Sogar die Streckenposten fielen in der Auslaufrunde auf die Knie: Norbert Michelisz brachte den Hungaroring im zweiten Lauf zum Kochen. Von der sechsten Startposition katapultierte er sich direkt am Start auf die erste Position und fuhr das Rennen danach souverän vor Alain Menu und Mehdi Bennani nach Hause. Menu war der einzige Chevrolet, der sich vom Ende der Top-10 nach vorne arbeiten konnte. Seine Teamkollegen kamen nur auf die Positionen acht (Huff) und zehn (Muller). Für Bennani beschließt der dritte Platz ein perfektes Wochenende.

Der Katapultstart von Michelisz ging vor allem zu Lasten von Franz Engstler. Von der Pole gestartet wurde der Teamchef und Fahrer in Personalunion bis auf die vierte Position durchgereicht, in der Folge ging es immer weiter zurück. Hinter Michelisz sortierte sich zunächst Pepe Oriola ein, der aber das Tempo des Ungarn nicht mitgehen konnte und sich von Beginn an mit dem ebenfalls sehr gut gestarteten Bennani auseinandersetzen musste.

Alain Menu machte Positionen für Chevrolet gut: Bereits am Start kam er an Gabriele Tarquini vorbei. Das sollte sich als entscheidend erweisen, denn seine Teamkollegen mussten sich hinter dem Ex-Weltmeister anstellen und konnten ihn das gesamte Rennen nicht überholen. In der vierten Runde setzte sich Menu gegen Monteiro mit einem Überraschungsangriff durch und war danach schnell an Bennani und Oriola dran. Das Bild war nun für mehrere Runden eingefroren: Vorne Michelisz, dann eine Lücke zum Dreikampf zwischen Oriola, Bennani und Menu, dann ein weiterer Abriss zur Kampfgruppe, in der Monteiro Tarquini, Huff, Muller, D'Aste und Engstler in Schach hielt.

Michelisz feiert glücklichsten Tag seines Lebens

Bennanis starker Podiumsplatz ging bei der Siegesfeier um Michelisz fast unter, Foto: WTCC
Bennanis starker Podiumsplatz ging bei der Siegesfeier um Michelisz fast unter, Foto: WTCC

Erst in der neunten Runde kam wieder Bewegung ins Feld: Bennani griff am Ende der Zielgeraden Oriola an, verbremste sich aber dabei. Zwar konnte er den Seat überholen, doch Menu nutzte die Situation aus, um an beiden vorbei zu ziehen. Nun holte er zwar bis zu eine Sekunde pro Runde auf Michelisz auf, doch der Lokalmatador war bereits zu weit enteilt. "Das ist der großartigste Tag meines Lebens", strahlte Norbert Michelisz. "Alles war perfekt: Der Start, das Auto, ich musste nicht mal kämpfen."

Im Rückstau hinter Monteiro tat sich unterdessen auch noch etwas: Stefano D'Aste griff in den letzten beiden Runden Yvan Muller im Kampf um P8 an. Vier Kurven vor Schluss musste der Weltmeister dann in die Auslaufzone, wodurch D'Aste und Engstler vorbei gingen. Für Muller blieb somit nur der zehnte Rang. Kein Glück hatte wie schon im ersten Lauf die Lada-Truppe: James Thompson wurde noch in der ersten Runde von Gabor Weber abgeräumt und musste das Rennen aufgeben.

Durch den zweiten Platz konnte Alain Menu einige Punkte auf Yvan Muller gutmachen. Muller führt mit 180 Punkten vor Menu mit 157 und Huff mit 150 Zählern.