Endlich war es soweit: die Tourenwagen-Weltmeisterschaft gastierte zum ersten Mal offiziell auf der legendären Nürburgring-Nordschleife. In Vorbereitung auf die beiden Rennen im Rahmen des 24-Stunden-Rennens, reisten die Teams auf direktem Wege von Marrakesch in die Eifel. Motorsport-Magazin.com war am Nürburgring vor Ort und gibt einen ersten Einblick in die WTCC.

Das Wetter während der Testfahrten auf der Nordschleife war gut. Obwohl die Vorhersage von frischen Temperaturen und einer Regenwahrscheinlichkeit von bis zu 70 Prozent ausging, blieb es am Dienstag trocken. Zwischen vereinzelten Wolken blickte oftmals sogar die Sonne hervor.

Am Nürburgring zeigte sich ein blauer Himmel, Foto: Sönke Brederlow
Am Nürburgring zeigte sich ein blauer Himmel, Foto: Sönke Brederlow

Nordschleifen-Königin Sabine Schmitz hatte bei ihrer ersten Ausfahrt im Chevrolet Cruze von Münnich Motorsport kein Glück. Bereits nach wenigen Runden musste sie ihren Boliden mit einem technischen Defekt an der Batterie abstellen. Erst nachdem die Mechaniker das Problem behoben hatten, konnte Schmitz ihre Trainingsfahrt fortsetzen. Dennoch drehte sie an diesem Tage lediglich zehn Runden auf der Nordschleife und belegte mit einem Rückstand von 23 Sekunden auf Spitzenreiter Lopez die 13. Position. Schon am Kühlergrill war übrigens deutlich zu erkennen, wer am Steuer des Chevrolets sitzt.

Wer sitzt hier wohl am Steuer?, Foto: Sönke Brederlow
Wer sitzt hier wohl am Steuer?, Foto: Sönke Brederlow

Vor allem die Werksteams von Citroen und Honda nutzten den Testtag, um wichtige Informationen über die Nordschleife zu sammeln. Die Boliden waren mit besonderer Messtechnik ausgestattet. Vor allem bei Honda waren zudem zahlreiche Ingenieure mit ihren Laptops am Werk, um die reichhaltigen Daten der Testfahrten zu analysieren und auszuwerten. Die Honda-Box glich einer LAN-Party ...

Die WTCC-Autos waren mit diverser Messtechnik ausgestattet, Foto: Sönke Brederlow
Die WTCC-Autos waren mit diverser Messtechnik ausgestattet, Foto: Sönke Brederlow

Nicht alle Piloten wagten sich sofort mit ihren WTCC-Boliden in die 'Grüne Hölle'. Norbert Michelisz, Stefano D'Aste und Hugo Valente drehten am Vormittag einige Runden in anderen Fahrzeugen, bevor sie am Nachmittag in ihr Dienstfahrzeug umstiegen.

Stefano D'Aste drehte nicht nur im WTCC-Boliden seine Runden, Foto: Sönke Brederlow
Stefano D'Aste drehte nicht nur im WTCC-Boliden seine Runden, Foto: Sönke Brederlow

Lada brachte am Dienstag nur ein Fahrzeug in die Eifel. James Thompson, Rob Huff und Mikhail Kozlovskiy wechselten sich mit dem Lada Vesta ab und durften alle einmal mit dem Boliden über die Nordschleife jagen. Die anderen zwei Piloten mussten sich in der Zwischenzeit mit VLN-Fahrzeugen begnügen. Rotek Racing stellte dafür nebem seinem giftgrünen Audi TT-RS auch den Audi A4 zur Verfügung.

Lada hatte nur einen Boliden in der Eifel, Foto: Sönke Brederlow
Lada hatte nur einen Boliden in der Eifel, Foto: Sönke Brederlow

Tom Coronel konnte nicht an den Testfahrten teilnehmen. Bei der Vorbereitung der Reparatur stellten die Mechaniker des Teams nach dem Unfall in Marrakesch erhebliche Schäden am Chassis fest. In der Werkstatt von Zakspeed wird der Bolide für das kommende Rennen in Ungarn wieder fitgemacht. Größere Schäden blieben bei den Nordschleifen-Testfahrten übrigens aus. Lediglich Ma Qing Hua musste seinen Citroen mit einer gebrochenen Hinterradaufhängung vorzeitig abstellen.

Ma Qing Hua stellte seinen Boliden auf der Start-Ziel-Geraden ab, Foto: Sönke Brederlow
Ma Qing Hua stellte seinen Boliden auf der Start-Ziel-Geraden ab, Foto: Sönke Brederlow

Am kommenden Wochenende gastiert die Tourenwagen-WM zum dritten Rennwochenende auf dem Hungaroring, bevor in rund zwei Wochen die beiden WM-Läufe auf der legendären Nordschleife auf dem Programm stehen.