse daran, Rennen für Rennen chancenlos dem Feld hinterherzufahren. Der zweite McLaren-Tester, Stoffel Vandoorne, hat einen Vertrag mit ART in der GP2 und wird daher auch kaum zum Einsatz kommen.

Magnussen für McLaren


Am wahrscheinlichsten ist nach wie vor ein Fahrer mit Sponsorengeldern. Zwei Fahrer haben die Favoritenrolle. Zum einen Roberto Merhi, der schon 2014 für Caterham sein F1-Debüt geben sollte, doch dann ist der Rennstall verschwunden. Merhi ist 22 Jahre alt und wurde letztes Jahr mit drei Siegen Gesamt-Dritter in der Renault-World-Series. Er wäre der dritte Spanier im F1-Feld nach Fernando Alonso und Carlos Sainz jr.

Zum anderen wird von „Turun Sonomat“ auch Giedo van der Garde mit dem zweiten Cockpit von Manor Marussia in Verbindung gebracht. Der Niederländer wollte eigentlich für Sauber an den Start gehen, doch dort entschied man sich in letzter Minute doch noch für die Verpflichtung von Felipe Nasr. Laut „Auto, Motor und Sport“ könnte das Gericht in Kürze entscheiden, ob Van der Gardes Vertrag mit Sauber schon fix war und er Schadensersatz bekommt. Geld hätte er aber auch ohne dem: Sein Schwiegervater ist eng mit der Modefirma McGregor verbunden.

Der Automobilweltverband FIA hat Manor Marussia übrigens auf die offizielle Starterliste für den Australien-GP gesetzt, allerdings vorausgesetzt, dass erstens: Die beiden Fahrer die Kriterien der Superlizenz erfüllen und zweitens das Team ein regelkonformes Auto zur technischen Abnahme bringt. Das wird ein Wettlauf mit der Zeit. Das Team heißt übrigens offiziell Manor Marussia. Hätte man den Namen Marussia gestrichen, wäre man nicht in den Genuss der Gelder für Platz neun in der Konstrukteurswertung 2014 gekommen.

Beitrag Mittwoch, 04. März 2015

Beiträge: 3402
Roberto Mehri bleibt noch ein Jahr in der WS by Renault und wechselt dort zu Pons Racing. Damit bleibt wohl nur noch Giedo van der Garde als Kandidat für Manor übrig. Oder das Team bestätigt einen Fahrer, den wir nicht auf der Rechnung haben. Da würde mir zum Beispiel Esteban Ocon einfallen.

Quelle: https://www.motorsport-magazin.com/ws-re ... ns-racing/
Meine Website: https://www.klokriecher.de

YouTube: KLOKRIECHER
YouTube: KlokriecherBuilds
YouTube: KlokriecherStopmotion
Instagram: klokriecher
TikTok: klokriecher
Twitter: klokriecher

Beitrag Mittwoch, 04. März 2015

Beiträge: 45324
Glaub ich nicht. Der hat zu wenig Geld dafür. Vielleicht setzt aber Manor wirklich auf Magnussen und holt in Australien nur einen Fahrer zur Überbrückung, einen De La Rosa, Rossi, oder wer auch immer da alles rumläuft :wink:

Beitrag Donnerstag, 05. März 2015

Beiträge: 10714
Wenn vander Garde seine Sauber-Klage weiterverfolgt wird das aber nichts mit Manor - jedenfalls nicht bis ersteres aus der Welt geschafft ist...
"Wir sind beide tolle Fahrer, nur dass der eine mehr Glück hatte, so lange Zeit in einem so guten Auto zu sitzen."

