Die Saison 2009 der Tourenwagen-Weltmeisterschaft läuft für BMW alles andere als nach Plan. Nach den ersten acht Rennen stehen die verschiedenen Länderteams noch ohne Sieg da. Doch nicht nur sportlich könnte die derzeitige Lage des Münchner Herstellers besser sein - auch die Politik der WTCC wird momentan nicht nach dem Geschmack von BMW gemacht.

Stein des Anstoßes sind die Diskussionen um den Ladedruck von Seat. Erst nach einem Protest von BMW stellte sich heraus, dass die Spanier zu viel Leistung zur Verfügung hatten. In Pau mussten sie mit dem eigentlichen Wert an den Start gehen - und waren chancenlos. Für das nächste Rennen dürfen sie den Druck nun wieder ein bisschen erhöhen.

"Es gab viel zu viele Entscheidungen, die nicht sauber abgewogen waren und während der Events korrigiert werden mussten. Entscheidungen wurden nicht sauber kommuniziert, der eine Wettbewerber wusste nicht, was dem anderen zugestanden wurde. Das alles ist erst durch einen Protest herausgekommen - ein Zustand, der in meinen Augen nicht haltbar ist", urteilte BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen.

Theissen geht sogar so weit, die Zukunft von BMW in der WTCC in Frage zu stellen. "Wir bewerten die WTCC derzeit sehr kritisch." Ein Ende des Werksengagement sei möglich: "Wenn wir zu diesem Schluss kommen, kann es auch sein, dass wir eine Zeit lang nur unsere Kunden unterstützen. Grundvoraussetzungen für guten Sport sind stabile und transparente Regeln - und die sind momentan nicht gegeben."