Es war die Krönung einer einzigen Dominanz: Marco Sörensen gewann auch das Sonntagsrennen der Formel Renault 3.5 auf dem Red Bull Ring. Der Däne fuhr dabei die schnellste Runde, der doppelte Clean Sweep blieb ihm jedoch versagt, da diese im Samstagsrennen an Nigel Melker gegangen war. Somit bleib Stoffel Vandoorne der einzige, dem dieses Kunststück jemals gelungen ist. Dieser erlebte jedoch ein Alptraum-Wochenende und nahm nicht einen einzigen Punkt aus der Steiermark mit. Kevin Magnussen konnte durch den zweiten Platz einen großen Schritt in Richtung Meisterschaft machen und führt jetzt mit 30 Punkten Vorsprung vor Vandoorne. Nigel Melker wurde unauffälliger Dritter.

Den Doppelschlag gab es gleich beim Start: Antonio Felix da Costa kam keinen einzigen Meter weit und war sofort draußen. Ein weiterer Tiefschlag in einer enttäuschenden Saison. Die Meisterschaftskontrahenten Magnussen und Vandoorne berührten sich bei der Anfahrt zu Turn 1, in der Kurve drehte sich Vandoorne daraufhin und fiel auf den letzten Platz zurück. Die große Aufholjagd blieb aus, der Belgier musste das Rennen wenige Runden später wie schon am Samstag aufgeben. Dem gegenüber ließ Sörensen am Start alle Dramen hinter sich. Er übernahm die Führung, niemand schien ihn je gefährden zu können.

Sörensen lag boxenstoppbereinigt zu jedem Zeitpunkt in Führung, Foto: WS by Renault
Sörensen lag boxenstoppbereinigt zu jedem Zeitpunkt in Führung, Foto: WS by Renault

Die meisten Piloten kamen sehr früh zum obligatorischen Boxenstopp, so dass die Reihenfolge schnell bereinigt war. Sörensen konnte die Führung verteidigen, Magnussen auf Platz zwei und Melker auf drei. Die frühen Boxenstopps bescherten Sergey Sirotkin einige Führungsrunden. Der Sauber-Formel-1-Pilot in spe sortierte sich auf P5 hinter Will Stevens und vor Norman Nato wieder ein. Bei Rennhälfte zeigte er ein beeindruckendes Überholmanöver gegen Stevens, was ihm die vierte Position einbrachte.

Safety Car führt Feld noch einmal zusammen

Alles schien bereits entschieden, da drehte sich eine Viertelstunde vor Ablauf der Zeit Carlos Huertas in der letzten Kurve und würgte den Motor ab. Dadurch kam das Safety Car auf die Strecke, was alle Abstände neutralisierte. Beim Restart wehrte Sörensen alle Angriffe von Magnussen ab; dessen Teamkollege Nato versuchte, mit zwei Rädern auf dem Gras anzubremsen und fiel bei diesem Stunt bis auf P9 zurück. William Buller profitierte und schnappte sich sofort auch noch Will Stevens, womit er nun Fünfter war.

Kaum waren die Angriffe einmal angestellt, zog sich der Tross an der Spitze wieder auseinander, die Action wurde dem Feld außerhalb der Punkte überlassen. Sörensen holte sich den Sieg vor Magnussen, der damit seine Tabellenführung signifikant ausbauen konnte. Melker sicherte sich den letzten Podiumsplatz vor Sirotkin und Buller. Will Stevens rettete die sechste Position gefolgt von Marlon Stöckinger. Achter wurde nach einem starken Rennen vom 15. Startplatz aus Nico Müller, der somit wenigstens ein paar Punkte mitnehmen konnte. Die letzten Punkte gingen an Pietro Fantin als Neunter und Norman Nato auf Rang zehn.