Crashfestival in Macau: Rob Huff hat ein chaotisches Rennen vor Pepe Oriola und Tom Coronel gewonnen. Marc Basseng und Franz Engstler belegten die Ränge sieben und acht, Rene Münnich blieb mit einem Getriebeschaden an seinem Seat auf der Strecke. Zwei Massenunfälle sorgten für ebenso viele Rennunterbrechungen und machten das Rennen zu einem knapp 1,5-stündigen Krimi. Von ursprünglich 33 gestarteten Teilnehmern erreichten nur 15 Piloten das Ziel.

Ein Massencrash in der ersten Kurve des zweiten Rennens sorgte bereits frühzeitig für die erste Rennunterbrechung. Norbert Michelisz krachte in der schnellen Resevoir-Kurve in die Leitplanken und rutschte anschließend quer durch das Feld, wo er von mehreren Fahrzeugen getroffen wurde und eine Kettenreaktion auslöste. "Bei einer Kollision mit Chilton ist mir die Radaufhängung gebrochen", erklärte Michelisz anschließend den Grund für seinen unfreiwilligen Abflug. "Ich hatte großes Glück, dass ich von niemandem wirklich hart getroffen wurde, denn die Fahrzeuge hinter mir fuhren bereits mit etwa 160 Stundenkilometern."

"Ich habe versucht etwas auszuweichen, aber wir waren einfach zu dicht beieinander", versuchte auch Mehdi Bennani eine Erklärung für den Massenunfall zu finden. "Das ist typisch Macau." Franz Engstler entkam dem Durcheinander schadenfrei, für zahlreiche Piloten war das zweite Rennen allerdings vorzeitig beendet: Darryl O'Young, Konstantins Calko, Hugo Valente, Stefano D'Aste, Michael Kozlovskiy, Tom Boardman und natürlich Norbert Michelisz. Alle beteiligten Piloten blieben unverletzt.

Beim Neustart, der diesmal hinter dem Safety Car erfolgte, lief alles glatt. Tom Coronel hielt die Führung vor James Thompson und James Nash. Tom Chilton folgte auf Rang vier. Zwischen Tiago Monteiro und Yvan Muller gab es hingegen eine kleine Kollision, die den Sieger des ersten Rennens in die Reifenstapel zwang. Mit einer leichten Beschädigung konnte Muller das Rennen fortsetzen, während Monteiro mit einer defekten Aufhängung die Box ansteuern musste.

Kurioser Massencrash

Der Leitplankenkanal birgt Gefahren, Foto: WTCC
Der Leitplankenkanal birgt Gefahren, Foto: WTCC

An der Spitze entbrannte unterdessen ein heißer Kampf zwischen Thompson, Huff, Nash und Chilton. Für Letzteren war das Duell jedoch nicht von langer Dauer: ein technischer Defekt zwang den Briten zur langsamen Fahrt. Ein verhängnisvoller Vorfall: Lokalmatador Ka Lok Mak übersah Chilton, traf ihn seitlich und blieb quer auf der Strecke stehen. Doch damit nicht genug. Trotz der folgenden Safety-Car-Phase krachten gleich mehrere Fahrzeuge in die Unfallstelle, obwohl sich bereits Streckenposten auf der Strecke befanden. Als Folge des erneuten Massencrashs griff die Rennleitung ein zweites Mal zur roten Flagge.

Auch dem zweiten Massenunfall fielen gleich mehrere Piloten zum Opfer. Tom Chilton und Michael Soong sowie zahlreiche Lokalmatadoren mussten ihre Fahrzeuge abstellen. Kurios: In der anschließenden Rotphase wechselte das Team am Chevrolet von Yvan Muller schnell die gesamte Radaufhängung.

Der zweite Neustart, der ebenfalls hinter dem Safety Car erfolgte, ging ebenso wild zur Sache. Während Tom Coronel seine Führung verteidigte, fiel James Thompson auf die vierte Position zurück. Zunächst ging Rob Huff am Briten vorbei, wenig später schnappte sich auch James Nash den Lada-Piloten. Als Pepe Oriola allerdings ein Manöver startete, kam es zur Kollision. Thomson flog in die Leitplanken und riss sich das rechte Vorderrad ab - das Aus für den Briten.

An der Spitze setzte Rob Huff seine Aufholjagd unterdessen fort und schnappte sich die Führung von Tom Coronel. Auch Pepe Oriola machte dem Niederländer anschließend Feuer unterm Hintern - und ging in der letzten Runde ebenfalls vorbei. Für Tom Coronel blieb schlussendlich der dritte Rang. Rob Huff feierte seinen sechsten Erfolg in Macau, Pepe Oriola wurde Zweiter. James Nash überquerte als Vierter die Ziellinie, gefolgt von Alex MacDowell und Yvan Muller. Marc Basseng, Franz Engstler, Gabriele Tarquini und Lokalmatador Henry Ho komplettierten die Top-Ten.