Diesem Problem sahen sich wohl die Veranstalter des WM-Laufes auf Zypern gegenüber. Weil auf Zypern sowohl WRC, PWRC als auch JWRC ausgetragen werden und dazu noch mehrere nationale Starter erwartet wurden, war man in Sorge, dass die Schotterstrecken im zweiten Durchgang nach so vielen Autos kaum noch passierbar sein würden und suchte nach weiteren Schotterstrecken. Da Zypern bekanntermaßen eine Insel und die Anzahl der Schotterstrecken limitiert ist, ließen sich die fehlenden WPs auch schlecht auf benachbartes Terrain auslagern.

Kurzerhand machte die FIA möglich, was auch früher in der WRC gang und gäbe gewesen ist: An einem Tag wird auf Asphalt gefahren, an den beiden anderen auf Schotter. Somit wurde aber auch eine Diskussion angeheizt, die in fast jeder Saison einen neuen Höhepunkt erreicht: Die Reifendiskussion.

Junioren mit anderer Reifen-Regelung

Aaron freut sich auf Zypern, Foto: Suzuki
Aaron freut sich auf Zypern, Foto: Suzuki

Bereits zum Saisonauftakt bei der Rallye Irland konnte man mürrisches Gemurmel vernehmen. Denn obwohl auf Zypern sowohl auf Asphalt als auch auf Schotter gefahren wird, sind für diese Rallye nur Schotterreifen zugelassen. Die Gründe für diese Entscheidung sollen vielfältig gewesen sein und entziehen sich im Einzelnen meiner Kenntnis. Einerseits sollen den WRC Teams zusätzlichen Kosten und der umständliche Umbau des Fahrwerks von Asphalt auf Schotter im Schlussservice erspart werden. Auch die Kosten für die zusätzlichen Asphaltteile fallen somit weg. Ebenso ist dem Reifenhersteller somit geholfen, denn es müssen nicht so viele Reifen bis nach Zypern transportiert werden. Der wohl einleuchtendste Punkt für alle Fans iat aber der zusätzliche Show-Effekt, der durch die Schotterreifen auf Asphalt zusätzlichen und die dadurch vorhandene Bewegung entsteht!

Was auch immer der Grund für diese Entscheidung war, Fakt ist dass sie für uns Junioren nicht gilt. Wir dürfen am ersten Tag Asphaltreifen fahren und danach umbauen. Wir werden also 'richtig' bereift am ersten Tag starten. Bleibt natürlich abzuwarten, wie viel Asphalt nach den WRC Fahrern, die nun cutten werden als ob es kein Morgen mehr geben würde, für uns tatsächlich noch vorhanden ist. Aber wer weiß, vielleicht gelingt einem von uns ja eine nette Überraschung? Was die Reifen der WRC angeht, wage ich zu bezweifeln, dass die durchgehende Schotterbereifung eine Ersparnis darstellt - schließlich sind alle Teams jetzt ausgiebig mit Schotterreifen auf Asphalt testen gewesen. Denn, dass es eine durchaus neue Erfahrung sein kann, das hat Citroen vor drei Jahren leidvoll 'erfahren' müssen, als ein Auto auf einer neutralisierten Showprüfung eben auf Asphalt nachhaltig angeeckt ist.

Ich für meinen Teil bin gespannt und freue mich auf den Schlagabtausch mit meinen härtesten JWRC-Gegnern auf Zypern!