Nicht wenige hoben die Augenbrauen als Molitor Racing Systems (MRS) sich für 2015 mit Nissan zusammentat, um in den Blancpain-GT-Serien BES und BSS sowie dem ADAC GT Masters anzutreten. Bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps ist das Team mit einem Nissan GT-R für das britische Trio Sean Walkinshaw, Craig Dolby und Martin Plowman dabei. Motorsport-Magazin.com hakte bei Iris Dorr, der Teammanagerin von MRS, nach.

Wie fällt die bisherige Einschätzung der Saison in BES und BSS aus?
Es gibt noch viel Verbesserungspotential. Aber: Wir sind hochzufrieden mit dem Auto und die Zusammenarbeit mit Nissan läuft sehr gut. Natürlich dauert es ein bis zwei Rennen bis die ganze Teamstruktur steht. Wir straucheln derzeit etwa noch bei den Pitstopps, aber es wird von Rennen zu Rennen besser. Wir könnten besser performen und ich bin mir sicher, dass wir das in Laufe des Jahres noch tun werden.

Warum ist Molitor Racing Systems 2015 von McLaren auf Nissan umgestiegen?
Wir wollten die Zusammenarbeit mit McLaren beenden, daher war die schwierigere Frage, mit welchem Hersteller wir in diesem Jahr fahren würden. Am naheliegensten wäre Porsche gewesen, da wir ja auch in den Porsche-Markenpokalen unterwegs sind. Aber da das neue GT3-Modell zunächst erst für 2017 angedacht war, war das für uns keine Option, und dann schauen wir gerne immer nach Exoten. Was gibt´s noch nicht im Starterfeld? Welche Modelle sieht man kaum? Nissan ist dann auf uns zugekommen und hat ein Konzept vorgestellt, das uns gut gefallen hat. Unser Ziel war es in den Blancpain-GT-Serien in der Pro-Wertung zu fahren – und natürlich auch in der Pro-Wertung zu gewinnen [lacht]. Dabei hat uns Nissan bei der Fahrerwahl unterstützt.

Das (britische) Fahrertrio von MRS GT Racing für Spa: Walkinshaw, Dolby und Plowman, Foto: MRS GT Racing
Das (britische) Fahrertrio von MRS GT Racing für Spa: Walkinshaw, Dolby und Plowman, Foto: MRS GT Racing

Was war der größte Unterschied beim Umstieg von McLaren auf Nissan?
Der Umstieg selbst war gar nicht schwer. Alles ist einfacher, alles ist eine Erleichterung – aber ich will nichts Falsches sagen [lacht]. Wir fühlen uns sehr wohl bei der Zusammenarbeit mit Nissan. Es ist alles extrem unkompliziert. Alle Probleme werden sofort angegangen und es wir auf die Kundenwünsche eingegangen. Es ist einfach ein gutes Miteinander.

In der BES starten viele Pro-Am-Wagen, aber warum gibt es kaum welche in der BSS?
In der BSS wollen sich die Amateure einfach nicht mit den ganzen Profis herumschlagen. Und meine persönliche Meinung ist: Die Strecken sind für Amateurfahrer einfach nicht attraktiv genug.

Wie sehen die Pläne von Molitor Racing Systems für die 24 Stunden von Spa-Francorchamps aus?
Wir werden definitiv mit einem Fahrzeug antreten und liebäugeln noch mit einem zweiten. Der Nissan, der die ganze Saison in BES und BSS fährt, ist bereits voll besetzt. Aber beim zweiten Wagen ist noch alles offen. Unser Ziel muss es aber immer sein zu gewinnen, sonst stellen wir das alles hier in Frage. Wir werden vor Spa den Nissan komplett zerlegen und neu aufbauen. Durchkommen ist die eine Sache: Es hängt an der Technik, den Fahrern und natürlich den Umstände während des Rennens. Aber wir sind uns sicher, dass der unser Packet mit Nissan siegfähig ist.

Wäre dem Team ein nasses oder ein trockenes Regen lieber?
Auf jeden Fall: trocken! Das passiert in Spa zwar so gut wie nie, aber man wird ja noch hoffen dürfen [lacht].