"I'm just trying to race and this sport these days is more about penalties than about racing. "

Beitrag Donnerstag, 05. März 2015

Beiträge: 45324
Dann bleibt ja eigentlich keiner mehr übrig für Manor... :drink:

Beitrag Donnerstag, 05. März 2015

Beiträge: 3402
MichaelZ hat geschrieben:
Dann bleibt ja eigentlich keiner mehr übrig für Manor... :drink:
Die nehmen dann Fernando Alonso, weil McLaren ihn vor Melbourne abserviert hat. :D
Meine Website: https://www.klokriecher.de

YouTube: KLOKRIECHER
YouTube: KlokriecherBuilds
YouTube: KlokriecherStopmotion
Instagram: klokriecher
TikTok: klokriecher
Twitter: klokriecher

Beitrag Donnerstag, 05. März 2015

Beiträge: 2951
Würde mich ja schon mal interessieren, was ein Fahrer von seinem Kaliber in so einem Auto leisten könnte. So ist es irgendwie schwierig, die Leistungen der Fahrer in den Hinterbänkler-Teams richtig einzuordnen, mit jemandem, von dem man weiß, wie gut er ist, wäre das schon interessant.
Aber allein schon aus Budget-Gründen wird es dazu wohl nie kommen, auch in keiner anderen Konstellation.
Ich denke mal, das zweite Manor-Cockpit wird an jemanden mit reichlich Geld im Gepäck gehen, sportliche Leistungen dürften da erstmal zweitrangig sein.
R.I.P. Marco Simoncelli
20.01.1987-23.10.2011

Beitrag Donnerstag, 05. März 2015

Beiträge: 45324
Ja, aber auch da fallen mir gar nicht mehr so viele Fahrer ein, die noch über sind.

Beitrag Donnerstag, 05. März 2015

Beiträge: 3402
Ekelstein hat geschrieben:
Würde mich ja schon mal interessieren, was ein Fahrer von seinem Kaliber in so einem Auto leisten könnte. So ist es irgendwie schwierig, die Leistungen der Fahrer in den Hinterbänkler-Teams richtig einzuordnen, mit jemandem, von dem man weiß, wie gut er ist, wäre das schon interessant.
Aber allein schon aus Budget-Gründen wird es dazu wohl nie kommen, auch in keiner anderen Konstellation.
Ich denke mal, das zweite Manor-Cockpit wird an jemanden mit reichlich Geld im Gepäck gehen, sportliche Leistungen dürften da erstmal zweitrangig sein.
Vielleicht könnte es aber auch sein, dass Adrian Sutil das Cockpit bekommt. Denn, Sutil hat Erfahrung und die kann Manor nützlich werden.
Meine Website: https://www.klokriecher.de

YouTube: KLOKRIECHER
YouTube: KlokriecherBuilds
YouTube: KlokriecherStopmotion
Instagram: klokriecher
TikTok: klokriecher
Twitter: klokriecher

Beitrag Donnerstag, 05. März 2015

Beiträge: 45324
Besser als nichtstun natürlich, aber wirklich einen Gefallen würde er sich damit wohl auch nicht tun. An Sutils Stelle würde ich schauen, für 2016 ein Haas-Cockpit zu ergattern. Ansonsten verhandelt man laut Lowdon mit jungen Fahrern. Ich schätze es wird also ein Rookie werden.

Beitrag Freitag, 06. März 2015

Beiträge: 3402
MichaelZ hat geschrieben:
Besser als nichtstun natürlich, aber wirklich einen Gefallen würde er sich damit wohl auch nicht tun. An Sutils Stelle würde ich schauen, für 2016 ein Haas-Cockpit zu ergattern. Ansonsten verhandelt man laut Lowdon mit jungen Fahrern. Ich schätze es wird also ein Rookie werden.
Simona De Silvestro oder Alice Powell? Powell stand in Abu Dhabi kurz vor einem Debüt und De Silvestro hat noch keinen Vertrag für 2015...
Meine Website: https://www.klokriecher.de

YouTube: KLOKRIECHER
YouTube: KlokriecherBuilds
YouTube: KlokriecherStopmotion
Instagram: klokriecher
TikTok: klokriecher
Twitter: klokriecher

Beitrag Freitag, 06. März 2015

Beiträge: 45324
Powell war aber nur ein Hirngespinst, die hat ja keine Superlizenz. De Silvestro wird wohl bei Andretti in der IndyCar an den Start gehen, zumindest für einige Rennen.

