Das Sunred-Team erlebt einen schwierigen Auftakt in die Saison 2012. Tiago Monteiro wurde im Qualifying Elfter und im ersten Rennen Neunter. Im Kampf um die vorderen Plätze spielt er momentan keine Rolle. "Das ist nicht der Fortschritt, den wir uns erhofft haben", gesteht er. "Letztes Jahr bin ich Vierter gewesen und war weniger als eine Zehntelsekunde von Gabriele [Tarquini] weg, dieses Jahr fehlen mir 1,1 Sekunden."

Den Schuldigen hat er bereits ausgemacht: Die alte Version des 1,6l-Motors macht dem früheren Formel-1-Piloten zu schaffen. "Wir müssen unbedingt an diesem Motor arbeiten, solange wir auf das neue Seat-Aggregat warten. Wir waren sogar laut unserer Daten ein bisschen schneller als letztes Jahr, aber alle anderen haben sich sehr stark verbessert und wir stehen exakt an der gleichen Stelle wie letztes Jahr", unterstreicht er den Leitsatz, dass Stillstand gleich Rückschritt ist.

Ein Vergleich mit Oriola, der bereits den neuesten Motor in seinem Leon verbaut hat, zeigt das ganze Ausmaß der Motoren-Krise: "Es ist gut, dass wir den direkten Vergleich haben, und es ist mehr als eine Sekunde, die wir einfach auf den Geraden verlieren", bemerkt der Portugiese frustriert. Er kündigt an, dass vor Marrakesch Entwicklung betrieben werde, aber nicht auf der Strecke. Sollte der neue Seat-Motor nach dem Rennen in Marokko aber noch nicht einsatzfähig sein, werde er testen gehen.

Seat-Sportdirektor Jaime Puig erklärt, warum Monteiro so lange warten muss: "Sunred hat die Motoren sehr spät geordert", sagt er gegenüber Touringcar Times. "Sie haben am 29. Februar bestellt und normalerweise braucht so ein Motor zwölf Wochen. Sie werden ihre Motoren bekommen, wenn sie fertig sind." Zuerst werde aber Tom Boardman noch ein Triebwerk erhalten, da diese Bestellung früher eingegangen sei.