Wettertechnisch hätten die Akteure der Blancpain Endurance Series und FIA GT World Series es kaum besser treffen können: Auch am zweiten Tag der Testfahrten in Paul Ricard herrschte strahlender Sonnenschein. Die zur Verfügung stehende Testzeit wurde ausgiebig genutzt. Am Ende des Tages lässt sich festhalten: McLaren ist sehr schnell geworden - im Sinne der Briten bleibt nur zu hoffen, dass es nicht zu schnell war. Zwei MP4/12C GT3 klassierten sich an der Spitze des Gesamtklassements, insgesamt vier McLaren kamen unter die Top-10.

Die Bestzeit setzte wie schon am Vortag das Team Boutsen Ginion Racing. Koen Wauters/Arno Santamato/Frederic Vervisch/Jerome Thiry/David Dermont waren auch am Mittwoch die schnellsten, und zwar diesmal deutlich: Mit 1:57.502 fuhren sie drei Zehntel schneller als der zweitplatzierte McLaren von ART Grand Prix mit den Fahrern Antoine Leclerc/Duncan Tappy/Andy Soucek und sechs Zehntel schneller als am Vortag. Obwohl es nicht offiziell bestätigt ist, ist davon auszugehen, dass die früheren Formel-Piloten Vervisch (Formel 3 Cup) und Soucek (Formel-2-Meister 2009) die schnellsten Zeiten erzielt haben.

Ebenfalls vorne mit dabei: Der neue Porsche 911 GT3 R, Foto: Porsche
Ebenfalls vorne mit dabei: Der neue Porsche 911 GT3 R, Foto: Porsche

Mit einer halben Sekunde Abstand auf den Schnellsten folgt die Speerspitze der Porsche-Fraktion: Im Porsche 911 GT3 R von SMG Challenge fuhren Eric Clement/Nicolas Armindo die drittschnellste Zeit des Tages, gefolgt von den Markenkollegen aus dem Haribo Racing Team (Emmanuel Collard/Hans Guido Riegel/Mike Stursberg). Der BMW Z4 GT3 von Marc VDS Racing schob sich auf die fünfte Position, gefolgt von zwei weiteren McLaren; einer davon mit einem prominenten Namen - Sebastian Loeb Racing. Der WRC-Star hatte aber bereits über eine Sekunde Rückstand auf die Bestzeit des Tages.

Dass auch mit dem Lamborghini Gallardo weiterhin zu rechnen ist, zeigt der achte Platz von Gerhard Tweraser/Hari Proczyk/Gottfried Grasser. Die Top-10 wurden komplettiert von Phoenix Racing (Audi R8 LMS ultra) und JRM Racing (Nissan GT-R). Zwei rote Flaggen unterbrachen die Testfahrten am Vormittag: Erst rollte der Ferrari 458 Italia von Kessel Racing, dann der Porsche von PRO GT by Almeras mit einem Plattfuß aus. Beide Fahrzeuge konnten aber weitermachen.

ROAL steigt in die BES ein

Am Rande der Testfahrten verkündete Roberto Ravaglia, dass sein aus der WTCC bekanntes Team ROAL Motorsport in der Blancpain Endurance Series mit einem BMW Z4 in der Pro-Am-Kategorie an den Start gehen wird: "Dies ist ROALs drittes Saisonprogramm. Wir beginnen hier ein neues Kapitel. Natürlich haben wir noch viel zu tun, aber ich bin bei unseren jungen Fahrern sehr zuversichtlich" sagte der ehemalige Tourenwagen-Weltmeister und DTM-Champion. Jene Fahrer werden Michela Cerruti, Edoardo Liberati und Mario Ferraris sein.

Testergebnisse, 2. Tag, Top 15

1. Boutsen Ginion Racing, McLaren MP4/12C GT3 1:57.502
2. ART Grand Prix, McLaren MP4/12C GT3 1:57.805
3. SMG Challenge, Porsche 911 GT3 R 1:58.008
4. Haribo Racing Team, Porsche 911 GT3 R 1:58.265
5. Marc VDS Racing Team, BMW Z4 GT3 1:58.530
6. Hexis Racing, McLaren MP4/12C GT3 1:58.777
7. Sebastien Loeb Racing, McLaren MP4/12C 1:58.926
8. Grasser Racing Team, Lamborghini Gallardo LP600+ 1:59.135
9. Phoenix Racing, Audi R8 LMS ultra 1:59.228
10. JRM Racing, Nissan GT-R Nismo GT3 1:59.259
11. Insight Racing, Ferrari 458 Italia 1:59.274
12. Rodrive, Ford GT, 1:59.293
13. Kessel Racing, Ferrari 458 Italia 1:59.307
14. SOFREV ASP, Ferrari 458 Italia 1:59.419
15. Esta Motorsports, Ferrari 458 Italia 1:59.447