Vier Fahrer, getrennt von nur einem einzigen Punkt - das klingt nach jeder Menge Spannung. In Wirklichkeit sieht es allerdings ganz anders aus. Das Seat-Quartett Yvan Muller, Gabriele Tarquini, Jordi Gené und Rickard Rydell dominierte beim Saisonauftkat der WTCC nach Belieben. Das zweite Rennwochenende in Puebla könnte ein ähnliches Ende haben - auf dem hochgelegenen und kurvigen Kurs in Mexiko scheinen die Seat-Diesel erneut im Vorteil zu sein.

Mit über 2.302 Metern über dem Meeresspiegel ist Puebla die höchstgelegene Strecke im Rennkalender. "Das ist ein kleiner Vorteil für uns, doch wir wissen nicht, wie sich der Motor mit den neuen Turbo-Teilen verhalten wird, da wir ihn auf dieser Höhe nicht getestet haben", berichtet Chefingenieur Benoit Bagur. Die letztjährigen Gewinner Gené und Tiago Monteiro sind ebenfalls der Meinung, dass die Strecke dem Leon entgegenkommen wird. "Wir verlieren mit dem Turbo weniger Leistung", ist man sich einig.

Chevrolet will die ersten Punkte, Foto: André Lemes
Chevrolet will die ersten Punkte, Foto: André Lemes

Bei BMW ist man nach dem schlecht gelaufenen Saisonauftakt dagegen wenig motiviert. "Ich mache mir keine Illusionen: Wir sind in Puebla ganz sicher auch in diesem Jahr nicht die Favoriten auf Top-Platzierungen. Mein Ziel sind WM-Punkte. Dazu muss ich im Qualifying unter die ersten Zehn kommen und die beiden Rennen ohne Zwischenfälle überstehen", hofft Andy Priaulx.

Die Statistik spricht ohnehin gegen BMW. Im vergangenen Jahr konnte lediglich Priaulx als Achter des zweiten Laufs einen WM-Punkt verbuchen. Augusto Farfus ist der einzige aktuelle BMW Pilot, der in Puebla bereits siegreich war - allerdings nicht auf einem Münchner Wagen. Für Alfa Romeo belegte er 2006 Rang zwei im ersten Lauf und ließ den Sieg in Rennen zwei folgen.

Chevrolet denkt momentan gar nich an einen möglichen Sieg. Stattdessen wollen die Briten ihre ersten Punkte mit dem neuen Auto holen, nachdem in Curitiba alle drei Piloten leer ausgingen. "Wir haben in Brasilien viel lernen können und das Auto fühlt sich klasse an. Puebla sollte uns noch ein wenig besser liegen, denn es geht weniger geradeaus. Es wäre schön, wenn wir die Lücke zu den Diesel-Boliden schließen könnten, aber mein erstes Ziel sind Punkte", so Alain Menu.