Beitrag Samstag, 14. März 2015

Beiträge: 45324
Was für ein turbulenter Saisonauftakt in die Saison 2015 – und zwar neben der Strecke. Nur eine Vorauszahlung von F1-Boss Bernie Ecclestone hat verhindert, dass in Australien nur zwölf Fahrzeuge am Start gestanden sind, aber auch das Sauber-Team musste wegen des Rechtsstreits mit Giedo van der Garde um eine Teilnahme bangen – und die Rückkehr von Manor Marussia erhielt einen Dämpfer.

Am Donnerstag schaffte man es zwar durch die technische Abnahme, aber weder am Freitag, noch am Samstag drehte Manor Marussia auch nur eine Runde. Von Problemen mit einer Software ist die Rede, ohne die der Motor nicht zum Laufen gebracht werden kann. Sportdirektor Graeme Lowdon sagt: „Das ist nicht das einzige Problem gewesen. Es sind viele Kleinigkeiten.“ Teamchef John Booth ergänzt: „Es war ein ambitionierter Plan, es bis Australien zu schaffen. Für Malaysia sollte aber alles okay sein.“

Die Rennkommissare ließen dennoch einen Teamvertreter vorladen, um der Frage nachzugehen, wieso das Team zwar nach Australien reiste, aber keine einzige Runde drehte. Manche Pessimisten befürchten, dass Manor Marussia gar nicht an der WM 2015 teilnehmen, sondern lediglich das Preisgeld für Rang neun in der Konstrukteurswertung 2014 abgreifen wollen. Doch das dürften Hirngespinste sein: Das Insolvenzverfahren wurde eingestellt, Investitionen wurden also mit Sicherheit schon betätigt. Trotzdem könnte die Zeit auch bis zum Malaysia-GP zu knapp sein, denn schon am Montag werden die Teile nach Sepang verfrachtet.

Die Kritiker bemängeln: Manor Marussia habe nicht alles getan, den Start in Australien möglich zu machen. Man hätte beispielsweise die Sperrstunden-Regelung brechen können, was den Mechaniker gestattet hätte, länger an den Autos zu arbeiten. Zwei Joker pro Saison hat ein Team. McLaren hat in Melbourne einen davon gezogen. Wahrscheinlich war dem Team von John Booth aber klar, dass eine Nachtschicht allein das Problem nicht beheben würde.

Beitrag Freitag, 27. März 2015

Beiträge: 1264
Auf Anhieb an der 107% Hürde, glückwunsch. Wer hätte das noch in Melbourne gedacht :D)

Beitrag Samstag, 28. März 2015

Beiträge: 45324
Na warte mal ab. 5,9 Sekunden ist ordentlich, da kann schon noch was kommen...

Beitrag Dienstag, 31. März 2015

Beiträge: 45324
Roberto Merhi konnte den Malaysia-GP trotz der Tropenhitze und trotz des turbulenten Winters für das Manor-Marussia-Team beenden. Natürlich wurde er Letzter mit drei Runden Rückstand und einer schnellsten Rennrunde, die 6,978 Sekunden langsamer war als die Schnellste Rennrunde des Rennens, aufgestellt von Nico Rosberg im Mercedes.

Die erste Hürde war der Samstag. Sowohl Roberto Merhi, als auch Will Stevens scheiterten an der 107%-Hürde. Der Regelpassus besagt, dass ein Fahrer nicht mehr als 107% jener Zeit benötigen darf, die der Schnellste in Q1 braucht, sonst wären die Geschwindigkeitsunterschiede auf der Strecke zu groß und die Sicherheitsrisiken damit zu hoch. Die Rennkommissare um Berater Mick Doohan entschieden sich aber dafür, Gnade walten zu lassen. Immerhin habe Stevens im zweiten Freitagstraining bewiesen, dass Manor-Marussia innerhalb der Hürde bleiben könne.

