Mit 47 Jahren hat Gabriele Tarquini den größten Erfolg seiner Karriere geholt. Nach Meistertiteln in der BTCC und ETCC fuhr der Italiener in den letzten beiden Rennen der WTCC-Saison 2009 zur Weltmeisterschaft. Letztlich setzte er sich im Seat Leon mit vier Punkten Vorsprung gegen seinen Teamkollegen Yvan Muller durch, den er gleichzeitig beerbt. In der Geschichte der Tourenwagen-Weltmeisterschaft war es der zweite Erfolg für ein Diesel-Fahrzeug. Für den großen Konkurrenten BMW blieb trotz eines Rennsiegs von Augusto Farfus nur der dritte Rang.

Das erste Rennen des Tages wurde von Rob Huff gewonnen. Der Brite war schon in der Qualifikation der schnellste Fahrer und setzte sich vom Start weg in Führung, die er bis zur Zieldurchfahrt nach neun Runden nicht mehr abgab. Während Huff im Chevrolet ganz entspannt zum Sieg fuhr, ging es dahinter heftig zur Sache: Andy Priaulx erwischt einen schlechten Start und wurde nach hinten durchgereicht.

Gabriele Tarquini kam nie ernsthaft in Gefahr, Foto: Sutton
Gabriele Tarquini kam nie ernsthaft in Gefahr, Foto: Sutton

Als der mehrfache Weltmeister dann versuchte einige Positionen zurückzugewinnen, berührte er in der Lisboa Kurve die Mauer und sorgte für Durcheinander. So kamen Tiago Monteiro und Gabriele Tarquini auf die Ränge zwei und drei nach vorne. Als Monteiro seinen Markenkollegen Tarquini in der vorletzten Runde passieren ließ war klar, dass nur noch Yvan Muller eine Chance hat, den Routinier noch abzufangen.

Muller beendete das erste Rennen hinter Jordi Gene und Alain Menu auf der fünften Position. Immerhin war er damit besser als Augusto Farfus, der nur Achter wurde. Damit durfte der Brasilianer das zweite Rennen zwar von der Pole-Position starten, musste aber gleichzeitig alle Hoffnungen auf die Weltmeisterschaft begraben.

Lauf zwei war dann eine klare Angelegenheit für den Münchner Hersteller. Farfus und sein Teamkollege Jörg Müller fuhren aus der ersten Reihe einen lockeren Doppelsieg ein, waren aber dennoch enttäuscht: am Ende fehlten in der Herstellerwertung drei Punkte auf Seat.

Farfus gewann das letzte Saisonrennen, Foto: Sutton
Farfus gewann das letzte Saisonrennen, Foto: Sutton

Nach einem heftigen Einschlag von Franz Engstler wurde das Rennen bereits früher beendet als geplant. Zum Zeitpunkt des Abbruchs lag Yvan Muller auf dem dritten Rang und holte so immerhin zwei Punkte auf Tarquini auf, der das zweite Rennen als Fünfter beendete und sich den Titel holte.

Nicola Larini, der in Macau sein letzten Rennen in der Weltmeisterschaft absolvierte, schaffte es vor seinem Teamkollegen Rob Huff auf einen soliden siebten Rang. Dabei hatte der Chevrolet-Pilot Glück im Unglück: auch er verunfallte in der Schlussphase, kam aber dank des Abbruchs noch in die Wertung.