Das größte GT3-Rennen des Planeten bürgte auch 2017 wieder für spannendes Racing. Erwartungsgemäß hielten sich bis zum Schluss einige Fahrzeuge in der Führungsrunde und machten so den Kampf um den Gesamtsieg besonders spannend. Erst nach der letzten Stopp-Runde war klar: Audi kämpft mit der Saintéloc-Truppe um Christopher Haase, Jules Gounon und Markus Winkelhock gegen den Bentley #8 (Soulet / Abril / Soucek) um den Gesamtsieg.

Die Führung ließen sich Haase / Gounon / Winkelhock nicht mehr nehmen, und so feierte Audi seinen ersten Spa-Gesamtsieg seit 2014. Mercedes führte durch die Akka-ASP-Truppe (Mortara / Meadows / Marciello) lange, verpokerte sich aber mit den Stintzeiten und musste sich letztlich mit der dritten Position zufrieden geben.

24h Spa 2017: Die Top-10 im Ziel

Hinter den Top-3 erreichte der Porsche von Timo Bernhards Team den vierten Platz, gefolgt von den beiden WRT-Audi mit den Startnummern zwei und eins. Diese drei Fahrzeuge beendeten das Rennen noch in der gleichen Runde wie der siegreiche Audi. Siebter wurde der HTP-Mercedes #85, die letzten Plätze in den Top-10 gingen an den Black-Falcon-Mercedes #4, dem ISR-Audi #76 und dem ROWE-BMW #98.

PFahrerTeam-AutoDistanzGap
1.Haase / Gounon / WinkelhockSaintéloc-Audi #25546 Runden
2.Soulet / Abril / SoucekM-Sport-Bentley #811.862
3.Mortara / Meadows / MarcielloAkka-ASP-Mercedes #9052.855
4.Estre / Christensen / L. VanthoorBernhard-Porsche #1171:07.247
5.De Phillippi / Mies / VervischWRT-Audi #21:30.566
6.Garcia / Müller / RastWRT-Audi #11:49.955
7.Sandström / Schiller / BaumannHTP-Mercedes #85545 Runden
8.Christodoulou / Buurman / StolzBlack-Falcon-Mercedes #450.970
9.Albuquerque / Schmid / SalaquardaISR-Audi #76543 Runden
10.Spengler / Catsburg / BlomqvistROWE-BMW #98542 Runden

24h Spa 2017: Die Highlights des Rennens: (07:35 Min.)

24h Spa 2017: Die Highlights des Rennens

Zwei heftige Crashes in Eau Rouge: Giancarlo Fisichella ließ zu Beginn nichts anbrennen und fuhr sich im Kaspersky-Ferrari gleich einen Vorsprung heraus. In der Anfangsphase kämpft man gegen den Grasser-Lamborghini #63 und den AF-Corse-Ferrari #50. Der verabschiedet sich aber nach gut zwei Stunden mit einem heftigen Einschlag in Eau Rouge. Auch der HTP-Mercedes #84 war im ersten Rennviertel stark unterwegs, muss das Rennen aber ebenfalls nach einem Abflug in Eau Rouge beenden. Dazu gab es im ersten Rennviertel viele Strafen wegen Track Limits.

Top-Fahrzeuge des Abends scheiden am Morgen aus: Über Nacht hat sich das Bild an der Spitze geändert: Lamborghini und Ferrari waren nicht mehr mit von der Partie, dafür diktierten nun die deutschen Hersteller das Geschehen. Der Kaspersky-Ferrari flog nach einem heftigen Kontakt mit dem Mercedes #90 mit gebrochener Lenkung in Eau Rouge ab, der Grasser-Lamborghini verunfallte ohne Lenkwirkung im Fagnes-S. Ein Regenschauer über Nacht machte die Angelegenheit nicht einfacher für die Teams.

Die Spitze hat sich aussortiert: Die Ausfälle der italienischen Spitzenautos und des HTP-Mercedes #84 sowie die diversen Strafen und Neutralisierungen sorgten dafür, dass sich am Vormittag eine Siebenergruppe im Kampf um den Sieg herauskristallisierte bestehend aus drei Audi, dem Akka-ASP-Mercedes #90, dem Bentley #8, dem ROWE-BMW #98 und dem Bernhard-Porsche #117. Gegen 12 Uhr mittags verabschiedete sich der BMW wegen eines defekten Dämpfers aus dem Sieg-Kampf.

Saintéloc-Audi wird immer stärker: Bis in die Mittagsstunden war der Saintéloc-Audi #25 von Haase / Gounon / Winkelhock unauffällig unterwegs. Danach nahm man aber immer mehr Tempo auf. Markus Winkelhock schloss die Lücke zum zweitplatzierten WRT-Audi und ging kurz später in La Source vorbei. Danach machte Winkelhock Jagd auf den führenden Mercedes #90 von Akka ASP. Zweieinhalb Stunden vor Schluss war die Lücke geschlossen, doch nach der Stopp-Runde verlor man wieder an Boden.

Mercedes verpokert sich: Mercedes zog im Strategie-Schach letztlich den kürzeren, da man Raffaele Marciello wegen der vorgeschriebenen Maximal-Stintlänge länger an der Box stehen lassen musste. Dadurch fiel man in der letzten Stopp-Runde auf Platz drei hinter dem Saintéloc-Audi #25 und dem M-Sport-Bentley #8 zurück. Zwar lagen noch sieben Autos in der Führungsrunde, doch es lief auf einen Kampf Audi vs. Bentley um den Sieg hinaus.

24h Spa 2017: Stimmen vom Podium

Christopher Haase (Saintéloc-Audi #25, Platz 1): "Ich kann es nicht glauben. Es war so ein hartes Rennen. Wir sind zurückgekommen, wir haben bei Anbruch der Nacht zwei Runden verloren. Ich bin komplett fertig. Aber das sind wohl einfach die Emotionen bei diesem Rennen. Ich habe alles gegeben, aber in den letzten zwei Runden musste ich auf meine Reifen aufpassen. Aber danke ans Audi Sport Team Saintéloc und meine Teamkollegen Markus Winkelhock und Jules Gounon. Das ist einfach fantastisch."

Maxime Soulet (M-Sport-Bentley #8, Platz 2): "Es ist unglaublich, das Team hat so einen guten Job gemacht. Wir wollten gewinnen, aber der zweite Platz ist auch gut und für die Meisterschaft ist das ganz gut. Meine Teamkollegen und mein Bentley haben einen Mega-Job abgeliefert, es gab überhaupt keine Probleme. Am Ende konnte ich nicht mehr alles geben. Ich wollte zu Beginn meines Stints pushen."

Edoardo Mortara (Akka-ASP-Mercedes #90, Platz 3): "Das war ein langes Rennen voller neuer Abschnitte. Am Ende können wir glücklich sein, auf dem Podium zu stehen. Gratulation an Audi und Bentley, dass sie dieses Event gewonnen haben. Wir sind von stärkeren Gegnern geschlagen worden. Ich hatte nur etwas Sorgen um meine Teamkollegen weil es relativ heiß war im Auto."