Mit einem Vorsprung von 13 Punkten hat sich Tom Coronel in der WTCC-Privatfahrerwertung durchgesetzt und damit den totalen Erfolg von Seat perfekt gemacht. Durch den Triumph des Holländers gingen alle drei Titel an den spanischen Hersteller. Dass Coronel zu den richtig schnellen Piloten gehört, hat er schon mehrfach unter Beweis gestellt - etwa in der Saison 2008, als er mit einer geschickten Reifenwahl und einer furiosen Fahrt im Regen von Japan zum Sieg fuhr.

"Vom ersten Tag an ist hier alles glatt gelaufen", bilanziert Coronel nach dem WM-Finale in Macau. Das Auto hätte sich von Beginn an gut angefühlt, das Team hätte prima gearbeitet - so wunderte es nicht, dass der Privatfahrer schon im ersten Training mit soliden Zeiten überzeugte. "Als wir nach Macau gekommen sind, hatte ich ein gutes Polster, konnte mir meiner Sache allerdings noch nicht sicher sein."

Das erste Rennen begann gut. Doch eine Kollision mit einem anderen Fahrzeug beschädigte den orangenen Boliden des Niederländers, der daraufhin die Boxen ansteuern musste und weit zurückfiel. "Mein Teamkollege Tim Boardman hat sich direkt vor mir gedreht", beschreibt Coronel die Situation. "Sein Auto ist wie eine Flipperkugel zwischen den Leitplanken gekugelt. Es gab keine Chance ihm auzuweichen, aber ich habe es zurück in die Boxengasse geschafft."

Doch auch die Konkurrenz geriet in Schwierigkeiten. Kurz nachdem Coronel das Rennen wieder aufnahm, krachte sein großer Konkurrent Felix Porteiro in die Leitplanke. "Glücklicherweise blieb er bei dem Unfall unverletzt, aber ich wusste, dass die Meisterschaft trotz meiner Position außerhalb der Punkte mir gehört." Für den 37-Jährigen war es der zweite Triumph in der Privatfahrerwertung. Im Laufe der Saison kam Coronel übrigens in allen Rennen bis ins Ziel und verpasste die Punkte nur ein Mal. "Ein Weltmeistertitel für mich - was könnte es besseres geben?"