Norbert Siedler mischt zusammen mit Marco Seefried in diesem Jahr die Blancpain-Sprint-Serie (BSS) im giftgrünen Rinaldi-Ferrari auf. Doch der Österreicher hat noch einen besonderen Erfolg vorzuweisen: Beim diesjährigen Rennen der Blancpain-Endurance-Serie (BES) in Monza schaffte er zusammen mit Rinat Salikow den ersten Gesamtsieg eines Pro-Am-Wagens seit Bestehen der Meisterschaft. Bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps wird Siedler zusammen mit Salikow, Seefried und dem Belgier Stef Vancampenhoudt in der Pro-Am-Wertung antreten. Nicht nur wegen seiner Farbe dürfte der Wagen von Rinaldi aus der Masse der Ferrari hervorstechen.

Auf einer Skala von 1 (schlecht) bis 10 (sehr gut): Wie lief die Saison bislang?
Das sind wir schon im oberen Bereich. Ich würde mal sagen: bei einer 8. Das erste Rennen in der BSS in Nogaro war nicht einfach für uns, aber dann haben wir in Monza in der BES anschließend gewonnen. Es ging mal hoch mal runter, aber im Allgemeinen sind wir gut dabei.

War das gute Abschneiden als neueingestiegenes Ferrari-Team in der BSS überraschend?
Zusammen mit Marco [Seefried] und dem Team haben wir viel am Set-Up gearbeitet und gesehen wie sehr wir uns verbessern. Aber trotzdem haben wir nicht gedacht, dass wir so weit nach vorn fahren können. In Zolder zum Beispiel sind wir als Dritte gestartet, während der beste Ferrari in der BSS war dort im letzten Jahr auf Startplatz 13 ins Rennen gegangen ist. Wir sind also ziemlich happy.

Ist das Team von den Ergebnissen gesehen am Maximum?
Wir sind noch nicht am Maximum! Gerade in der Qualifikation müssen wir noch unser Wissen beim Set-Up umsetzen und dann können wir immer unter die besten Fünf fahren.

Wären die beiden Stadtkurse, die ursprünglich im BSS-Kalender waren, eine Bereicherung gewesen?
Ich bin immer gerne auf Stadtkursen gefahren – egal, ob im GT- oder Formel-Auto. Auf Stadtkursen ist Traktion gefragt, was dem Ferrari nicht unbedingt liegt. Das lässt sich aber kompensieren.

Wer ist der Favorit auf den Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Spa?
Es gibt für mich nur einen Favoriten und das ist Audi mit den neuen Autos. Wenn die eine gute BoP haben, dann wird es für die anderen richtig schwer. Das war am Nürburgring auch schon so. Ich glaube, dass sie im Qualifying nicht alles gezeigt haben und dann im Rennen schneller waren als in der Qualifikation. Das sagt eigentlich schon alles.

Gibt es schon andere Pläne jenseits der beiden Blancpain-GT-Serien?
Ich möchte mich auf den Ferrari in BSS und BES konzentrieren und nicht so viel springen. Trotzdem fahre ich noch in der VLN und war auch bei einem Rennen der britischen GT-Meisterschaft. Das war dann allerdings mit dem Haribo-Mercedes bzw. dem Trackspeed-Porsche. Natürlich muss ich mich da umstellen, während Kévin [Estre] nur McLaren oder Laurens [Vanthoor] nur Audi fährt. Aber die Abwechslung macht es auch spannend und natürlich kenne ich so auch die Stärken der Autos besser.