Der Europaauftakt der Champ Car World Series in Zolder gestaltete sich bereits am heutigen Freitag äußerst spektakulär. Schon im ersten freien Training kam es zu einer Kollision, die schwerwiegende Folgen hatte. Der Brite Dan Clarke geriet in den Aufwärmrunden mit Justin Wilson aneinander. Auch Jan Heylen und Paul Tracy waren involviert. Das Auto von Heylen wurde dabei so schwer in Mitleidenschaft gezogen, dass der Belgier zur Enttäuschung der heimischen Fans nicht am ersten Qualifying teilnehmen konnte. Da Clarke in dieser Saison schon einmal auffiel, wurde er gleich für den Rest des Wochenendes ausgeschlossen. Kommentar der Rennleitung: "Dieser Zwischenfall ist total unakzeptabel und war komplett vermeidbar."

Nach Bestzeiten von Will Power und Robert Doornbos gingen somit nur 14 Fahrzeuge in das erste Zeittraining. Ihre Chancen auf die provisorische Pole Position verspielten Alex Figge und Justin Wilson schon früh. Die beiden leisteten sich Fahrfehler und lösten so zwei kurze Rotphasen aus. Das Reglement sieht vor, dass der Fahrer in diesem Fall seine schnellste Zeit verliert und außerdem acht Minuten in der Boxengasse bleiben muss.

Paul Tracy, der als erster Pilot auf die Strecke ging und folglich die erste Bestzeit fuhr, wurde schnell nach hinten durchgereicht. Stattdessen fand man an der Spitze der Zeitenliste gewohnte Namen wieder. Nachdem Sebastien Bourdais und Graham Rahal einige Minuten lang für eine Doppelführung für Newman/Haas/Lanigan-Racing sorgten, drehte das Team Australia in der Schlussphase auf. Mit zwei Zehntel Vorsprung und Position eins sicherte sich Will Power einen garantierten Startplatz in der ersten Reihe und außerdem einen Punkt für die Meisterschaft. Bourdais konnte Simon Pagenaud nur mit Mühe hinter sich halten. Die beiden Franzose trennten letztlich nur 0,007 Sekunden. Rahal musste sich mit dem vierten Rang begnügen. Dem US-Amerikaner fehlten vier Zehntelsekunden auf Power.

Neel Jani blieb hinter den Erwartungen zurück. Dem Schweizer gelang in der 30-minütigen Session nur die achtbeste Zeit. Immerhin reichte das, um sich vor hochrangigen Namen wie Tracy oder Wilson zu platzieren. Der Kampf um die Pole Position geht am Samstag in die zweite Runde. Dann wird, zur Freude der Belgier, auch wieder der Lokalmatador Jan Heylen mit von der Partie sein.