Hexis Racing stellt endgültig den Betrieb ein. Nach zwölf Jahren im PS-Geschäft verliert der GT-Sport mit dem Gewinner der Teamwertung der FIA-GT1-Weltmeisterschaft 2011 eines seiner Aushängeschilder. Zuletzt war das Team von Philippe Dumas in der Blancpain Endurance Series auf McLaren 12C unterwegs und holte bei der Baku World Challenge nach starker Aufholjagd einen zweiten Platz. Das Ende hatte sich bereits abgezeichnet, nachdem der französische Energiegetränke-Hersteller angekündigt hatte, das Team aus finanziellen Gründen bald nicht mehr sponsern.

Dumas erklärte verklausuliert: "Wir standen kurz davor, etwas Großes mit McLaren anzufangen, aber jetzt ist keine gute Zeit für ein großes Investment. Es ist schade, aber was können wir tun?" In Wahrheit hatte Dumas wohl kaum mehr Interesse an einer Rettung des Teams, da er längst an anderer Stelle unterschrieben hat. Wo genau, wird in Kürze bekannt gegeben. Bis zuletzt hatte McLaren versucht, Hexis als Entwicklungsteam zu halten und ein Investor stand schon bereit, doch dieser hätte es dem Team nicht ermöglicht, auf dem bisherigen Niveau weiterzumachen.

Mit Aston Martin war Hexis Racing jahrelang erfolgreich, Foto: DPPI
Mit Aston Martin war Hexis Racing jahrelang erfolgreich, Foto: DPPI

Dumas will es lieber bei guten Erinnerungen belassen: "Wenn wir einen Blick zurück auf Hexis Racing werfen, werden wir es so betrachten: Zehn Freunde reisen um die Welt und haben großen Erfolg. Deshalb mag es besser sein, den Stecker zu ziehen und es bei den Erinnerungen zu belassen." Hexis Racing wurde 2001 gegründet und war ab 2002 zunächst in der französischen Formel Renault aktiv. Ab 2005 wurden außerdem GT-Einsätze vorgenommen, ab 2006 konzentrierte sich die französische Mannschaft gänzlich auf GT-Rennen, die zunächst vor allem auf Fahrzeugen von Aston Martin gefahren wurden.

In den folgenden Jahren nahm die Mannschaft an allen großen GT3-Serien inklusive des ADAC GT Masters teil und holte 2009 den Teamtitel in der FIA-GT3-Europameisterschaft. 2010 erfolgte der Aufstieg in die neue GT1-Weltmeisterschaft, in der das Team vor allem durch superschnelle Boxenstopps die Konkurrenz verblüffte. Ein Jahr später wurden die Bemühungen mit dem Teamtitel belohnt. Nach dem Ende der GT1-Ära wurde Hexis Racing Entwicklungsteam für den McLaren 12C GT3 und fuhr im letzten Jahr der nunmehr mit GT3-Boliden ausgefahrenen GT1-WM drei Siege ein, hinzu kam einer in der Blancpain Endurance Series. Kaum zu glauben: Einen internationalen Fahrertitel hat Hexis Racing nie geholt.