Im letzten Jahr erlebte Jari-Matti Latvala bei der Rallye Portugal den wohl schwersten Unfall seiner Karriere, als er eine Kurve zu weit schnitt, ausgehebelt wurde und über die Leitplanke hinweg 150 Meter einen Berg hinunterrollte. Bei allem Glück darüber, dass er weitestgehend unverletzt blieb, war es nach einem bereits schwierigen Saisonstart sportlich gesehen endgültig der erste große Tiefpunkt der Saison, dem mit dem Ausfall bei der Rallye Polen später noch ein weiterer folgen sollte. Seine Position im Werksteam war damals ernsthaft gefährdet.

Ein Jahr später sieht die Situation jetzt wieder besser aus. Zwar ging Latvala als klare Nummer zwei in die Saison, doch nicht zuletzt durch seinen Sieg in Neuseeland konnte er untermauern, dass er sich in Sachen Konstanz deutlich verbessert hat. Während sowohl Sebastien Ogier, Sebastien Loeb und Petter Solberg patzen, nutze Latvala seine Chance und fuhr an einem Wochenende, an dem er stets den Kontakt zur Spitze gehalten hatte zu seinem dritten WRC-Sieg. Damit verbesserte sich Latvala in der Weltmeisterschaft auf Rang zwei vor Teamkollege Hirvonen.

Noch nicht 100 Prozent

"Trotz meines Siegs in Neuseeland hat sich an meiner Rolle als Nummer-2-Pilot innerhalb des Teams nichts geändert. Dank dieser klaren Positionierung habe ich meine Herangehens- und Fahrweise weiterentwickelt. Im Kampf um den Titel zählen nicht nur der absolute Speed, sondern auch konstante Zielankünfte. Es funktioniert, auch wenn ich noch nicht zu 100 Prozent dort angelangt bin, wo ich hin möchte. Ich habe noch immer Potenzial, um mich weiter zu entwickeln", sagte Latvala.

"Die Prüfung, in der wir den Unfall hatten, steht auch in diesem Jahr wieder auf dem Programm. Wenn wir während der Erkundungsfahrten vorbeikommen, werden wir langsamer fahren und uns genau anschauen, wo wir abgeflogen sind und wir werden unseren Aufschrieb für diese Kurve anpassen. Aber ich habe den Unfall hinter mir gelassen und werde die WP während der Rallye wie jede andere behandeln", fuhr der Finne fort.