Bei den letzten fünf Rennen der Formel 1 fuhr Yuki Tsunoda vier Mal in die Punkte. Mit 15 von 20 Zählern steuerte er damit einen Großteil zum Erfolg der Racing Bulls bei, derzeit komfortabel auf P6 in der Konstrukteurs-WM. Die Lücke nach hinten zu Haas bereits groß, stattdessen scheint Aston Martin greifbar.

Auch beim Heimrennen in Imola (die Fabrik in Faenza nur wenige Kilometer entfernt) sorgte der Japaner im Qualifying für Furore, und rettete im Rennen P10 ins Ziel. Ausufernde Startprobleme der Racing Bulls verhinderten mehr. Daniel Ricciardo mit P13 bleibt weiter nur im Sprint punktefähig.

Racing Bulls-Teamkollegen Daniel Ricciardo und Yuki Tsunoda
Yuki Tsunoda war in Imola wieder der deutlich schnellere Racing Bull, Foto: LAT Images

Yuki Tsunoda frustriert: Ohne Katastrophen-Start mehr möglich gewesen

"Der Start hat unser Rennen ruiniert", hadert Yuki Tsunoda, der abseits dessen ein sehr gutes Wochenende hatte. Schon im Training stark, lief er in Q2 zur Höchstform auf und war wieder der klar bessere Racing-Bull-Pilot. In Q3 qualifizierte er sich im Mercedes-Sandwich vor Lewis Hamilton auf P7.

Belohnt wurde sein Bemühen in Imola dann (nur) mit einem Punkt. Grund des Übels: Gleich am Start verlor Yuki Tsunoda zwei Plätze. Mit einem Undercut schaffte er es anschließend zumindest wieder an Nico Hülkenberg vorbei. Aufgrund des frühen Stopps in Runde 12 hatte der Honda-Zögling danach allerdings alle Hände voll zu tun, seine Reifen ins Ziel zu bekommen.

"Die Pace war okay, aber ich musste viel Reifenmanagement betreiben", so der seit kurzem 24-Jährige. Sein zweiter Stint auf dem harten Reifensatz war mit 50 Runden eine Herkulesaufgabe. "Eigentlich wollten wir gar nicht so früh stoppen. Aber ich verlor Positionen am Start, dann mussten wir es so machen." Damit RB sich nicht immer selbst in die Bredouille bringt, muss das Start-Problem schleunigst gelöst werden.

Vor allem die Konstanz fehlt. Bei bisher sieben gefahrenen Rennwochenenden erwischten nur an einem beide Piloten einen guten Start. Problem dabei: So genau weiß das Team aus Faenza nicht, woran es liegt. Bei Red Bull mit gleichem Motor und Getriebe funktioniert alles.

Peter Bayer: Racing Bulls können jetzt immer um Punkte kämpfen

"Wir müssen anschauen, ob es an unseren Prozessen oder dem Fahrer liegt", erklärt CEO Peter Bayer bei ServusTV. Abseits der Start-Problematik ist der Österreicher sehr zufrieden. "Beide Fahrer haben das Zeug, in die Punkte zu fahren. Wir haben lange von Top-5-Teams gesprochen. Jetzt wage ich zu sagen, es gibt die Top-5,5-Teams, die um Punkte kämpfen."

Verstappen wackelt! Hat Leclerc Norris den Sieg gekostet? (09:56 Min.)

Daniel Ricciardo kämpfte in der Emilia Romagna nicht nur, aber auch mit durchdrehenden Reifen am Start. "Dadurch bin ich aus den Punkten gefallen und war in einem Tross Autos gefangen", erklärt er. "In freier Fahrt wären wir viel schneller gewesen." Nachsatz: "Für mich war es ehrlich gesagt ein ziemlich langweiliges Rennen."

Langweilig ging es bei Mercedes vielleicht im Rennen, aber nicht teamintern zu. Warum George Russell trotz der schnellsten Rennrunde nach dem Emilia Romagna Grand Prix unzufrieden war, könnt ihr hier nachlesen.