Stevens fuhr im Quali übrigens gar nicht. Am Marussia Ferrari des Briten gab es Probleme mit dem Benzindruck – Probleme, die auch bis zum Rennen nicht behoben werden konnten. Oder wollten, sagen die Manor-Marussia-Kritiker. Offenbar kann man mit der reduzierten Mannschaft nur ein Fahrzeug perfekt vorbereiten, also fokussierte man sich genau darauf. Bestätigt ist das freilich nicht.

Qualihürde verpasst

Einer der größten Kritiker der Wiederauferstehung Manor-Marussias von den Toten so kurz vor Ostern ist F1-Boss Bernie Ecclestone. Er will das Team für den Auftritt in Australien, als man am gesamten Wochenende keine Runde drehte, belangen. Für das Fernbleiben eines der 19 WM-Rennen will Ecclestone auch 1/19 des Preisgeldes aus der Saison 2014 einbehalten und an die anderen Teams verteilen. Das wären 2,6 Millionen Euro, auf die die Mannschaft von John Booth verzichten müsste.

Warum Ecclestone so gegen Manor-Marussia wettert weiß in letzter Gewissheit nur er selbst. Vielleicht, weil er nach wie vor für eine Formel-1 mit acht Teams à drei Fahrzeugen plädiert. Vielleicht aber auch deshalb, weil einer der Manor-Marussia-Retter, Justin King, immer wieder als Nachfolger von Ecclestone im Gespräch ist.

Dass die Rennkommissare es in Malaysia mit der 107%-Hürde nicht so eng sahen, ist selten. 1996 wurde sie eingeführt, nachdem es seit 1995 weniger als 14 Teams gibt und daher alle 26 Fahrer automatisch einen Startplatz zugesprochen bekommen (bei mehr als 13 Teams mussten alle außerhalb den Top-26 vorzeitig nach Hausen fahren, es gab also eine sportliche Selektion mit dem Aus für die ganz Schlechten von ganz alleine). Um ganz schlechte Hinterbänklerteams trotzdem aus der Formel-1 zu verbannen, sollte eigentlich schon beim Ungarn-GP 1995 die 107%-Hürde eingeführt werden, was aber ein Veto von Forti und Pacific verhinderte. Beide Teams hätten mit dieser Bürde Probleme gehabt.

Von 1996 bis 2002 und wieder ab 2011 (dazwischen konnte sie wegen des Einzelzeitfahrens nicht angewandt werden) gab es 74 Fälle, in denen Fahrer außerhalb den 107% des Pole-Setters blieben. In 46 Fällen gab es trotzdem eine Startgenehmigung, weil die Nichtqualifikation Folge eines technischen Problems oder Wetterkapriolen war. 28 Mal aber musste der entsprechende Fahrer wirklich zuschauen, zuletzt traf es in Australien 2012 die beiden HRT-Fahrer Narain Karthikeyan und Pedro de La Rosa.

Meisten Nichtqualifikationen wegen der 107%-Hürde
1. Andrea Montermini (ITA) 5
1. Ricardo Rosset (BRA) 5
3. Luca Badoer (ITA) 4
4. Giovanni Lavaggi (ITA) 3
4. Alex Yong (MAL) 3
6. Narain Karthikeyan (IND) 2
7. Enrique Bernoldi (BRA) 1
7. Pedro de La Rosa (ESP) 1
7. Heinz-Harald Frentzen (GER) 1
7. Vitantonio Liuzzi (ITA) 1
7. Tarso Marques (BRA) 1
7. Vincenzo Sospiri (ITA) 1

Teams
1. Forti 9
2. Minardi 7
3. HRT 4
3. Tyrrell 4
5. Arrows 2
5. Lola 2

Beitrag Montag, 20. April 2015

Beiträge: 45324
Kommt es bei Manor zu einem Fahrerwechsel? Ich halte das nicht für ausgeschlossen:

Mit Rio Haryanto gewann in Bahrain erstmals ein Fahrer aus Indonesien ein GP2-Rennen. Gibt es jetzt bald den ersten Indonesier in der Formel-1?

