Wenn die Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC am kommenden Wochenende in Curitiba startet, gibt es gleich ein Novum. Zum ersten Mal seit 2005 wird Andy Priaulx nicht mit der Startnummer eins in die neue Saison starten. Stattdessen wird der amtierende Weltmeister Yvan Muller aus dem Seat-Lager mit der begehrten Nummer an den Start gehen.

Natürlich hat der Franzose ein großes Ziel: den Titel verteidigen. "Ich hoffe in der Saison 2009 wieder mein Bestes geben zu können, einfach wie im letzten Jahr. Die Schlüssel zum Erfolg werden Kostanz und Teamwork sein", verrät Muller, der in Curitiba zuletzt sehr gut zurechtkam - er gewann den Auftakt vor einem Jahr.

Andy Priaulx will wieder an die Spitze, Foto: Sutton
Andy Priaulx will wieder an die Spitze, Foto: Sutton

Doch Muller wird sich nicht von Anfang an auf seine Teamkollegen verlassen können - denn auch sie wollen die Meisterschaft für sich entscheiden. "In den Rennen wird es sehr wichtig sein, von Beginn an Punkte zu sammeln, damit ich in einer guten Position für den Weltmeistertitel bin", sagt Tiago Monteiro. Der Spanier Jordi Gene fügt hinzu: "Ich bin mir sicher, dass ich mit ein wenig Konstanz zu Saisonbeginn am Ende vorne liegen kann, wenn es nach Macau geht."

Doch bis zur ersten Standortbestimmung in Brasilien bleibt eine große Unbekannte: das möglicherweise neue Kräfteverhältnis. "Alle Teams haben im Winter viel getestet, und nun wird sich zeigen, wer die größten Fortschritte gemacht hat", berichtet Jörg Müller, der in Curitiba auch schon ganz oben auf dem Siegerpodest stand.

Vor allem bei einem der fünf BMW-Werksfahrer wird es beim Saisonauftakt nicht an Motivation mangeln. "Curitiba ist meine Heimatstadt", erklärt Augusto Farfus. "Deshalb macht es natürlich immer wieder große Freude, dorthin zurückzukehren. Gleichzeitig verpürt man natürlich als Lokalmatador einen besondern Druck."

Was kann der neue Cruze leisten?, Foto: Chevrolet
Was kann der neue Cruze leisten?, Foto: Chevrolet

Ein großes Fragezeichen steht derzeit hinter Chevrolet. Die Briten gehen in diesem Jahr mit einem neuen Modell an den Start. "Wir wissen, dass es ein schwerer Saisonbeginn wird, denn wir fahren mit einem brandneuen Auto, das uns gegenüber noch unbekannt ist", so Rob Huff. Gerne hätte man im Winter mehr Zeit für den neuen Cruze gehabt, "doch das schlechte Wetter hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht."

Neben den drei großen Herstellern versucht sich auch Lada erneut in der WTCC. Mit Jaap van Lagen, Kirill Ladygin und Viktor Shapovalov setzt man gleich auf drei Fahrer. Der Auftakt wäre für einen von ihnen beinahe ins Wasser gefallen. Van Lagen stürzte beim Squash-Spiel und zog sich zum ersten Mal eine Verletzung zu, die sich glücklicherweise nicht als zu schwer herausstellte. "Nur in Linkskurven schmerzen die Rippen noch", so der Niederländer.