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Großprojekt: Alle GP-Rennwagen seit 1906

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

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So wie die Fahrer hab ich mir vorgenommen, auch alle GP-Fahrzeuge seit 1906 mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Allerdings fehlen mir oft die Typenbezeichnungen, was mich bei den Recherchen einschränkt. Ich will dieses Mal chronologisch vorgehen, fange deshalb mit dem Frankreich-GP 1906 (bzw. dem GP de l'ACF) an. Wer kennt die genauen Bezeichnungen der teilnehmenden Boliden, die da wären:

Brasier
Clémant-Bayard
Darracq
Fiat
Gorbon-Brillié
Grégoire
Hotchkiss
Itala
Lorraine-Dietrich
Mercedes
Panhard
Renault


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Aus dem Kopf:
Renault AK90CV
FIAT 130HP oder HP130
Mercedes 120 HP
Diskutiere niemals mit Idioten!
Erst ziehen sich dich auf ihr Niveau
und schlagen dich dann mit ihrer Erfahrung.

(c) by Mark Twain


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Danke, ich werde wohl kommenden Dienstag mit den ersten Boliden anfangen.


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Erst ziehen sich dich auf ihr Niveau
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Danke.


Beiträge: 945
MichaelZ hat geschrieben:
So wie die Fahrer hab ich mir vorgenommen, auch alle GP-Fahrzeuge seit 1906 mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Allerdings fehlen mir oft die Typenbezeichnungen, was mich bei den Recherchen einschränkt. Ich will dieses Mal chronologisch vorgehen, fange deshalb mit dem Frankreich-GP 1906 (bzw. dem GP de l'ACF) an. Wer kennt die genauen Bezeichnungen der teilnehmenden Boliden, die da wären:

Brasier
Clémant-Bayard
Darracq
Fiat
Gorbon-Brillié
Grégoire
Hotchkiss
Itala
Lorraine-Dietrich
Mercedes
Panhard
Renault


Brasier 105 hp
Clémant-Bayard 100 hp
Darracq 120 hp
Fiat 130 hp
Gorbon-Brillié 110 hp
Grégoire 70 hp
Hotchkiss HH
Itala 120 hp
Lorraine-Dietrich ?
Mercedes 120
Panhard 130
Renault AK

stammen von Sheldon´s volume 1


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Brasier 105hp
Leider habe ich zum Brasier 105 hp kaum etwas finden können. Brasier war ein französischer Automobilhersteller, der bis 1930 existierte. Beim ersten Grand Prix 1906 in Le Mans war man eben mit dem Brasier 105 hp am Start. Jules Barillier wurde damit auch hervorragender Vierter. Der Motor war ein 12-Liter-Vierzylinder und leistete – daher wohl auch der Name – 105 PS.


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Clément-Bayard 100 hp
Adolphe Clément war ein Unternehmer aus Frankreich. Er gründete 1903 die Automobilmarke Clément-Bayard – benannt nach sich und einem Ritter aus dem Mittelalter. Sein Sohn Albert steuerte den Clément-Bayard 100 hp auf Rang drei beim ersten Grand Prix 1906 in Frankreich. Der Wagen, er verfügte über 100 PS, war wohl noch für eine bessere Platzierung gut, das Rennen verlor man wegen dem Reifenhersteller. Michelin brachte abnehmbare Felgen mit zum Rennen und konnte so die Zeit für Reifenwechsel (die durften ja nur vom Fahrer und Beifahrer durchgeführt werden) erheblich senken. Clément-Bayard fuhr mit Dunlop-Reifen, weil sein Vater Adolphe Chef von Dunlop Frankreich war.


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Darracq 120 hp
Der Darracq 120 hp war einer der besten Rennwagen des Jahres 1906. Beim Rennen in Belgien, dem Circuit de Ardennes, wurde René Hanriot immerhin Zweiter, den Vanderbilt-Cup gewann Louis Wagner dann sogar. Der Wagen hatte einen kurzen Radstand, verfügte über einen 120 PS starken 12,7-Liter-Hubraum-Motor.


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Bleimula66 hat geschrieben:
Fiat 130 hp


Zu einem Fiat 130 HP kann man viel Informationen im Netz finden, allerdings schreiben die alle, dass der Wagen erst 1907 eingeführt wurde. Kann das jemand erklären?


Beiträge: 1477
Fast alle damaligen Fahrzeuge hatten keine Typbezeichung, die hier genannten Zahlen sind Motorleistungen in PS (bzw. englisch "hp" oder französisch "CV"), die nicht unbedingt stimmen müssen. Teilweise wurde von den Herstellern über- manchmal aber auch untertrieben, immer so wie es gerade in den Kram passte. Manche Zahlen beruhten sogar nur auf Schätzungen der Presse! Um die schnell wechselnden Modelle zu unterscheiden (wobei sich ein neues Modell in der Regel nur auf einen wieder einmal grösseren Motor beschränkte) wurden diese PS-Zahlen dann als Typersatz verwendet, oftmals aber auch falsch, einfach weil detaillierte Daten fehlen. Professioneller ist die Verwendung der Hub-Bohrung-Abmessungen, denn nur damit kann eine bestimmte Motorversion genau definiert werden.


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Hat sich dann zwischen dem Fiat von 1906 und 1907 wirklich nur der Motor geändert? Gab ja eine neue Formel...


Beiträge: 1477
Was wurde denn in der Formel geändert? Das Gewicht war nun frei, was de facto ein Freibrief für noch grössere (und schwerere) Motoren war. Das wurde teilweise durch den nun vorgeschriebenen Maximalverbrauch von 30 liter pro 100 km eingeschränkt. Erst 1908 fing man an die Motorabmessungen zu limitieren.


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Genau den Maximalverbrauch meinte ich.


Beiträge: 197
Ich vermute auch sehr, dass viele dieser "Modellbezeichnungen" erst von der Nachwelt eingeführt worden sind, um die Modelle zu unterscheiden. Ansonsten waren es wohl eben einfach nur "der" Grand-Prix-Rennwagen von Darracq, "der" Wagen von Mors usw., vielleicht noch mit einer Jahresangabe. Da hat sich sicher keiner den Kopf darüber zerbrochen, ob das 100 Jahre später vielleicht mal irgendwelche Statistikfans vor Probleme stellt.

Ausnahmen waren vielleicht solche Fälle wie Mercedes 1903, als man auf "private" 60 PS Wagen zurückgreifen musste, weil die 90 PS Rennwagen duch Feuer zerstört worden waren. Um darüber zu berichten musste man halt irgendwie eine Unterscheidung vornehmen und da hat sich die PS Angabe angeboten.

Übrigens machen die Typbezeichnungen der "modernen" Grand Prix Rennwagen für mich auch kaum noch Sinn. Da wird doch auch jedes Jahr einfach nur noch hochgezählt, obwohl viele der Modelle in den letzten 10, 20 Jahren auch nur Weiterentwicklungen aus den Vorjahresaustos gewesen sind.


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Fiat 130 hp
Der Fiat 130-HP von 1906 und 1907 wurde von Giovanni Enrico auf Kiel gelegt. Der Wagen war schwer (Leergewicht 1025 Kilogramm), hatte aber auch einen monströsen Motor eingebaut: 16,286 Liter Hubraum hatte der Reihen-Vierzylinder, der 130 PS leistete und den Wagen damit auf eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h anschob. Felice Nazzaro wurde damit beim Grand Prix in Frankreich 1906 Zweiter.


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