Bevor das Team Wiechers Sport nach Monza reiste, stand am Mittwoch noch ein PR-Termin beim Seriensponsor Iveco in Turin an. Hier wurde die Meisterschaft und die aktuellen Fahrer der Saison 2013 offiziell vorgestellt. Im Anschluss reiste der gesamte WTCC Tross von Turin nach Monza.

Wiechers Sport Neuzugang Fredy Barth (Schweiz) konnte am Samstagmorgen erstmals mit seinem BMW 320 TC auf die Strecke im Königlichen Park von Monza und sich in den beiden freien Trainingssitzungen auf die Strecke einstimmen. Am Nachmittag gingen Barth und das Team gut vorbereitet in das Qualifying. Dieses verlief nicht wie geplant. In der Einführungsrunde kollidierte Fredy Barth unverschuldet mit einem Mitstreiter, dessen Fahrzeug nicht mehr weiterfahren konnte und somit eine Rotphase ausgelöst wurde. Barth konnte eigenständig zurück an die Wiechers Box fahren. Dort montierte die Crew einen neuen Satz Reifen, damit Barth einen zweiten Anlauf starten konnte. Barth konnte eine schnelle Runde verbuchen, musste dann jedoch mit einem Defekt am Auto als Spätfolge der vorherigen Kollision das Fahrzeug ebenfalls abstellen. Das Resultat: Startplatz 20 von 24.

Zum Warm Up am Sonntagmorgen musste das Team nach über 14 Monaten erstmals wieder Regenreifen auf den BMW 320 TC montieren, hatte man doch in der vergangenen Saison stets bestes Wetter an den Rennstrecken.

Der Regen ließ nicht nach, so dass der Rennwagen auch zum Start von Rennen eins mit Regenreifen bestückt werden musste. Auf Grund des starken Regens entschied sich die Rennleitung für einen Start hinter dem Safety Car. Barth gelang ein guter Start und er konnte gleich einige Plätze gutmachen. Dann drehte sich Barth auf der nassen Strecke und musste dem Feld von hinten folgen. Der Wiechers Sport Pilot setzte zur Aufholjagd an und überholte Runde für Runde seine Mitstreiter, ehe er am Schluss nach 12 Rennrunden auf Platz 10 über die Ziellinie fuhr und somit einen WM Punkt einfuhr. In der Privatfahrerwertung wurde er auf Platz 3 von 13 gewertet. Der Sieg ging an Yvan Muller, vor Tom Chilton und Alex MacDowall (alle Chevrolet).

Rennen zwei wurde ebenfalls auf Regenreifen gestartet, da der Regen noch stärker wurde. Fredy Barth gelang auch hier ein guter Start, er wurde dann jedoch von einem Mitstreiter berührt und drehte sich mit seinem BMW. Er musste dem Feld erneut von hinten folgen, konnte am Ende aber auf Platz 14 ins Ziel fahren. In der Privatfahrerwertung wurde er auf Platz 6 gewertet. Der Sieg ging erneut an Yvan Muller vor Michel Nykjaer (beide Chevrolet) vor Gabriele Tarquini (Honda).

Im Anschluss an die beiden ersten Rennen des Jahres wurden der BMW 320 TC sowie das gesamte Equipment direkt verladen. Der LKW begann bereits am Montag seine lange Reise von Italien via Spanien nach Afrika. Vom 4. bis 7. April finden auf dem Straßenkurs von Marrakesch die Rennen 3 und 4 der Saison 2013 statt.

Stimmen zum Rennen:

Fredy Barth (Fahrer): "Das Resultat stimmt versöhnlich. Damit darf ich für einen ersten Auftritt bei den Bedingungen mit dem noch ungewohnten Hecktriebler zufrieden sein. Immerhin konnte ich zweimal wertvolle Punkte sammeln. Auch im Regen fühlte ich mich von Runde zu Runde wohler. Die Zusammenarbeit mit Wiechers Sport funktionierte ausgezeichnet. Wir haben bezüglich Abstimmung viel gelernt und sehen für die kommenden Rennen noch einiges an Potenzial"

Wolfgang Kruse (Team-Eigner): "Durch unser Pech im Qualifying musste Fredy in beiden Rennen von Startplatz 20 ins Rennen gehen. Wenn man dies und seine zwei Dreher berücksichtigt, weiß man, was für Ergebnisse möglich gewesen wären. Dennoch können wir mit Platz zehn und 14 und dem vierten Platz im Yokohama Trophy Klassement zufrieden sein!"

Dominik Greiner (Team-Manager): "Ich bin mit der Leistung von Fredy sehr zufrieden. Wir konnten vor der Saison nur zwei Testtage absolvieren. Dementsprechend benötigt Fredy noch etwas Zeit, das genaue Fahrverhalten des heckgetriebenen BMW kennenzulernen. Im Qualifying hatten wir großes Pech. Die Kollision kostete uns wohlmöglich eine weitaus bessere Startposition für beide Rennen. Die beiden Rennen musste Fredy dann auch noch im Regen bestreiten; noch eine neue Fahrerfahrung für ihn. Fredy hat aber trotz zweier Dreher einen super Job gemacht und einen WM Punkt eingefahren. Er hat gezeigt, dass er den Speed der erfahrenden BMW Piloten gut mitgehen kann. Ich freue mich nun auf das nächste Rennen in Marrakesch und bin mir sicher, Fredy wird auch hier eine gute Leistung abliefern!"