Álvaro Parente, Grégoire Demoustier und Alexandre Prémat sind die ersten Sieger der Blancpain Endurance Series 2014. Gemeinsam für die McLaren-Mannschaft ART Grand Prix gewann das portugiesisch-französische Trio das Auftaktrennen der Meisterschaft im traditionsreichen Autodromo Nazionale di Monza. An zweiter Stelle wurde das Saintéloc-Gespann Edward Sandström, Stéphane Ortelli und Grégory Guilvert auf Audi abgewinkt (12,611 Sekunden zurück), während Kévin Estre, Kevin Korjus und Andy Soucek den zweiten ART-McLaren auf den Bronzerang hievten (eine Runde zurück).

Der dreistündige Lauf, ausgetragen unter strahlender Frühlingssonne, entpuppte sich schon kurz nach dem Fallen der grünen Flagge als unterhaltsames Spektakel. Kamen überraschenderweise alle 38 angetretenen GT3-Boliden ohne größere Probleme durch die ersten Kurven, waren in der Folge an sämtlichen Ende der Strecke Ausrutscher, Abflüge und wilde Rad-an-Rad-Duelle zu beobachten. Zwischenfälle konnten indes aber ohne Hilfe des Safety-Cars bereinigt werden. So gelang es dem von ganz vorne gestarteten ART-Dreier, sich über die Distanz einen beträchtlichen Vorsprung auf die Konkurrenz zu erarbeiten.

Herrenfahrer im Fokus

Parente, der beim Start den siegreichen Renner steuerte, war besonders schnell. Mit brandneuen Pneus brummte der Mann aus Porto seinen Verfolgern gut zehn Sekunden binnen der ersten zwölf Runden auf, und zwar ohne jegliche Fehler. Solche machten nämlich andere Fahrer im Feld zur Genüge, allen voran Herrenfahrer Vadim Kogay. Der Russe ruinierte ein gutes Ergebnis für die GT-Corse-Truppe vom Nürburgring mit etwa einem halben Dutzend Ausflüge ins italienische Kiesbett. Nach einer hervorragenden Anfangsphase von Kollege Marco Seefried hatte der grüne Ferrari gar noch auf Podiumskurs gelegen.

Kleinere Fehltritte leistete sich zwar auch Geschäftsmann Giacomo Petrobelli im schwarzen Flitzer der Markenkollegen von Kessel Racing, doch im Gegensatz zu Kogay glänzte dieser mit dem Tempo eines Profifahrers. Zeitweise mischte der Lokalmatador sogar ganz vorne mit, setzte Bentley-Schützling und Haudegen Andy Meyrick unter Druck, womit er primär den anwesenden Tifosi gefiel. Letztlich kam aber kein Ferrari 458 unter die sieben Besten der Gesamtwertung: Ausfall für die Nennung um Seefried, Doppelausfall für Kessel Racing, Rang neun für den Ferrari-Kundensportbetreuer AF Corse.

Punkte für Bentley

Meyrick und seine Partner aus dem Bentley-Lager kamen derweil auf den Rängen sieben und acht ins Ziel. Wenngleich die beiden bulligen Continental im GT3-Format der puren Geschwindigkeit des agilen McLaren 12C unterlegen waren, absolvierten sie ihr Debüt in der Blancpain-GT-Serie souverän. Mit einem Sack voller Meisterschaftspunkte und ohne technische Gebrechen kann die M-Sport-Equipe zufrieden die Heimreise ins Vereinte Königreich antreten. Zwischen den Bentleys und dem Podium rangierten im Übrigen WRT-Audi, HTP-Mercedes und ROAL-BMW in ebendieser Reihenfolge.

Die sechste Position für ROAL bedeutete zugleich, dass Stéphane Comandini, Eugenio Amos und Stefano Colombo als Gewinner der Pro-Am-Kategorie aus dem Nachmittag hervorgingen. Auch GT Corse by Rinaldi schnitt mit dem zweiten Wagen gut ab; man holte die Trophäe für das beste Team der Gentlemen-Wertung. Unterm Strich bleiben die Ferrari-Abordnungen aber hinter den allgemeinen Erwartungen zurück. McLaren hingegen fiel mit dem zweiten Blancpain-Sieg besonders positiv auf, denn zuletzt stand die GT3-Variante des englischen Supersportwagens nicht selten in der Kritik.