Es war schon eine große Überraschung, dass überhaupt noch jemand das Champ Car Rennen in Mont-Tremblant gewonnen hat. Die auf der ersten Position liegenden Piloten fielen Reihenweise zurück, so dass am Ende Robert Doornbos ganz oben stand. Für den Niederländer war es der erste Sieg überhaupt, nachdem er in den bisherigen Rennen die Plätze zwei und drei gepachtet hatte. Der Minardi-Pilot wurde auf dem Podium von Sebastien Bourdais und Will Power flankiert.

Als erstes erwischte es den Mann auf der Pole. Tristan Gommendy konnte sein Auto noch nicht einmal in die Einführungsrunde starten. Wie angewurzelt blieb der Franzose nach seinem bisher besten Qualifikations-Ergebnis auf seinem Startplatz stehen und wurde von seinen Mechaniker in die Boxengasse geschoben, von wo aus er das Rennen mit Rundenrückstand aufnehmen konnte. Es dauerte nicht lange, bis es den Nächsten traf. Will Power, der auf der zweiten Position stand, würgte sein Auto beim eigentlichen Start ab. Gleiches schafften auch Simon Pagenaud und Jan Heylen. Alle drei konnten das Rennen mit kurzer Verzögerung aufnehmen.

Bourdais verspielt Sieg

Sebastien Bourdais hatte keine Mühe vom dritten Startplatz aus die Führung zu übernehmen. In der Anfangsphase hatte der amtierende Meister den ersten Platz so gut wie sicher. Selbst ein kleiner Verbremser in der ersten Kurve und die ersten Boxenstopps brachten ihn nicht aus der Ruhe. Den möglichen Sieg verschenkte der Franzose dann in der 29. Runde. Am Ende einer Gelbphase ging er zu forsch an und rodelte noch vor der Startlinie durch das Kies. Statt den Neustart von der ersten Position zu bestreiten, ging es auf Platz elf weiter. Gründe für den Ausrutscher waren womöglich kalte Reifen und einsetzender Regen, der später noch eine wichtige Rolle spielen sollte.

Als der Regen in Runde 45 schlagartig stärker wurde, kamen alle Piloten in die Box und wechselten auf die profilierte Mischung. Justin Wilson wurde von seiner Crew am schnellsten abgefertigt und kehrte als Führender auf die Strecke zurück. Doch nur drei Runden später musste auch die Brite die Führung wieder abgeben. Wilson verbremste sich in der gleichen Kurve wie Bourdais. Simon Pagenaud, der am Start den Motor abgewürgt hatte, fand sich plötzlich an erster Stelle liegend wieder. Doch wie sollte es auch anders sein, konnte er sich ebenfalls nicht lange über den Platz an der Sonne freuen. In Runde 53 erwischte es den Franzosen in der Namerow-Kurve.

Doornbos und Bourdais gleichauf

Robert Doornbos hatte trotz der schweren Bedingungen keine Mühe, den ersten Platz über die letzten acht Runden ins Ziel zu bringen. Auf der Ziellinie wurde er von seinem Ingenieur mit den Worten "Boxenstopp in der nächsten Runde für Champagner" beglückwünscht. Durch den Sieg konnte Doornbos mit Sebastien Bourdais gleichziehen, der Zweiter wurde. Beide kommen nach sechs Rennen auf jeweils 145 Punkte.

Für Neel Jani endete das Rennen in Mont-Tremblant in einer kleinen Enttäuschung. Der einzige deutschsprachige Pilot lag lange auf Podestkurs, bekam im Regen aber mehr und mehr Probleme. Hinter Simon Pagenaud und Justin Wilson wurde der Schweizer letztlich als Sechster gewertet. Alex Tagliani wurde auf Platz acht bester Kanadier. Landsmann Paul Tracy fiel nach einem technischen Defekt schon nach 28 Runden aus.