Nur ein Test vor dem Saisonauftakt in Brasilien. Reicht das für einen Markenwechsel?
Tom Coronel: Es war schon ein anderes Gefühlt als in den letzten Jahren, in denen ich ja mit einem Seat gefahren bin. Zuletzt bin ich 2004 mit einem BMW gefahren, damals noch in der ETCC. Man kennt mich ja vor allem aus der WTCC, aber ich bin abseits der WM immer wieder mit heckgetriebenen Fahrzeugen gefahren, zum Beispiel mit der Zakspeed-Viper auf der Nordschleife oder auch mal in einem Porsche. So etwas verlernt man nicht, das ist wie Lesen oder Schreiben. Wenn man es einmal kann, kann man es immer - man muss nur seine Erinnerungen auffrischen.

Wie hilfreich war es, dass bei den Testtagen andere Fahrer und Teams mit dabei waren?
Tom Coronel: Das ist schon nützlich, denn so kann man Vergleiche ziehen und weiß man man steht. Bei mir ist der BMW-Speed schon wieder da. Ich kann jetzt wieder richtig in die Kurven rein bremsen und mit dem Gas spielen. Das ging mit dem Seat nicht, der ja einfach nur über die Vorderachse geschoben hat. Ich bin in den Niederlanden übrigens vier Mal Vizemeister in der Drift-Challenge geworden, ich kenne mich also schon ein wenig mit dem Heckantrieb aus.

Chevrolet gilt es zu schlagen

Findet Coronel zu alter BMW-Stärke zurück?, Foto: Sutton
Findet Coronel zu alter BMW-Stärke zurück?, Foto: Sutton

Wie stark wird die Werksmannschaft von Chevrolet 2011?
Tom Coronel: Sie waren die Ersten, die mit dem neuen Motor gearbeitet und getestet haben. Sie sind wirklich sehr stark, 2011 wird man sie schlagen müssen, um vorne zu sein. Davon reden alle, aber niemand weiß es. Bisher sind wir noch nicht zusammen auf der Strecke gewesen. Erst danach reden wir weiter.

Also weiß man erst nach dem Qualifying in Curitiba mehr?
Tom Coronel: Das würde ich gar nicht sagen. Denn im Qualifying weiß man nie, wie die Leute mit ihren Stärken spielen. Erst nach dem ersten Rennwochenende werden wir alle wissen, wo wir stehen. Wie nah wir an Chevrolet dran sind, werden die ersten Resultate zeigen. Wir werden wohl schneller ein als Seat, denn dort gab es im Winter gar keine Entwicklung.

Mit welchen Resultaten warst du zum Auftakt zufrieden?
Tom Coronel: Wenn ich in beiden Rennen unter den Top-5 lande, dann wäre ich zufrieden. Wenn ich noch einen Pokal mit nach Hause bringen kann, wäre es natürlich noch besser. Meine Tochter ist immer traurig, wenn es keinen gibt und fragt, ob ich einen Unfall gebaut hätte.