Zuletzt gab es vor fünf Jahren in Monaco einen Premierensieger einer Nation: Sergio Pérez gewann damals als erster Mexikaner einen GP2-Lauf. Genauso wie Kamui Kobayashi zwei Jahre zuvor in Barcelona kam er anschließend auch in die Formel-1, aber sowohl Mexiko als auch Japan stellten zuvor schon F1-Piloten. Vitaly Petrov aber leistete 2007 nicht nur als GP2-Sieger Pionierarbeit für Russland, sondern auch in der Formel-1. Inzwischen gibt es mit Daniil Kvyat einen weiteren Russen, sogar im Toprennstall Red Bull.

Die Chancen, dass sich auch Indonesien wie Russland in der Formel-1 etabliert, sind aber kleiner. Obwohl in der Renault-World-Series mit Sean Gelael und Philo Paz Armand noch zwei weitere Indonesier in einer unmittelbaren F1-Nachwuchsserie an den Start gehen werden. Das hoffnungsvollste indonesische Talent ist aber Rio Haryanto.

Erster F1-Test mit 17

Und der 22-Jährige fuhr bereits einen F1-Test. 2010 durfte er für das Virgin-Team, das damals von der heutigen Manor-Mannschaft geleitet wurde, im Alter von gerade Mal 17 Jahren einen F1-Test absolvieren. Haryanto überzeugte damals für Manor mit Gesamtrang fünf in der GP3-Serie. Zuvor war er nur in Asien unterwegs, holte sich 2009 den Titel in der pazifischen Formel-BMW-Meisterschaft mit Meritus.

Seit der starken Saison 2010 lässt Haryanto aber Federn. 2011 fuhr er in der Auto-GP und in der GP3 unter ferner liefen, seit 2012 konnte er sich auch in der GP2 nicht wirklich in Szene setzen. Dann kam das Bahrain-Rennwochenende 2015. Nicht nur, dass Haryanto den Sprint für sich entschied, er klopfte auch im Hauptrennen kurz am Sieg. Beim Re-Start nach der Safety-Car-Phase attackierte er Spitzenreiter Stoffel Vandoorne, kam aber nicht vorbei.

Das Campos-Team von Ex-F1-Pilot Adrián Campos präsentiert sich jedenfalls in prächtiger Verfassung. Das lässt Haryanto sicherlich hoffen, dass er öfter auftrumpfen kann. Und wer weiß, vielleicht kann er ja noch in dieser Saison seine alten Kontakte zu Manor aufwärmen und in der Formel-1 sein Renndebüt geben. Roberto Merhi hat bislang nur einen Vertrag, der von Rennen zu Rennen reicht. Merhi bringt kein Geld mit und musste sich nun zwei Mal deutlich Will Stevens geschlagen geben. Haryanto dürfte in Indonesien bereits auf die Suche nach Geldgebern gegangen sein. Noch ist er aber auch nicht im Besitz einer gültigen Superlizenz. Die könnte er sich aber spätestens beim Barcelona-Test in drei Wochen verdienen.

Die letzten Premierensieger einer Nation

Manama 2015: Rio Haryanto (IDN) Campos; Dallara Mécachrome
Monaco 2010: Sergio Pérez (MEX) Addax; Dallara Mécachrome
Barcelona 2008: Kamui Kobayashi (JPN) DAMS; Dallara Mécachrome
Valencia 2007: Vitaly Petrov (RUS) Campos; Dallara Mécachrome
Spa 2007: Karun Chandhok (IND) Durango; Dallara Mécachrome
Barcelona 2005: José María Lopez (ARG) DAMS; Dallara Mécachrome
Hockenheim 2000: Tomáš Enge (CHZ) West; Lola Zytek
Spa 1998: Gonzalo Rodríguez (URU) Astromega; Lola Zytek
Pau 1993: Pedro Lamy (POR) Crypton; Reynard Ford Cosworth
Donington 1993: Olivier Beretta (MON) Forti; Reynard Ford Cosworth

