Es geht Schlag auf Schlag: Am Donnerstag wurde der neue, auf den profanen Namen P1/01 getaufte LMP1-Bolide von Lotus in Le Mans vorgestellt. Lotus geht damit in Zukunft in der LMP1-L-Klasse an den Start. Das bedeutet, dass der P1/01 auf Hybridtechnik verzichtet und rein von einem Verbrennungsmotor angetrieben wird. Weil die drei großen Werke Audi, Porsche und Toyota mit Hybrid fahren, ist Rebellion derzeit der einzige Konstrukteur in der LMP1-L.

Herzstück den neuen Boliden ist ein doppelt aufgeladener 90-Grad-V6-Turbomotor von AER. Und genau darin lag die Schwierigkeit, denn eigentlich wollte Lotus schon in diesem Jahr an den 24 Stunden von Le Mans teilnehmen. Doch der ursprünglich geplante V8-Motor konnte nicht rechtzeitig geliefert werden und Lotus wechselte daraufhin den Motorenpartner - was erst gegen Ende des letzten Jahres passierte. Somit konnte die Homologations-Deadline nicht mehr eingehalten werden.

Pilotiert wird der Lotus von Ex-Formel-1-Fahrer Christijan Albers, Foto: Sutton
Pilotiert wird der Lotus von Ex-Formel-1-Fahrer Christijan Albers, Foto: Sutton

Ziel ist es jetzt, noch vor dem übernächsten WEC-Lauf in Austin Testfahrten zu absolvieren. "Es ist schwierig, hier zu sein und nicht teilzunehmen. Denn wir haben ein sehr talentiertes und konkurrenzfähiges Team und alles was wir machen wollen ist Rennen fahren", so Projektleiter Boris Bermes.

Pilotiert wird der 850 Kilogramm schwere Lotus vom ehemaligen Formel-1-Piloten Christijan Albers. Christophe Bouchut und Pierre Kaffer teilen sich das Cockpit mit ihm. "Der P1/01 hat ein unglaubliches Potential und ich kann es nicht erwarten, zu sehen, was er wirklich kann. Aber es ist natürlich komisch, hier zu sein und nicht zu fahren. Aber das Team bleibt trotzdem positiv, in diesem Sport kann alles passieren", so Albers.

Nach Nissan ist Lotus somit weiterer Zuwachs in der LMP1. Für Freitag hat sich ein weiterer Hersteller angekündigt. Gerüchte sprechen davon, dass Ferrari an einem LMP1-Renner arbeiten könnte.