Überall, wo auf der Welt Motorsport betrieben wird, stehen die Chancen gut, Marco Seefried anzutreffen. Der deutsche GT-Profi ärgert zusammen mit Nobert Siedler im Rinaldi-Ferrari die Konkurrenz in der Blancpain-Sprint-Serie (BSS) und Blancpain-Endurance-Serie (BES). Zusammen mit Siedler, dem Russen Rinat Salikhov und dem Belgier Stef Vancampenhoudt startet der 39-jährige bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps in der Pro-Am-Wertung.

Wie zufriedenstellend ist die bisherige Saison?
Zunächst einmal bin ich sehr glücklich mit dem Programm, dass ich in diesem Jahr habe. Ich fahre fast jedes Wochenende ein Rennen. Mit den Blancpain-Serien, der WEC, der VLN und meinen Einsätzen in der Tudor Sports Car Championship gestaltet sich die Saison sehr vielfältig. Zum einen was die Kategorien angeht, zum anderen was die verschiedenen Autos betrifft. Ich genieße diese Abwechslung. In der BSS sind wir in jedem Rennen konkurrenzfähig und konnten mit dem Ferrari schon einige Podiumsplätze einfahren. Vielleicht wäre das ein oder andere Mal mehr drin gewesen, aber leider hatten wir etwas Pech und wurden mehrmals von der Konkurrenz von der Strecke gefahren. Das war auch in der BES der Fall. Insgesamt fing die Saison mit dem Sieg von Norbert Siedler und Rinat Salikhov in Monza aber sehr gut an. Ich konnte nicht dabei sein, weil ich ein Rennen der WEC hatte.

Hat der Erfolg als Neueinsteiger mit einem Ferrari in der BSS überrascht?
Wir sind mit großem Respekt in die BSS gestartet. Es gab das Vorurteil, der Ferrari sei für die Streckentypen nicht geeignet. Aber nach harter gemeinsamer Arbeit haben wir gemerkt, dass wir gut unterwegs sind und um Podiumsplätze fahren können. Misano, Portimao und Zandvoort sollten uns besser liegen. Natürlich spielt auch die Balance of Performance (BoP) eine Rolle. Die BoP in der BES ist eine andere als in der BSS.

Mit Porsche in Le Mans: Seefried hat 2015 keines der großen 24-Stunden-Rennen ausgelassen, Foto: Porsche
Mit Porsche in Le Mans: Seefried hat 2015 keines der großen 24-Stunden-Rennen ausgelassen, Foto: Porsche

Wären die beiden Stadtkurse, die ursprünglich im BSS-Kalender waren, eine Bereicherung gewesen?
Straßenkurse haben den Vorteil, dass die Bedingungen für alle gleich sind. Niemand kann dort vorher testen. Es zählt nur die Arbeit, die man vor Ort an der Strecke macht. Das kommt uns mit einem kleineren Budget entgegen.

Ist es nicht frustrierend, wenn man nicht so viel finanzielle Mittel wie die großen werksunterstützten Teams hat?
Ich bin ja nicht erst seit gestern dabei: Es hängt nun mal alles vom lieben Geld ab. Motorsport auf diesem Niveau ist richtig teuer. Besonders ein 24-Stunden-Rennen und die Vorbereitung darauf, verlangt ein immenses Budget. Ich bin aber sehr stolz darauf, was die gesamte Mannschaft von Michele Rinaldi und unsere Partner mit den Mitteln, die wir zur Verfügung haben, bisher erreicht haben. Das zeigt, dass sich harte Arbeit auszahlt.

Wer ist der Favorit auf den Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps?
Audi ist richtig stark, besonders die WRT-Mannschaft. Ich rechne auch mit dem ein oder anderen BMW. Nachdem ich den Bentley auf dem Nürburgring gefahren bin, würde ich die Mannschaft ebenfalls dazuzählen. Unser Ferrari ist zuverlässig und wenn wir alles richtig machen, können wir vielleicht um den Pro-Am-Sieg kämpfen.