Beitrag Samstag, 25. April 2015

Beiträge: 45324
Für sein Heimrennen in Spanien ist Roberto Merhi nochmal für Manor gesetzt, aber danach könnte der 24-Jährige einem anderen Fahrer Platz machen müssen. Das Management von Giedo van der Garde dementierte aber bereits.

Es ist selten, dass ein F1-Team ganz alleine so weit abgeschlagen ist, wie Manor. Seit der Gegner der vergangenen Jahre, das Caterham-Team, verschwunden ist, kämpft man ohne Chance auf einen großen Sprung nach vorne um die goldene Ananas. Das hat zwei Folgen: Erstens nimmt man sie kaum wahr. Zweitens kennen die Fahrer nur einen Gegner: Ihren Teamkollegen. Nur wenn sie den deutlich schlagen, dann haben sie eine Chance, in ein besseres Team zu kommen.

Bei Manor scheint Roberto Merhi nicht den Hauch einer Chance zu haben. Das war nicht zu erwarten, denn beide fuhren im vergangenen Jahr in der Renault-World-Series, mit dem besseren Ende für Merhi. In der Formel-1 hatte Stevens auch nur einen Renneinsatz 2014 bei Caterham vorzuweisen, im selben Team, in dem Merhi auch Freitagseinsätze absolvierte.

Unfairer Vergleich?


Vergleichswerte liefern nur die vergangenen zwei Läufe in China und Bahrain, denn erst seitdem konnte Stevens auch an den Start gehen. Der Brite brummte Merhi im China-Quali 0,8, im Bahrain-Training sogar 1,0 Sekunden auf! Im Wüstenrennen von Bahrain überrundete er ihn sogar einmal. Das ist schon eine herbe Niederlage für Merhi, auch wenn man gerade in so kleinen Teams nicht immer davon ausgehen kann, dass beide auch identische Voraussetzungen haben. Gerade zu Beginn machten Gerüchte die Runde, dass Manor gar nicht die Ressourcen hat, beide Autos gleich gut vorzubereiten.

Dennoch vernimmt man weit weniger lobende Worte für Merhi als noch vor wenigen Wochen. Teamchef John Booth bestätigte gegenüber „f1i.com“ zwar, dass Merhi auch bei seinem Heimrennen in Spanien wieder im Manor Ferrari sitzen wird, aber für die Zeit danach gibt es nach wie vor keine Garantie.

Zuletzt machten Gerüchte die Runde, Merhi, der kein Geld mitbringt, müsse Giedo van der Garde weichen, der immerhin die 15 Millionen Euro hinblättern könnte, die Sauber ihn als Ablöse zahlen musste. Van der Gardes Manager, Jean Paul ten Hoopen, dementierte die Gerüchte gegenüber „GPUpdate.net“: Es habe zwar eine Kontaktanfrage gegeben, aber derzeit arbeite man nicht daran.

Van der Garde dementiert

Die Spekulationen wurden in Gang getreten, als in Bahrain durchsickerte, dass Manor bald mit einer neuen Lackierung antreten könne. Möglicherweise eben in den Farben von der Kleidungsmarke McGregor, die mit Van der Garde verbunden ist.

Nach dem Spanien-GP könnte theoretisch jeder Fahrer für Manor an den Start gehen. Denn in Barcelona wird im Anschluss an das Rennen getestet. Wer dort 300 Kilometer an einem Tag im Manor Ferrari absolviert, bekommt die F1-Superlizenz. Wer dann auch noch etwas Geld mitbringen kann, der dürfte bei Manor gern gesehen sein. Spekuliert wird über die GP2-Fahrer Rio Haryanto und Jordan King.

