Sébastien Loeb hat die Rallye Australien gewonnen und damit seine Serie von drei sieglosen Rallyes in Folge beendet. Gleichzeitig war es der zweite Sieg des Franzosen in Australien, der sechste Saisonsieg, sowie der 53. Sieg seiner Karriere. Loeb nutze heute dabei wie erwartet den Vorteil seiner dritten Startposition und fuhr mit vier Tagesbestzeiten und einem Vorsprung von 12,5 Sekunden zum Sieg. Dahinter kam es allerdings noch einmal zu einem engen Duell zwischen Mikko Hirvonen und Daniel Sordo, wobei beide Piloten je zwei Etappenbestzeiten für sich verbuchen konnten. Die zweite Position wechselte gleich fünfmal zwischen den Verfolgern; bevor sich Hirvonen am Ende mit 4,6 Sekunden Vorsprung schließlich durchsetzen und so zumindest noch seine WM-Führung verteidigen konnte.

Enges WM-Duell: Auch Hirvonen hätte die Rallye gewinen können., Foto: Sutton
Enges WM-Duell: Auch Hirvonen hätte die Rallye gewinen können., Foto: Sutton

Das Duell zwischen Jari-Matti Latvala und Sebastien Ogier war währenddessen schneller entschieden. Latvala kam in einer Kurve zu weit nach außen und beschädigte sich auf der 27. Etappe erneut den rechten Hinterreifen, wobei er fast 50 Sekunden auf Ogier verlor. Damit war der Weg für den CJT Piloten frei, der auf Rang vier das zweitbeste Ergebnis seiner Karriere feiern durfte.

Im Stobart internen Duell um die Positionen sechs und sieben gab es noch einmal Bewegung. Nachdem der Tag eng begonnen hatte, beschädigte sich auch Matthew Wilson einen Reifen, womit er bis ins Ziel der 30. Etappe rund 15 Sekunden auf seinen Teamkollegen verlor. Nach Bremsproblemen rollte Solberg auf der 31. Etappe jedoch zwei Minuten zu spät zum Etappenstart, wofür er eine Strafe von 20 Sekunden erhielt. Da die Bremsprobleme zudem anhielten, konnte Wilson letztlich ungefährdet zu Rang sechs fahren, während Henning Solberg zeitweise sogar noch hinter Federico Villagra zurückfiel. Dennoch gelang es ihm zumindest Rang sieben ins Ziel zu retten.

Rang 4: Sebastien Ogiers Formkurve zeigt weiter nach oben., Foto: Sutton
Rang 4: Sebastien Ogiers Formkurve zeigt weiter nach oben., Foto: Sutton

Federico Villagra blieb damit wie auch schon nach beiden Vortagen der achte Platz, womit er seinem Ziel einer Platzierung unter den ersten Zehn am Ende des Jahres wieder einen Schritt näher kam. So liegt er nun bereits relativ sicher acht Punkte vor Rang elf. Die Positionen neun und zehn verteidigten hingegen auch am heutigen Tag Hayden Paddon und Martin Prokob. Conrad Rautenbach griff währenddessen nach Super Rallye Reglement wieder ins Geschehen ein. Doch da kein punktberechtigtes Fahrzeug vor ihm mehr ausfiel, reichte es schließlich auf Rang 17 nicht mehr zu Konstrukteurs- punkten.

Die Rallye Australien bot über alle Tage hinweg eine extrem spannende Veranstaltung, bei der sich mit den vier Werkspiloten und Sebastien Ogier lange fünf Werkspiloten auf Augenhöhe bewegten. Neun Bestzeiten für Loeb, acht für Latvala und Ogier (davon eine gemeinsame), fünf für Hirvonen und vier für Sordo spiegeln am Ende noch einmal diese Ausgeglichenheit wieder. In der WM liegt Mikko Hirvonen nun nur noch einen Punkt vor Sébastien Loeb. Viel wird damit bereits von der Rallye Spanien abhängen. Sollte Citroen hier den Doppelsieg der Vorjahre wiederholen können, könnte Loeb beim Finale schon ein zweiter Platz reichen, während Hirvonen mit mindestens einem zweiten Platz in Spanien, die Weltmeisterschaft in Großbritannien auf jeden Fall noch selbst in der Hand hätte oder bei einem Ausfall Loebs und eigenem Sieg bereits sogar schon in Spanien Weltmeister werden könnte. In der Konstrukteurswertung konnte Citroen derweil seinen Vorsprung wieder auf 18 Punkte ausbauen. Sollte Citroen damit auch in Spanien mehr Punkte als Ford erzielen, wäre das Team vorzeitig Konstrukteursweltmeister.