2009 hat sich Gabriele Tarquini in einem spannenden Finale gegen seinen damaligen Teamkollegen Yvan Muller durchgesetzt. Kurze Zeit später gab der geschlagene Franzose seinen Wechsel zu Chevrolet bekannt, Tarquini blieb dagegen bei Seat, die sich werksseitig aus der WTCC zurückzogen. Muller holte mit seiner neuen Mannschaft den Titel - und hat auch 2011 beste Chance auf Erfolge. Bei Tarquini sieht es dagegen ganz anders aus.

Im Privatteam Sunred Engineering stand die Entwicklung im Winter still. Während Chevrolet den neuen Motor ausgiebig testete und BMW den Privatteams bei der Umrüstung auf den neuen Turbo half, wird Tarquini weiterhin mit dem alten Diesel-Turbo an den Start gehen müssen.

"Mein Auto wird das gleiche wie 2010 sein", bestätigt Tarquini im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Die Motoren von BMW und Chevrolet werden viel stärker sein. Ich will aber weiter in der WTCC bleiben - und Seat war die einzige Chance für mich."

Aber warum tut sich jemand, der die letzte drei Jahre stets unter den Top-2 landete, so etwas überhaupt an? "Ich glaube an das Konzept der Meisterschaft. Vielleicht kommen 2012 ein paar neue Hersteller. Für sie ist die WTCC perfekt."

Und auch wenn nach dem Ausstieg von BMW nur noch ein Hersteller mit einem Werksteam in der WTCC vertreten ist, glaubt der am 2. März geborene Italiener an den Erfolg der Serie. "Die Kosten sind nicht sehr hoch, wir brauchen aber mehr Hersteller. Gerade BMW mit dem Heckantrieb hat immer wieder dafür gesorgt, dass es Probleme mit der 'Balance of Performance' gab. Nun ist die Serie für neue Hersteller attraktiver."

2011 wird für Tarquini jedenfalls ein Übergangsjahr. Er kann nur darauf hoffen, dass die Gewichtsregulierung zu Gunsten von Seat ausgelegt wird. "Ich kann nur abwarten, was 2012 passiert." Ein routinierter Pilot mit viel Erfahrung und einem Weltmeistertitel soll ja nicht die schlechteste Basis für einen Einstieg in die WTCC sein.