Seit mehreren Jahren gehört die Tourenwagen-Weltmeisterschaft in der Motorsport Arena Oschersleben zum festen Programm. Am kommenden Wochenenden gastiert die WTCC zum vierten Mal in der Magdeburger Börde, zuvor machte die Europameisterschaft drei Mal Halt - besonders für den deutschen Hersteller BMW sind die Läufe 15 und 16 der Saison eine besondere Angelegenheit, schließlich ist es das einzige Heimspiel im Rennkalender. Sehr passend, dass die Münchner zudem auf eine erfolgreiche Bilanz zurückblicken können: in Oschersleben haben sie fünf von sechs Rennen für sich entschieden.

Andy Priaulx brachte es sowohl 2005 als auch 2006 auf je einen Laufsieg, Jörg Müller und Augusto Farfus siegten für das BMW Team Germany 2006 und 2007. Mit seinem Premierensieg in der WTCC war es jedoch Alessandro Zanardi, der 2005 für die bewegendsten Momente in Oschersleben sorgte. "Natürlich habe ich zu Oschersleben ein ganz besonderes Verhältnis. Dort 2005 erstmals nach meinem Unfall wieder ganz oben zu stehen, ist für immer unvergesslich. Aber ich habe keinen Grund, nur zurück zu blicken. Nach den zuletzt guten Ergebnissen will ich nun auch in Deutschland punkten", sagte der Italiener.

Kaum weniger historisch als der Erfolg von Zanardi ist die Geschichte von Seat. Nach dem letztjährigen Debüt mit der Diesel-Maschine konnten die Spanier in Oschersleben ihr erstes Rennen gewinnen und die tadellose Bilanz von BMW zerstören. "Natürlich würden wir den Jahrestag unseres ersten Sieges mit einem Dieselmotor mit einem weiteren Erfolg in Oschersleben gerne wiederholen", berichtete Seat Sportdirektor Jamie Puig. Mit einem flüchtigen Blick über die Gesamtwertung müssten eigentlich Yvan Muller und Gabriele Tarquini als Spitzenreiter für einen solchen Sieg in Frage kommen, doch gewichtsmäßig sind beide benachteiligt. Jordi Gené und Tiago Monteiro sind mit 34 und 24 Kilo deutlich leichter - können sie die Kohlen aus dem Feuer holen?

Auch bei Chevolet ist der Ballast eher einseitig verteilt. Während Alain Menu ganze 118 Pfund mit sich herumschleppt, kommen Rob Huff und Nicola Larini mit dem halben Gewicht aus. "Nach unserem Pech in Brands Hatch haben Nicola und ich sehr leichte Autos. Für mich ist es das erste Ziel des Wochenendes, in der ersten Startreihe zu parken", so Huff, den die guten Wintertests von Chevrolet in Oschersleben positiv stimmen. "Die Pole würde ich dann gerne in einen Sieg ummünzen und im zweiten Rennen weitere wertvolle Punkte sammeln." Ob dieser einfache Plan aufgehen wird...?