Nicht mehr und nicht weniger als die Titelverteidigung hat sich SEAT für die WTCC-Saison 2009 vorgenommen. Nachdem man im vergangenen Jahr erstmals in der Geschichte der Tourenwagen-Weltmeisterschaft BMW den Fahrertitel entreißen konnte, will man 2009 dieses Kunststück wiederholen.

"Wir haben 2008 beide Titel geholt, aber wir haben nicht die Absicht jetzt zu bremsen", heißt es auf der Website von Seat. Angesichts der geballten Konkurrenz von BMW und Chevrolet sicherlich keine leichte Aufgabe. Seat-Teamchef Jaime Puig vertraut im WM-Kampf auf das altbekannte Erfolgsrezept im Motorsport "never change a winning team".

"Wir mögen vielleicht ältere Fahrer in unseren Reihen haben, aber dafür sind es die Besten. Wir schauen gewiss auf die Zukunft, aber momentan ist unser Lineup sehr effektiv für uns. Rickard Rydell, Gabriele Tarquini und Yvan Muller sind unglaublich starke Fahrer", erklärte Puig. Bisher scheint die Strategie aufzugehen. In den ersten Rennen der Saison untermauerte der amtierende Meister mit Siegen seine Titelambitionen und machte klar, dass man die WM-Krone nicht so leicht aus der Hand geben werde.

Doch auch wenn die Seat-Piloten rund um Titelverteidiger Yvan Muller bei den ersten Saisonläufen den Ton angaben, ist der amtierende Meister - zur Freude der Konkurrenz - nicht unschlagbar. Das musste auch Rickard Rydell eingestehen. Der Schwede räumte ein, dass der Vorsprung gegenüber BMW nicht so groß ist wie erwartet. "Wir dachten, dass Seat das Auto ist, das es zu schlagen gilt", verriet Rydell. Doch die von der Konkurrenz befürchtete Dominanz blieb aus, BMW hat Blut geleckt und sich an die Fersen der Gelben geheftet.

Seat möchte den Titel verteidigen., Foto: Sutton
Seat möchte den Titel verteidigen., Foto: Sutton

"Das vergangene Jahr war sehr hart für uns. Deshalb war das Puebla-Wochenende so wichtig für uns. Wir haben mehr Punkte geholt als jemals zuvor auf dieser Strecke. Es waren zwar nicht viele Punkte, aber für BMW waren sie entscheidend", erklärte BMW-Pilot Andy Priaulx.

Bei den ersten Rennen der Saison war von der TDI-Übermacht aus dem Vorjahr aufgrund der Regeländerung der FIA kaum noch etwas zu spüren. "Es ist nur logisch, dass die Konkurrenz jetzt nichts unversucht lässt, um uns zu schlagen. Aber wir haben nicht aufgehört hart zu arbeiten, auch wenn das Feld durch die Modifizierungen der FIA diese Saison ausgeglichener ist", erklärte Seat-Teamchef Puig.

Im Winter hatte der Weltverband eine neue Einstufung für den Dieselmotor vorgenommen. Mit ein Grund, warum im BMW-Lager Zuversicht herrscht. "Natürlich hoffe ich, dass wir in beiden Klassements am Ende der Saison ganz oben stehen werden. Allerdings lassen sich Ergebnisse im Motorsport nicht planen, man kann lediglich an seiner Performance arbeiten", weiß Mario Theissen, dass vor den Münchnern noch sehr viel Arbeit liegt.

Der BMW-Motorsportdirektor erwartet ein enges Duell mit Seat, hat aber auch Chevrolet auf der WM-Rechnung. BMW-Pilot Andy Priaulx verrät, wo es noch Aufholbedarf gibt: "Die bisherigen Rennen waren hart umkämpft. Die Zuschauer haben tolle Zweikämpfe gesehen. Wir müssen allerdings noch Speed finden, damit wir zukünftig Rennen gewinnen und um den Titel mitkämpfen können."