Wenige Tage, nachdem die Motorsporthoheit FIA die technischen Bestimmungen für die Rallye-Weltmeisterschaft 2011 abgesegnet hat, liegt der Schwerpunkt des Herstellers auf der Konstruktion eines neuen 1,6-Liter-Turbomotors. Mit dem Fiesta RS WRC schreitet Ford in eine neue Ära des Rallyesports. Zur Saison 2011 werden die aktuellen World Rally Cars durch eine neue Generation von Autos ersetzt.

Vollgas bei der Entwicklung

Statt eines 2,0-Liter-Turbomotors sieht das Reglement, das der Motorsport-Weltrat vergangene Woche verabschiedete, den Einsatz eines 1,6-Liter-Aggregats mit Turboaufladung vor. Das Triebwerk kann entweder von einem Serienmotor abstammen oder eine vollständige Eigenkonstruktion für den Wettbewerbseinsatz sein. Ansonsten basieren die Fahrzeuge in der höchsten Liga des Rallyesports künftig weitgehend auf den technischen Bestimmungen des S2000-Regelwerks.

Malcolm Wilson, Direktor des Teams BP Ford Abu Dhabi, blickt dem Start der Saison 2011 trotz des engen Zeitfensters optimistisch entgegen: "In der Erwartung, dass die neue 1,6-Liter-Formel grünes Licht erhalten würde, haben wir bereits vor einigen Monaten mit den ersten Grundlagenarbeiten begonnen. Jetzt gibt das Team Vollgas. Ich bin zuversichtlich, dass uns ausreichend Zeit für die Entwicklung und Konstruktion des neuen Motors sowie für Testfahrten bleibt."

Motoren bis Ende Juli

"Wir gehen davon aus, dass wir das erste Aggregat bis Ende Juli fertig stellen und Fahrversuche mit dem Fiesta RS WRC mit 1,6-Liter-Turbo-Triebwerk Ende August beginnen", kündigt Wilson an. "Davor wird das Team den neuen Fiesta S2000 mit einem 2,0-Liter- Turbomotor aus dem aktuellen Focus RS WRC testen, um das Verhalten des Autos mit einem turbogeladenen Triebwerk besser zu verstehen."

Dabei konzentrieren sich Ford und das Rallye-Einsatzteam M-Sport nicht ausschließlich auf die Entwicklung des neuen Vierzylinders. Der Fiesta RS WRC wird sich auch in puncto Design vom aktuellen S2000-Modell unterscheiden. "Die Serienversion des Fiesta ist unverwechselbar und sieht großartig aus", beschreibt Martin Smith, Design-Chef von Ford Europa. Gemeinsam mit Stefan Lamm, Leiter Exterieur Design, zeichnet der Brite für die Optik verantwortlich. "Beim Rallyeauto geht es ausschließlich um Funktionalität. Zusammen mit unseren Kollegen von M-Sport arbeiten wir daran, dass der Fiesta RS WRC ebenso spektakulär aussieht, wie er auf den Wertungsprüfungen fahren wird."

Erste Fiesta-Erfolge

Der Fiesta S2000 krönte sein Wettbewerbspremiere mit dem Gewinn der Rallye Monte Carlo, Anfang März folgte in Mexiko der erste Sieg in der S2000-Weltmeisterschaft.

Ab Saisonbeginn 2011 tritt der neue Fiesta RS WRC in die Fußstapfen des überaus erfolgreichen Ford Focus RS World Rally Cars, das seit seinem Debüt im Jahr 1999 42 WM-Läufe für sich entschied und Ford 2006 und 2007 den Herstellertitel in der Top-Liga bescherte. Außerdem stellte der Turbo-Allradler einen neuen Rekord auf: Seit 2002 fuhren Ford Focus RS WRC-Piloten bei 121 aufeinander folgenden WM-Rallyes in die Punkte.