Nach seinem gestrigen Fehler war Sébastien Loeb heute wieder der dominierende Mann, indem er alle sechs Tagestappen für sich entscheiden konnte. Bereits auf der zweiten Wertungsprüfung übernahm der Rekordweltmeister die Führung von Mikko Hirvonen, die er am Nachmittag bis auf 26,4 Sekunden ausbaute.

Für Hirvonen wäre dabei allerdings mehr möglich gewesen, hätte er nicht ohne sichtbare Fehler auf der zweiten gleich 15 und auf der vorletzten Prüfung des heutigen Tages weitere 11 Sekunden auf Loeb verloren. Dennoch scheint der Sieg für Hirvonen noch nicht außer Reichweite, denn bei noch fünf ausstehenden Etappen könnte Loeb als erstplatziertes Fahrzeug wie schon am gestrigen Freitag durchaus wieder Zeit einbüßen.

Zeit verloren, aber noch ist der Sieg in Reichweite: Mikko Hirvonen, Foto: Sutton
Zeit verloren, aber noch ist der Sieg in Reichweite: Mikko Hirvonen, Foto: Sutton

Auf Rang drei beendete derweil Daniel Sordo den Tag, der sich knapp eine Minute hinter Loeb zufrieden damit zeigte, den vor der Rallye angestrebten Podestplatz gesichert zu haben. Erleichtert wurde ihm dieses Unterfangen auch durch das frühe Aus Marcus Grönholms. Der Finne hatte auf der zweiten Etappe zuviel riskiert und seinen Impreza an der Front beschädigt. Eine ansteigende Motortemperatur und Öldruckprobleme zwangen ihn anschließend zur vorläufigen Aufgabe. Ob er die Rallye morgen nach dem Super Rallye Reglement fortsetzen können wird, hängt derzeit noch davon ab, inwiefern sein Motor bei dem Zwischenfall beschädigt wurde.

Durch Grönholms Ausfall verbesserte sich Petter Solberg auf Position vier. Der Norweger elebte abgesehen von zwischenzeitlichen Problemen mit den Scheibenwischern einen eher ereignislosen Tag. Das traf mit Ausnahme eines kleines Fehlers auch auf Matthew Wilson zu. Obwohl er auf der ersten Wertungsprüfung des Nachmittags den Motor in einer Haarnadelkurve abwirkte und rund zehn Sekunden verlor, verbesserte sich der Stobart Pilot auf Position fünf. Dort liegt er derzeit allerdings lediglich 0,9 Sekunden vor seinem Teamkollegen Henning Solberg, der sich trotz zwischenzeitlicher Unzufriedenheit mit der eigenen Leistung somit bis auf Rang sechs nach vorne schob.

Angekommen in den Top Ten: Federico Villagra, Foto: Sutton
Angekommen in den Top Ten: Federico Villagra, Foto: Sutton

Einen leichten Dämpfer erhielt heute das Citroen Junior Team. Nachdem Sebastien Ogier bereits auf der zweiten Wertungsprüfung mit einem defekten Lenkerarm ausgefallen war, verlor Evgeny Novikov auf der dritten fast zwei Minuten als er seinen linken Vorderreifen beschädigte. Dennoch würde das Citroen Junior Team mit Novikov auf Rang sieben und Conrad Rautenbach auf Rang neun derzeit fünf WM Punkte erzielen und damit die eigene Bestmarke aus Irland einstellen. Zwischen den CJT Piloten darf derweil Mads Oestberg nach derzeitigem Stand auf seinen ersten Punkt hoffen, während Federico Villagra für Rang zehn immerhin noch einen Konstrukteurspunkt erhielte.

Insgesamt wuchsen die Abstände am heutigen Tag deutlich, so dass einige Positionen bereits bezogen scheinen. Für Spannung wird morgen allerdings noch einmal der Kampf um die Spitze sorgen. Zwar dürfte Loeb mit einem Vorsprung von 26,4 Sekunden die besseren Karten auf seiner Seite haben, doch mit einer couragierten Fahrt könnte Hirvonen durchaus noch einmal in Schlagdistanz kommen. Loebs erste Startposition könnte dem Finnen dabei die entscheidende Chance eröffnen.