Der Berliner wurde vor rund 250.000 Zuschauern zusammen mit seinen Aston-Martin-Werksfahrerkollegen Darren Turner (Großbritannien) und Adrian Fernandez (Mexiko) im Cockpit des Vantage GTE Dritter in seiner Klasse. "Ich freue mich riesig über meinen ersten Podestplatz beim bedeutendsten und härtesten Automobil-Rennen der Welt. Das war schon beeindruckend, die Zuschauermassen mal von oben zu sehen", sagte Stefan Mücke kurz nach der Siegerehrung am Sonntagnachmittag.

"Das war ein heißes Rennen mit allerhand Vorkommnissen und ständigem Fahren am Limit, fast wie in einem Sprintrennen. Wir sind alle happy über den dritten Rang mit dem neuen Vantage in dieser ganz stark umkämpften Klasse", erklärte der 30-Jährige, der zum sechsten Mal die 24 Stunden von Le Mans absolvierte, wobei er 2012 dennoch eine Premiere erlebte. Erstmals war er in einem GT-Renner am Start. Die fünf Jahre zuvor hatte er im LMP1-Sportwagen-Prototypen hinter dem Lenkrad gesessen und 2009 als Gesamtvierter (bester Deutscher im schnellsten von einem Benzinmotor angetriebenen LMP1-Sportwagen-Prototypen) seine beste Platzierung erreicht.

Das diesjährige Rennen auf der rund 13,6 Kilometer langen Strecke im Nordwesten Frankreichs war zugleich der dritte Lauf zur neuen FIA World Endurance Championship (WEC), in der Mücke & Co bereits zum Saisonauftakt Mitte März bei den 12 Stunden von Sebring (USA) ebenfalls als Dritte das Podium erreichten. Stefan Mücke hatte das Rennen in Le Mans am Samstagnachmittag (16. Juni) von der zweiten Startposition in seiner Klasse aufgenommen und bereits nach rund einer halben Stunde die Führung in der GTE Pro übernommen, mit der er erstmals den Vantage an Darren Turner übergab. Der kam als Zweiter wieder auf die Strecke. Nach rund fünf Stunden Fahrzeit gab es nach einem schweren Unfall zweier anderer Fahrzeuge eine lange Safety-Car-Phase, in der Aston Martin Racing die Bremsen am Vantage wechselte und so Adrian Fernandez vom dritten auf den sechsten Rang zurückfiel.

Aufholjagd

Danach übernahm wieder Stefan Mücke das Auto. Er und im Anschluss Turner starteten dann eine Aufholjagd, die bei Sonnenaufgang am Sonntagmorgen bis auf den zweiten Platz führte. Stefan Mücke fuhr eine schnelle Runde nach der anderen, kam an den führenden Ferrari heran – und rutsche in der Indianapolis-Kurve ins Kiesbett und leicht an die Reifenstapel. "Beim Anbremsen hatte ich ein Problem am Auto, denn plötzlich blieb die Hinterachse stehen", sagte der Berliner.

Doch er konnte mit nur leicht beschädigtem Auto zurück in die Box fahren. Nach knapp einer Viertelstunde ging dann Fernandez als Dritter wieder auf die Strecke. Darren Turner und Stefan Mücke folgten mit jeweils drei Stunden Fahrzeit, wobei der Berliner die schnellste Rennrunde in der GTE-Klasse mit 3:54,928 Minuten markierte, und blieben im Aston Martin mit der #97 weiter Dritter. Gegen 13.30 Uhr übernahm dann Adrian Fernandez den Vantage vom Berliner und fuhr unter dem Jubel des gesamten Teams den Aston Martin nach 332 Runden als Dritter der GTE Pro Klasse ins Ziel.

Den Sieg in der GTE-Pro-Kategorie holte sich der Ferrari 458 Italia mit Giancarlo Fisichella, Gianmaria Bruni (beide Italien) und Toni Vilander (Finnland) am Steuer. Den Gesamtsieg sicherten sich im LMP1-Prototypen Audi R18 e-tron quattro Marcel Fässler (Schweiz), Andre Lotterer (Deutschland) und Benoit Treluyer (Frankreich).