Hybridantriebe werden die Zukunft dominieren, allerdings nicht nur um Benzin zu sparen. Auch für Fans brachialer Leistung bieten Elektroantriebe eine ernstzunehmende Alternative zu immer größeren Motoren. Zu diesem Zweck hat ABT Sportsline einen Prototypen geschaffen. Der voll fahrbereite RS6-E demonstriert, wie das Tuning der Zukunft aussehen könnte.

Als Basis dient ein Audi RS6, der bereits von ABT eine ordentliche Leistungssteigerung durch ABT erfahren hat. 730 PS leistet der Motor bereits. Die Ingenieure haben im Kardantunnel den Elektromotor installiert, der zusätzliche Leistung an die Hinterachse bringt. Allerdings ist der Motor nicht dauerhaft zugeschaltet, sondern kann per Knopfdruck aktiviert werden.

Daniel Abt zündet den Turbo am ABT Audi RS6-E (17:15 Min.)

Allerdings ist diese Zusatzleistung erst ab einer Geschwindigkeit von 100 km/h verfügbar. Für kurze Zeit lassen sich 288 PS und 317 Nm Drehmoment zuschalten, was für die Zeit des Knopfdrucks eine Systemleistung von 1.018 PS und 1.291 Nm Drehmoment ergibt. Da die Zuschaltung nur für kurze Zeiträume gedacht ist, reicht eine kompakte Batterie aus, die über 13,6 kWh Kapazität verfügt.

Der Prototyp weiß aber nicht nur mit extremen Leistungsdaten zu punkten. Auch bei der Optik hat sich ABT etwas einfallen lassen. Eine futuristische Folierung des Fahrzeugs erinnert an das Design von Leiterplatinen. Das Aerodynamik-Paket, das auch für den normalen RS6 erhältlich ist, ist natürlich ebenso vorhanden. Um die Leistung kontrollierbar zu machen hat ABT KW-Gewindefahrwerksfedern verbaut.

Anregungen für den Start des Projekts kamen aus der eigenen Abteilung für Elektromobilität und dem Motorsport, wo ABT den Einsatz der Formel-E-Boliden für Audi übernimmt. Weil der Wandel zu Elektroantrieben dort bereits Einzug gehalten, greift ABT mit dem RS6-E dem zu erwartenden Wandel im Tuning-Sektor vor und zeigt, wie viel Potenzial mit Hybrid-Antrieben zu erreichen ist.