Kevin Korjus vom Tech-1-Team konnte in Monza das erste Rennen der Formel Renault 3.5 gewinnen, und damit den zweiten Sieg seiner Karriere feiern. Gestartet von Platz drei, konnte er bereits in der ersten Schikane außen an Robert Wickens vorbeiziehen, der vor ihm gestartet war. Der Pole-Mann Cesar Ramos konnte seine Führung zunächst behaupten, bevor er in der fünften Runde einen Fehler machte und zurückfiel.

Zu hoher Druck

Fortan hieß der Kampf um den Sieg Korjus gegen Wickens, der für den Vorderen zunächst nicht gut endete. "Das Rennen war wirklich hart", verriet der Tech-1-Pilot später. "In der Mitte des Rennens schloss Wickens auf, und ich habe einen großen Fehler gemacht." Denn in der 18. Runde war der Führende dem Druck nicht mehr gewachsen und verbremste sich in Kurve eins, wodurch der Kanadier vorbeiziehen konnte.

Doch sein Glück währte nur kurz, denn noch in der selben Runde kürzte Wickens die Roggia-Schikane ab und blieb kurz danach mit technischen Problemen liegen. Doch das war nicht das einzige Ärgernis für den Kanadier. Denn bereits in Runde zehn lieferte er sich ein Duell mit Ramos, den er von der Strecke drängte und dessen späteren Ausfall er verschuldete. Dieses Vergehen hätte eigentlich mit einer Durchfahrtsstrafe geahndet werden sollen, die durch den Ausfall nicht mehr zum Tragen kam. Nun muss der zweite der Meisterschaft am Sonntag im zweiten Rennen die Zurückversetzung um vier Startplätze hinnehmen.

Allerdings war das Rennen nach Wickens Ausfall für den späteren Sieger keineswegs eine Spazierfahrt. "Meine Reifen hatten danach so viele Bremsplatten, dass ich Probleme hatte, irgendetwas zu sehen", verdeutlichte der Tech-1-Pilot, der sogar die Streckenmarkierungen benutzte, um an der richtigen Stelle bremsen zu können.

Des einen Freud, des anderen Leid

Zweiter wurde Wickens Teamkollege Jean-Eric Vergne, der am Morgen durch Probleme am Wagen nur den elften Startplatz erfuhr. "Ich habe zu Beginn so hart gepushed, dass ich nichts mehr übrig hatte, um am Ende um den Sieg zu kämpfen", verriet der Carlin-Pilot, der nur 1,6 Sekunden hinter dem Sieger über die Linie kam. Nun führt der Franzose mit zwei Punkten Vorsprung vor seinem Teamkollegen die Meisterschaft an. Daniil Move von P1 Motorsport komplettierte das Podium in Monza.