Merhis F1-Karriere wäre dann nach vier Rennen zumindest vorerst, wahrscheinlich aber auch langfristig, schon wieder beendet.

Die letzten zehn Blitz-Karrieren mit weniger als fünf Einsätzen

André Lotterer (GER) 2014 (Caterham Renault) 1
Markus Winkelhock (GER) 2007 (Spyker Ferrari) 1
Yuji Ide (JPN) 2006 (Aguri Honda) 4
Tomáš Enge (CHZ) 2001 (Prost Acer) 3
Stéphane Sarrazin (FRA) 1999 (Minardi Ford) 1
Norberto Fontana (ARG) 1997 (Sauber Petronas) 4
Jean-Denis Délétraz (SUI) 1994/’95 (Larrousse/Pacific) 3
Franck Lagorce (FRA) 1994 (Ligier Renault) 2
Hideki Noda (JPN) 1994 (Larrousse Ford) 3
Philippe Adams (BEL) 1994 (Lotus Mugen Honda) 2

Beitrag Sonntag, 10. Mai 2015

Beiträge: 45324
Nach dem Großen Preis von Spanien bleiben die F1-Teams in Barcelona um erstmals in dieser Saison zu testen. Nur das Manor-Team hat abgesagt – man sieht darin keinen Nutzen. Das könnte aber auch heißen, dass Roberto Merhi an Bord bleiben könnte.

Das Manor-Team hat keinen Gegner. Das ist auf der einen Seite schlecht, weil man abgeschlagen auf dem letzten Platz herumfährt. Auf der anderen Seite aber auch gut, weil auch die 197%-Qualihürde keine Schwierigkeit (mehr) darstellt. In den vergangenen Jahren gab es noch ein Wettrüsten mit Caterham, jetzt sind kleinere Fortschritt nicht mehr so wichtig.

Das ist aber nicht der einzige Grund, wieso das Team gegenüber „Autosport“ mitteilt, der Test würde für Manor keinen Nutzen bringen. Man darf nicht vergessen, dass ein Großteil des Teams in der Phase der Insolvenz im Winter versteigert wurde. Man hat also nur begrenzte Ressourcen. Ressourcen, die man lieber in den Neuwagen steckt, der wohl beim Belgien-GP seinen Einstand feiern wird.

Merhi fest im Sattel?


Was aber bedeutet die Absage am Barcelona-Test? Es ist in erster Linie ein gutes Zeichen für Roberto Merhi. Das Cockpit des Spaniers steht zur Diskussion. Gefahr lauert zumindest mal von keinem GP2-Fahrer, der noch nicht im Besitz einer Superlizenz ist – wie etwa Rio Haryanto. Der Barcelona-Test wäre eine ideale Gelegenheit gewesen, dass ein junger Fahrer 300 Kilometer an einem Tag zurück legt und so in den Besitz dieses F1-Führerscheins kommt. Entsprechende Angebote hätte es laut Manor auch gegeben.

Wenn Merhi also vor dem nächsten Grand Prix in Monaco ersetzt wird, dann nicht nur von einem Fahrer, der viel Geld mitbringt, sondern auch einem, der schon im Besitz einer Superlizenz ist. Nur auf wenige Fahrer wie Giedo van der Garde trifft beides zu.

Beitrag Sonntag, 07. Juni 2015

Beiträge: 45324
Derzeit gibt es gute Nachrichten von Manor:

Namhafte Technik-Neuzugänge, Fabio Leimer als Testfahrer, neuer Sponsor und Gerüchte darüber, dass man zum Renault-Werksteam wird: Vor dem Kanada-GP erlebte das Manor-Team eine gute Zeit. Es zeigt, wie seriös man das Projekt betreiben will.

Dass das Manor-Team überhaupt aus der Insolvenz kam, ist schon ein halbes Sportwunder. Doch die Hintermänner um Justin King, dem Vater des GP2-Rennfahrers Jordan King, meinen es ernst. Nachdem man das Fahrzeug in Australien noch gar nicht zum Laufen brachte, fährt Manor nun tapfer mit – die Qualihürde ist längst kein Problem mehr.

