Mit 56 gesammelten Punkten war Richard Westbrook der erfolgreichste Pilot in der FIA GT-Meisterschaft und wurde mit dem Fahrertitel in der GT2-Wertung belohnt. Für die kommende Saison sind umfangreiche Umstrukturierungen geplant, so wird die GT1-Klasse zur Weltmeisterschaft befördert und der Sieger der kleinen GT2 darf sich zukünftig Europameister nennen. Die Zukunft des 34-Jährigen ist daher noch völlig offen...

"Für die GT2 ist das eine exzellente Entscheidung, denn wir fahren dann unser eigenes Rennen und kämpfen um das Podium. So wollten es alle Teams, das ist eine tolle Idee", findet der amtierende Meister Richard Westbrook. Doch im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com äußert er auch Bedenken: "Ich sehe ein Problem darin, dass ein Profi mit einem Amateur zusammen fahren muss. Es wertet die Meisterschaft schon ab, wenn nicht zwei Profis im Auto sitzen dürfen."

In dieser Saison bestritt Westbrook sieben Rennen mit Emmanuel Collard und das Finale mit Marco Holzer - 2010 wäre das nicht mehr möglich. "Man sollte die Profis um den Sieg fahren lassen, denn die GT2-Fahrzeuge sind technisch sehr weit fortgeschritten, es sind die besten GT-Autos überhaupt. Nun soll daraus eine Gentleman-Serie werden - die Frage ist, ob das wirklich funktioniert."

In sechs von acht Rennen stand Westbrook auf dem Podium, Foto: Sutton
In sechs von acht Rennen stand Westbrook auf dem Podium, Foto: Sutton

Einen Wechsel in die neue Weltmeisterschaft könnte sich der Brite auf jeden Fall vorstellen. "Man muss abwarten, welche Marken und Teams sich dort engagieren werden. Für mich stehen momentan alle Wege offen." Selbst einen Wechsel in die USA würde Westbrook nicht ausschließen, denn dort gibt es genau das, was er sucht: "In der ALMS kämpfen die besten Hersteller mit den besten Fahrern Kopf-an-Kopf gegeneinander. Dort gibt es keine Gewichtshandicaps oder Pro-Am-Fahrerpaarungen. Schade, dass wir das in Europa nicht mehr haben..."

Eine Rückkehr in die diversen Porsche Cups schließt Westbrook allerdings aus. "Das ist für mich nicht mehr interessant. Ich hatte dort zwar eine schöne Zeit und viel Spaß, mittlerweile habe ich mich aber fest als GT-Fahrer etabliert." Westbrook gewann 2006 und 2007 den Porsche Supercup und war 2004 in seiner Heimat als Meister erfolgreich.