Beim Saisonfinale der Tourenwagen-Weltmeisterschaft in Macau hat Yvan Muller nichts mehr anbrennen lassen und den Titel unter Dach und Fach gebracht. Bereits nach dem ersten von zwei Läufen auf dem engen und schnellen Stadtkurs stand der Franzose als neuer Meister und Nachfolger von Andy Priaulx fest. Während Muller Lauf eins hinter Alain Menu und dem Briten auf der dritten Position beendete, kam Gabriele Tarquini nicht über den siebten Rang heraus. Der Italiener hatte als letzter Pilot die Möglichkeit, Muller noch gefährlich zu werden.

Selbst der fünfte Platz, auf dem Muller nach der Startphase lag, wäre genug gewesen - doch auf dem Podium lässt es sich viel besser feiern. Zunächst gewann der Seat-Pilot einen Platz, als Rob Huff nach einem verlorenen Duell gegen seinen Landsmann Priaulx zurückfiel. Den dritten Platz überließ ihm sein Teamkollege Rickard Rydell - allerdings nicht freiwillig: der Schwede rollte in der vierten Runde mit einem technischen Defekt aus.

Im Laufe des neun Runden langen Rennens ließ sich Alain Manu an der Spitze nicht aus der Ruhe bringen. Obwohl Priaulx gegen Ende noch einmal bedrohlich nahe kam, sicherte sich der Schweizer den Sieg. Im Ziel trennten den Chevrolet-Pilot von seinem Verfolger nur 0,523 Sekunden. Platz acht und damit die Pole für den zweiten Lauf holte sich James Thompson - doch mehr als nur Siegchancen ergaben sich daraus nicht...

Chaotisches zweites Rennen

Yvan Muller bejubelt den Titel, Foto: Sutton
Yvan Muller bejubelt den Titel, Foto: Sutton

Eigentlich schien der Honda-Fahrer schon der sichere Sieger zu sein, schließlich konnte er die Führung bis in die Schlussphase behaupten. Immer wieder musste Thompson Angriffe von Augusto Farfus abwehren, der zuvor Platz zwei von Nicola Larini übernommen hatte. Doch als Farfus abgeschüttelt war, leistete sich Thompson einen Fehler: in der vorletzten Runde krachte er in der Solitude-Kurve heftig in die Streckenbegrenzung und schied aus.

So gelangte Farfus in Führung. Doch der Brasilianer stopfte sein Wagen in der letzten Runde in die Mauer und gab den ersten Platz an Tarquini ab. Aber auch er sollte sich den Sieg nicht holen: der Italiener konnte einem von Farfus' Wagen abgerissenen Rad nicht mehr ausweichen und beschädigte sein Auto. Glücklicher Sieger wurde Rob Huff - mit immerhin sieben Sekunden vor Yvan Muller und Andy Priaulx, die es damit erneut auf das Podium schafften.

Im chaotischen zweiten Lauf schaffte es Franz Engstler überraschend als einziger deutscher Pilot in die Punkte. Der Routinier beendete das Saisonfinale auf der sechsten Position, während Jörg Müller ausschied. Im ersten Lauf landeten die beiden Deutschen auf den Rängen 15 und zehn.