Der Mount Fuji meinte es gut mit Patric Niederhauser. Im Rahmen der Blancpain GT Series Asia war der Schweizer zum vierten Saisonwochenende auf dem Fuji Speedway unterwegs und sorgte mit seinem GruppeM Racing Team für wahre Highlights. Gemeinsam mit Teamkollege Nico Bastian gewann Niederhauser das Sonntagsrennen in Japan. Zusammen mit Rang vier im ersten Lauf des Wochenendes reichten die Punkte aus, um sich wieder an die Spitze der Meisterschaft zu setzen.

Zunächst waren die Erwartungen für das Wochenende etwas gedämpft. In den ersten Trainings setzte das Team auf gebrauchte Reifen und der Mercedes-AMG GT3 fand sich nur im Mittelfeld wieder. Trotz eines Ausrufezeichens im Warm Up kamen Niederhauser und Bastian in ihren jeweiligen Qualifyings nicht über die Ränge acht und neun hinaus - eine Herausforderung für die beiden Rennen.

Als es darauf ankam schlug jedoch die Stunde des Duos. Bastian arbeitete sich im Samstagsrennen von Rang neun nach vorne und übergab Niederhauser das Auto auf Platz drei. Das Regelwerk der Blancpain GT Series Asia setzt auf Chancengleichheit und Markenvielfalt an der Spitze. So werden die Podiumsplatzierten im folgenden Lauf mit Zeitstrafen belegt. Durch Rang drei beim vorherigen Rennen in Suzuka musste Niederhauser fünf Sekunden länger an der Box warten, um die "Erfolgsstrafe" abzusitzen und kam auf Rang sechs wieder auf die Strecke. Mit eindrucksvollen Manövern kratzte der Schweizer sogar noch am Podium und beendete das Rennen am Ende als starker Vierter.

Im Sonntagslauf blieb dem Duo somit eine Zeitstrafe erspart. Diesmal waren es Niederhauser und Bastian, die davon profitierten, dass drei Autos vor ihnen länger an der Box parken mussten. Mit Rennintelligenz und Speed kämpften sich die beiden Position um Position nach vorne und kamen schließlich mit mehr als zehn Sekunden Vorsprung auf ihre Teamkollegen als Sieger über die Ziellinie. Es war Niederhausers dritter Erfolg im achten Rennen der Saison und so liegt er mit acht Punkten Vorsprung auf Rang eins der Gesamtwertung.

Vier Fragen an Patric Niederhauser

Glückwunsch zum erfolgreichen Wochenende. Danach sah es zu Beginn allerdings nicht aus...
Danke! Ja, es stimmt. Nach unserer starken Leistung im Warm Up war ich guter Hoffnung, die wurde im Qualifying jedoch wieder enttäuscht. Nico kam durch Probleme nicht über Startplatz neun hinaus und meine schnellsten Runden waren etwas durch Verkehr beeinträchtigt. Zudem waren vor mir einige Fahrer, die durch das Regelwerk mit weniger Gewicht im Auto fahren. Deshalb hat es nur zu Rang acht gereicht. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich wirklich, es würde ein hartes Wochenende werden.

Doch dann kam eure wirklich starke Leistung in Rennen 1. Wie habt ihr es von Platz neun bis auf Rang vier geschafft?
Mir war klar, dass es kein einfaches Rennen werden würde, zumal wir die Erfolgsstrafe noch absitzen mussten und der Mercedes-AMG GT3 nicht das beste Auto zum Überholen ist. Nico hat einen mega Start hingelegt, war aggressiv und ist in seinem Stint bis auf Rang drei nach vorne gekommen. Durch die zusätzliche Zeit beim Stopp kam ich schließlich als Sechster wieder auf die Strecke und hatte bereits einen gehörigen Rückstand auf meinen Vordermann. Hier muss ich ein großes Lob an unser Team aussprechen, denn das Auto war hammermäßig! Es gelang mir, den Rückstand aufzuholen und sogar noch an zwei Konkurrenten vorbeizugehen. Rang vier war in diesem Fall wirklich das Maximum und wir waren entsprechend happy.

Am Sonntag sollte es sogar noch besser kommen! Wie schmeckt der Sieg?
Ich wusste von Anfang an, dass wir die Chance auf ein gutes Rennen haben würden. Drei Autos vor uns waren am Vortag auf dem Podium und mussten deshalb ihrerseits eine Erfolgsstrafe beim Boxentopp absitzen. Für mich ging es darum, ein paar Positionen gutzumachen und Nico das Auto in einem Stück zu übergeben. Ich hatte einen super Start und konnte trotz etwas Pech in der ersten Kurve einige Positionen auf der ersten Runde gutmachen. Nico hat das Auto schließlich mit neuen Reifen auf Rang fünf übernommen. Vor uns waren zu diesem Zeitpunkt einige Gentlemen, die ihm glücklicherweise nichts entgegenzusetzen hatten. Wir waren wirklich unglaublich glücklich über diesen Erfolg!

Jetzt gehst du als Tabellenführer in die lange Sommerpause, bevor es Ende September in Shanghai weitergeht. Hätte es besser laufen können?
Als Meisterschaftsführender in die Pause zu gehen, ist perfekt! Natürlich wäre es mir lieber, wir würden schon am nächsten Wochenende weiterfahren. Bis September werde ich jetzt etwas Urlaub machen und mich dann auf die letzten beiden Events vorbereiten. Shanghai ist ebenfalls eine neue Strecke für mich, aber ich freue mich jetzt schon riesig auf das Wochenende. Hoffentlich kann ich dort die Meisterschaftsführung weiter ausbauen.