Im Rahmen der Blancpain GT Series stand für Patric Niederhauser vergangenes Wochenende das Sprintrennen in Brands Hatch auf dem Programm. Der Traditionskurs gehörte bislang zu den Strecken, auf denen der Lamborghini GT3 Junior noch nicht gefahren war. Mit jeder Runde, die der 24-Jährige und sein Teamkollege Daniel Zampieri auf den anspruchsvollen 3,916 Kilometern drehten, verbesserten sich die Rundenzeiten kontinuierlich.

Im Qualifikationsrennen belegte Niederhauser den 25. Platz und war damit fünftschnellster Lamborghini-Pilot. Unglücklich verlief das Hauptrennen. Bereits kurz nach dem Start gab es eine Berührung zwischen Patrics Teamkollegen und einem Konkurrenten. Dabei brach die Hinterachse des Lamborghini Huracán GT3 und das Rennen war für die beiden Attempto Racing-Piloten beendet.

Patric, du hast dich in Brands Hatch von Session zu Session verbessert. Im Qualifikationsrennen hörte der positive Trend auf. Was ist passiert?
Patric Niederhauser: Ich bin im Qualifying ziemlich gut unterwegs gewesen. Wir konnten unser Ziel umsetzen, es in den letzten Qualifyingabschnitt zu schaffen. Damit waren wir schon einmal unter den besten 19. An sich hätten wir ein gutes Rennen haben können. Im ersten Lauf hatten wir jedoch etwas Pech. Nachdem ich meine Motorhaube verloren hatte, musste ich an die Box kommen, um sie reparieren zu lassen. Dabei merkten wir, dass der Schaden bei einem Stopp nicht zu beheben war. Das hat uns viel Zeit gekostet. Vom Speed her wären wir sonst bei der Musik gewesen.

Im Hauptrennen dann das frühe Aus. Wie kam es dazu?
Patric Niederhauser: Daniel ist das Hauptrennen gestartet und hat mir den Zwischenfall geschildert. Ein anderes Auto ist in Kurve zwei etwas zu weit gegangen. Den Fehler nutzte Daniel und stach innen vorbei. Am Kurvenausgang haben sie sich leider berührt. Dabei ist unsere Hinterachse gebrochen und wir mussten das Rennen aufgeben. Das ist besonders schade, denn wir konnten unser Potenzial nicht zeigen. Während der Testfahrten auf dem Lausitzring vor ein paar Tagen haben wir gelernt, unser Auto besser zu verstehen. Wir wissen jetzt, auf was wir achten, woran wir weiterhin arbeiten und was wir noch ausprobieren müssen. Wir sind jetzt auf dem Niveau, um zumindest im ADAC GT Masters unter die Top-10 zu fahren. Schade, dass wir nicht zeigen konnten, was in uns steckt.

Du bist zum ersten Mal in Brands Hatch gefahren. Was hat dir besonders gefallen?
Patric Niederhauser: Brands Hatch ist eine richtige Oldschool-Strecke. Es gibt keine Auslaufzonen. Die Kerbs sind 20 bis 30 Zentimeter breit. Nach einer kurzen Grasfläche kommt schon die Mauer - der Kurs verzeiht dir keinen Fehler. Er ist etwas holprig, es geht hoch und runter und die Kurven sind schnell und flüssig. Mir fällt keine einzige Kurve ein, die ich nicht spannend finde. Durch die Höhenunterschiede entsteht das Gefühl, man würde Achterbahn fahren.

Kommendes Wochenende geht es für dich zum nächsten Rennen des Blancpain GT Series Endurance Cup. Mit welchen Erwartungen reist du nach Silverstone?
Patric Niederhauser: Ich freue mich schon sehr auf das nächste Rennen. Ich kenne die Strecke sehr gut. Deswegen denke ich auch, dass ich persönlich dort ein Stück weiter sein werde als in Brands Hatch. Es ist allerdings schwierig, vorherzusagen, wie wir dort insgesamt abschneiden werden. Die Streckenführung sollte allen Autos in etwa gleich liegen. Schnelle Kurven wechseln sich ab mit langsamen und es gibt lange Geraden. Ich denke nicht, dass es da einen bestimmten Favoriten geben wird. Bevor es für mich nach Silverstone geht, reise ich zunächst nach Hause, um dort etwas Energie für das Rennwochenende zu tanken.