Endlich hat es geklappt: Markus Winkelhock und Marc Basseng holten im Qualifying Race ihren ersten Rennsieg für Mercedes. Das All-Inkl.com/Münnich-Duo gewann durch einen fehlerfreien Job und ein Desaster bei Ferrari. Die 458 Italia vom AF Corse Team hatten Probleme mit dem Anlasser, wodurch beide Fahrzeuge etwa 30 Sekunden beim Boxenstopp verloren. Die zweitplatzierten BMW-Piloten fuhren durch eine brillante Strategie und einen guten Boxenstopp von Startplatz elf bis auf das Podest.

Am Start sah noch alles nach einem Ferrari-Sieg. Toni Vilander setzte die Pole Position in eine frühe Führung um, gefolgt von seinem Teamkollegen Francesco Castellacci und den beiden Münnich-Mercedes. Castellacci hatte jedoch nicht den nötigen Speed und musste erst Winkelhock und dann Thomas Jäger passieren lassen. Beide Mercedes machten jetzt Jagd auf den führenden Ferrari von Vilander, der aber alle Angriff abwehren konnte.

Safety-Car-Phase kurz vor den Boxenstopps

Was für ein Debakel: Ferrari verlor die gute Ausgangsposition durch einen nicht funktionierenden Anlasser, Foto: SRO
Was für ein Debakel: Ferrari verlor die gute Ausgangsposition durch einen nicht funktionierenden Anlasser, Foto: SRO

Kurz vor Öffnung des Boxenfensters musste Peter Kox seinen Lamborghini in Turn 4 abstellen. Das Fahrzeug befand sich an einer gefährlichen Stelle auf der Strecke, so dass das Safety Car ausrücken musste. Das so komprimierte Feld kam am Ende der Safety-Car-Phase größtenteils zum Boxenstopp. Hier sollte die Entscheidung fallen. Beide Ferrari konnten ihre Motoren nicht starten und fielen bis außerhalb der Top-10 zurück. Auch bei Mercedes lief nicht alles glatt: Jäger/Pastorelli verloren viele Positionen und mussten sich auf der siebten Position einsortieren.

Damit blieb nur einer zurück: Der Mercedes von Winkelhock/Basseng, der nun vom Nordschleifen-Spezialisten gesteuert wurde, fuhr einem sicheren Sieg entgegen. Dahinter lauerten die Profiteure: Stippler/Jarvis machten die meisten Plätze gut, indem sie nicht nur die drei Pechvögel, sondern auch Parente/Demoustier beim Boxenstopp kassierten, was den McLaren richtig teuer zu stehen kam: Gregoire Demoustier fiel trotz der eigentlich für schnelle Boxenstopps bekannten Hexis-Crew noch hinter die beiden Vita4One-BMW zurück, die aus sich beim Boxenstopp aus den Tiefen des Zeitentableaus nach vorne katapultierten.

Mathias Lauda lag auf der dritten Position, kam aber am aus der Box zurückkommenden Audi von Stippler nicht vorbei. Das nutzte Yelmer Buurman aus, der eine Runde später seinen Teamkollegen in Turn 1 überholen konnte. Nun machte er Druck auf Stippler, brauchte jedoch mehrere Anläufe, um den auf der Geraden schnelleren Audi in der letzten Kurve auszumanövrieren, um in Turn 1 innen zu sein. Er kam durch und überließ den Audi Mathias Lauda, hatte aber auf Basseng schon zehn Sekunden Rückstand.

Makowiecki stürmt nach vorne

Dahinter musste Demoustier Schwerstarbeit gegen den anstürmenden Nicky Pastorelli im zweiten Mercedes SLS leisten. In den letzten Runden mischte sich auch noch Matteo Cressoni in den Kampf ein. Der Italiener, der sich das Cockpit mit dem Serben Milos Pavlovic teilt, zeigte eine fantastische Performance im bisher unterlegenen Sunred-Ford GT. Als Pastorelli Demoustier überholte, nutzte Cressoni die Chance und kassierte den McLaren ebenfalls.

Tolle Vorstellung von Pavlovic/Cressoni im Ford GT, Foto: SRO
Tolle Vorstellung von Pavlovic/Cressoni im Ford GT, Foto: SRO

In der zweiten Rennhälfte drehte außerdem Frederic Makowiecki richtig auf. Nach dem Boxenstopp noch auf P8 liegend, überfiel er erst Pastorelli, holte sich das Schwesterfahrzeug von Parente/Demoustier durch deren suboptimalen Boxenstopp und fand den Anschluss zur Gruppe im Kampf um Platz drei. Mathias Lauda, der zuvor vergebens Frank Stippler bearbeitete, wurde völlig vom Franzosen überrascht, der den früheren DTM-Piloten in einem sehenswerten Manöver in Turn 11 kassierte. Für einen Angriff auf Stippler reichte aber die zeit nicht mehr, der WRT-Audi schaffte es auf Rang drei hinter Buurman/Bartels und den überlegenen Siegern Winkelhock/Basseng.

Ergebnis

1. Basseng/Winkelhock, Mercedes SLS AMG, 32 Runden
2. Buurman/Bartels, BMW Z4, +8,460
3. Stippler/Jarvis, Audi R8 LMS ultra, +16,763
4. Makowiecki/Dusseldorp, McLaren MP4/12C +17,267
5. Lauda/Mayr-Melnhof, BMW Z4, +20,851
6. Pastorelli/Jäger, Mercedes SLS AMG +25,431
7. Cressoni/Pavlovic, Ford GT, +27,080
8. Demoustier/Parente, McLaren MP4/12C +30,707
9. Parisy/Zuber, Porsche 911 GT3R +33,854
10. Ortelli/Vanthoor, Audi R8 LMS ultra +34,486