Im zweiten Rennen der Tourenwagen-Weltmeisterschaft auf dem vier Kilometer langen Kurs im belgischen Zolder hat Gabriele Tarquini die übermächtige Chevrolet-Truppe geschlagen. Nach 13 Runden, in denen er wohl die meiste Zeit in die Rückspiegel blickte, siegte Tarquini vor Alain Menu und Tiago Monteiro.

Aufregung gab es bereits vor dem Start. Nicht nur der Niederländer Tom Coronel, der in Belgien fast so etwas wie ein Heimspiel absolviert, nahm nicht am zweiten Rennen teil. Auch Fredy Barth, der ebenfalls in die Kollision verwickelt war, packte seine Sachen bereits vor dem Start ein. Für den Schweizer war der Unfall besonders bitter: Schließlich hätte er auf der Pole-Position gestanden.

Yvan Muller holte keine Punkte, Foto: WTCC
Yvan Muller holte keine Punkte, Foto: WTCC

"Ich kann mich gar nicht genau an den Unfall erinnern, es gab einen riesigen Knall. Ich weiß auch gar nicht, warum genau ich mich gedreht habe, meine Erinnerung ist einfach weg", berichtete Barth. Ein weiterer Leidtragender war Franz Engstler, der eigentlich neben dem Schweizer aus der ersten Startreihe hätte losfahren sollen. Auch sein beschädigter BMW wurde nicht rechtzeitig fertig, immerhin startete Engstler noch aus der Boxengasse.

So erbte Tarquini die Pole-Position und verteidigte die Führung nach dem stehenden Start gegen das Chevrolet-Trio auf den Positionen zwei bis vier. Nicht einig waren sich Kristian Poulsen und Tiago Monteiro: Noch in der ersten Runde drängte Monteiro den Dänen von der Strecke und übernahm Platz vier.

Tarquini hielt dem Druck stand

Von Runde zu Runde wurde der Druck auf Tarquini größer, Huff stecke beinahe im Kofferraum des Italieners. Noch in der ersten Rennhälfte dezimierte sich das Chevrolet-Trio hinter Tarquini: Yvan Muller fiel in Runde sieben mit technischen Problemen aus.

Kurze Zeit später ging es ganz vorne zu Sache: Tarquini und Huff schossen nebeneinander auf die Villeneuve-Schikane zu, berührten sich und rutschten durch die Wiese. Huff kam zwar als Führender zurück auf die Strecke, fiel danach aber mit einem krummen Auto bis auf den sechsten Platz zurück.

Nun kämpften Tarquini und Menu um den Sieg, dahinter lauerten Monteiro und O'Young auf ihre Chance. Aber auch dieses Duell entschied Tarquini für sich und kreuzte die Ziellinie nach 13 Runden als Sieger. Hinter Menu, Monteiro und O'Young belegte Michel Nykjaer vor Huff die fünfte Position. Robert Dahlgren wurde vor Norbert Michelisz und Aleksei Dudukalo Siebter. Den letzten Punkt holte Javier Villa, obwohl er am Start den Motor abwürgte.