Es ist vier Monate her seit wir Sie das letzte Mal in einem Wettkampf gesehen haben. Was war es für ein Gefühl wieder zurück im Auto zu sein? Sind Sie bereit für den Titelkampf?
Sebastien Loeb: Ja, klar. Es ist schön wieder zurück zu sein. Wir hatten eine gute Zeit zwischen den der letzten und dieser Saison und auch einige Arbeit mit dem neuen Auto. Es gab einiges zu tun, aber es ist schön wieder hier zu sein.

Anders als die meisten Ihrer Rivalen beginnen Sie die Saison in Schweden. Ist die fehlende Wettkampfpraxis ein Handikap?
Sebastien Loeb: Urlaub ist auch sehr schön! Zwischen den Tests, Preisverleihungen und PR-Auftritten hatte ich keine Zeit, mich zu langweilen. Ich bin froh, dass ich eine Pause einlegen konnte, aber die beiden Testtage in Schweden haben mich wieder in Schwung gebracht. Nun kann ich den Start der ersten Sonderprüfung kaum noch erwarten.

Sie haben die letzte Winter-Rallye gewonnen. Sind Sie der Favorit?
Sebastien Loeb: Die Bedingungen werden ganz anders sein als 2008. Der Schnee liegt auf gefrorenem Asphalt, die Temperaturen steigen nicht über null und der Schnee ist noch keine Eisschicht. Uns erwartet eine Schicht Pulverschnee, die auf der gefrorenen Erde liegt. Der Griplevel wird sich ständig verändern. Es ist wie russisches Roulette. Mir würde eine schöne Eisschicht mit konstantem Grip besser gefallen. Ich sehe mich nicht als Favorit, die Finnen werden sich hier viel mehr zuhause fühlen. Aber man muss einfach auf der Bahn bleiben!

Loeb war beim Shakedown der Schnellste, Foto: Sutton
Loeb war beim Shakedown der Schnellste, Foto: Sutton

Sie peilen den siebten WM-Titel an. Hat die zweite Saisonhälfte 2009 ihre Herangehensweise verändert?
Sebastien Loeb: Seit ich den Titel (2003) um einen Punkt verloren habe, gehe ich gleich vor. Jeder Punkt ist wichtig, wenn man den Titel in einer so schwierigen Serie wie der WRC gewinnen will. Die Ereignisse im letzten Jahr haben das bestätigt. Aber wenn dich das Glück verlässt, kannst du nichts dagegen tun! In dieser Saison vertrete ich die gleiche Herangehensweise. Ich werde jede Rallye mit dem Ziel beginnen, zu gewinnen."

Im Vorjahr war es ein WM-Kampf zwischen Mikko Hirvonen und Ihnen. Werden wir dieses Jahr eine Wiederholung dieses Duells sehen oder wird es anderer Kandidaten auf die Krone geben?
Sebastien Loenb: Hier in Schweden kann es einen großen Kampf um den Sieg geben. Mikko wird konkurrenzfähig sein, Marcus Grönholm ist wieder da und Petter Solberg hat das gleiche Auto wie wir. Zudem gibt es noch ein paar nordische Piloten - es wird also nicht so leicht für mich.

Was Sie bisher von der Recce gesehen haben, wie sind die Bedingungen auf den Stationen?
Sebastien Loeb: Es hängt von den Stationen ab, aber einige sind tatsächlich auf eisigem Schotter. Die erste Station gefällt mir wegen dem vielen Eis. Der Rest zählt mit dem Eis nicht zu meinen Favoriten. Die Schneebänke sind sehr weich, weshalb man nicht so sehr auf ihnen liegen kann. Ach der Grip ändert sich ständig. Auf dem eisigen Schotter sind wir schneller.

Wird es hart für die Reifen?
Sebastien Loeb: Ja. Es wird sehr hart für die Reifen. Wir werden sehen, was passiert.

Was denken Sie über das neue Punktesystem?
Sebastien Loeb: Mikko sagte, dass er dieses Jahr nur zwei Punkte mehr will. Mit dem neuen Punktesystem muss ich allerdings ein paar Punkte mehr holen. Ich denke nicht, dass es viel ändert. Wenn man eine Kalkulation der letzten Jahre macht, dann ändert sich nicht viel. Deshalb habe ich keine spezielle Meinung dazu.