Andy, haben Sie schon verstanden, was Sie in Macau erreicht haben?
Andy Priaulx: Ich begreife es Tag für Tag mehr. In Macau war der Druck über das gesamte Wochenende immens hoch. Direkt nach den Rennen ist es unmöglich, sich auch nur für einen kurzen Augenblick zurückzuziehen und nachzudenken. Das geschieht erst jetzt und ist ein längerer Prozess. Es fühlt sich fantastisch an, den vierten Titel in Folge gewonnen zu haben [mit ETCC] und nun dreimaliger WTCC-Champion zu sein.

Ist dieser WM-Titel für Sie etwas Besonderes?
Andy Priaulx: Wenn ich später einmal zurückblicke, dann werde ich sicher sagen, dass dies eines meiner bisher besten Jahre gewesen ist. Man hat es uns in dieser Saison nicht einfach gemacht. Dennoch konnte BMW beide Titel verteidigen. Danach sah es bis zur letzten Runde des ersten Rennens in Macau nicht unbedingt aus.

Haben Sie sofort begriffen, was der Ausfall von Yvan Muller und die Kollision zwischen Augusto Farfus und Gabriele Tarquini bedeuteten?
Andy Priaulx: Ja, mir war klar, dass ich dadurch auf der Poleposition für Lauf zwei stehen würde. Allerdings wusste ich genauso, dass James Thompson nun mein schärfster Konkurrent war. Die Entscheidung war also zu diesem Zeitpunkt längst noch nicht gefallen. Mir ist dann aber ein fehlerfreies Rennen gelungen.

Ist es der Traum eines Rennfahrers, mit einem Sieg im letzten Rennen die Weltmeisterschaft zu gewinnen?
Andy Priaulx: Das ist ganz sicher so. Ich möchte es so sagen: Im ersten Lauf habe ich die WM nicht verloren, im zweiten Rennen habe ich sie gewonnen. In der WTCC muss man immer 100 Prozent geben. Ich habe auch in diesem Jahr kein Rennen erlebt, in dem ich die Gelegenheit gehabt hätte, es ruhig angehen zu lassen.

Hat man nach einer solchen Erfolgsserie überhaupt noch Ziele?
Andy Priaulx: Man könnte sagen, dass es für mich nach diesen Erfolgen eigentlich nur nach unten gehen kann. Aber ich habe nicht vor, das zuzulassen. Ich spüre, wie meine Entschlossenheit von Jahr zu Jahr wächst. Ich werde bis zum Ende meiner Karriere darum kämpfen, ganz oben zu stehen.