Natürlich fährt man einsam ganz hinten seine Kreise, ohne Chance auf einen Kampf mit anderen Teams oder gar WM-Punkten. Aber das ist auch gar nicht das Ziel. 2015 ging es vor allem einmal um die Rettung des Teams. Besserung gibt es nicht über Nacht. Doch der Großangriff des britischen Rennstalls scheint eingeleitet worden zu sein.

Bell und Furbatto verstärken Technikteam


Vor dem Kanada-GP verpflichtet Manor zwei namhafte Techniker. Zum einen wird Bob Bell technischer Berater. Seit 1982 ist der Brite in der Formel-1, zuletzt war er 2013 Technischer Direktor bei Mercedes und davor 2009 Teamchef von Renault! Bell gilt als äußerst kompetent, deswegen wurde er auch mit der Leitung des neuen Renault-Werksteams in Verbindung gebracht. Jetzt wird spekuliert, dass aus dem Manor-Team das neue Renault-Werksteam werden könnte. Wie die Pläne von Renault sind, darüber ist noch immer kein offizielles Statement herausgegen worden. Konzernchef Carlos Ghosn traf sich in Monaco mit F1-Zampano Bernie Ecclestone um über die Zukunft zu diskutieren. Das Ergebnis des Gesprächs: Nicht bekannt.

Der zweite Manor-Neuzugang ist Luca Furbatto, der ehemalige Chefdesigner von Toro Rosso – also auch ein großer Name des GP-Sports.

Dazu konnte mit Airbnb auch ein Sponsor gefunden werden. Das Internetportal ermöglicht die Einmietung bei Privatpersonen etwa im Urlaub. Es ist ein modernes Unternehmen aus dem Internet, die bisher um die Formel-1 noch einen Bogen gemacht haben. Dementsprechend interessiert nahmen diesen Sponsor auch andere F1-Teams und Experten zur Kenntnis.

Leimer als Testfahrer


Last, but not least, dockte auch Fabio Leimer an. Der GP2-Meister von 2013 wird Testfahrer bei Manor und wird auch beim einen oder anderen Freitagstraining zum Einsatz kommen – vielleicht ja auch als Stammfahrer. Denn Roberto Merhi hat noch immer nur einen Vertrag von Rennen zu Rennen.

Der Spanier wird aber langsam besser. Gegenüber Teamkollege Will Stevens hat er ein Handicap: Er wiegt deutlich mehr als der Brite. Darunter leidet die Gewichtsverteilung, weil man bei Merhi weniger Spielraum für die optimale Positionierung der Ballastgewichte hat. Merhi und Leimer suchen nun jeweils nach Sponsoren. Wer hier erfolgreicher ist, könnte bei Manor in Zukunft Rennen fahren.

Beitrag Samstag, 19. September 2015

Beiträge: 1321
Hab ich das vorhin bei RTL vom Lauda richtig verstanden, das Mercedes an Manor für 2016 Motoren liefert :?:

Beitrag Samstag, 19. September 2015

Beiträge: 45324
Die Gerüchte gibts schon länger und verdichten sich auch mehr und mehr - aber fix ist noch nicht.

Wehrlein und Rossi - ich denke Rossi würde sich da durchsetzen.

Beitrag Mittwoch, 21. Oktober 2015

Beiträge: 4406
Fix, Manor hat Mercedes im Heck. Wird sicher Auftrieb geben.
Ich wünsche es der Truppe. Gehen sehr solide zu werke.
Bin mal auf die Fahrer Paarung gespannt.
Bin nicht weg ... aber auch nicht da.

Beitrag Mittwoch, 21. Oktober 2015

Beiträge: 45324
Ich tippe auf Wehrlein und Rossi

Nächste

Zurück zu Die Teams