Sie nehmen in diesem Jahr für Audi am größten Rennen des Jahres teil, den 24 Stunden von Le Mans. Und das in einem Jahr, in dem drei Werke um den Gesamtsieg kämpfen.
Bonanomi: Es fühlt sich schön an, wieder zum Team der Einsatzfahrer zu zählen. Ich war mit Audi bereits dreimal in Le Mans - 2011 als Reservefahrer, 2012 als Einsatzpilot und 2013 als Spotter für meine Teamkollegen. Jede der drei Tätigkeiten hat mir einen anderen Blickwinkel verschafft und das ist sehr positiv. Das große Interesse der Hersteller macht sich in diesem Jahr deutlich bemerkbar. Viele Medien berichteten schon im Winter verstärkt von der WEC und von Le Mans.

Ihre Teamkollegen sind Oliver Jarvis und Filipe Albuquerque. Wie gut kommen Sie mit ihnen klar?
Bonanomi: Ich habe mit beiden Fahrern als Teamkollegen schon einige Erfolge gefeiert. Mit Oliver Jarvis stand ich 2012 in Le Mans zusammen auf dem Podium. Filipe und ich wurden 2010 im Audi R8 LMS Vizemeister in der italienischen GT-Meisterschaft. Ein Jahr später half er mir mit seinem Gaststart beim Finale, für Audi Sport Italia den Meistertitel zu gewinnen. Wir sind ein ausgewogenes Trio. Unsere Rundenzeiten sind ähnlich, wir bringen einige Erfahrung aus unseren Karrieren mit und wir verstehen uns bestens. Schon auf Lanzarote haben wir beim Teambuilding gemerkt, wie gut die gesamte Mannschaft von Audi Sport miteinander harmoniert.

In diesem Jahr gelten ganz neue Regeln. Sie waren schon früh in die Tests eingebunden. Was wird 2014 die größte Herausforderung sein?
Bonanomi: Bereits im vergangenen Juni habe ich die neue Reifengeneration getestet und seither viele weitere Testtage abgespult. Das Auto fühlt sich sehr gut an, die Reifen müssen reglementbedingt deutlich schmaler ausfallen. Das ist eine große Herausforderung für unseren Partner Michelin, mit dem wir sehr konstruktiv in die richtige Richtung gearbeitet haben. Bei den Reifen wird sich wie auch in allen anderen Bereichen zeigen, dass diejenigen vorne liegen werden, die am effizientesten fahren. Die Saison 2014 fühlt sich so an, als würde man noch einmal in die Schule gehen und vieles neu erlernen - eine schöne Herausforderung für die Ingenieure und für uns Fahrer.