Jari- Matti Latvala liegt auch nach dem zweiten Tag der Rallye Wales weiter in Führung. Dem Finnen genügten dabei trotz eines kleines Ausritts auf der 13. Etappe heute zwei Bestzeiten, um eine Führung von 7,3 Sekunden auf Sébastien Loeb zu verteidigen.

Kann Loeb seine erste Rallye in Wales gewinnen? Das Duell scheint offen., Foto: Hardwick/Sutton
Kann Loeb seine erste Rallye in Wales gewinnen? Das Duell scheint offen., Foto: Hardwick/Sutton

Mehr Bewegung gab es dahinter: So konnten Per Gunnar Andersson und Mads Oestberg ihre guten Positionen des Vortages nicht halten und fielen zurück. Während Per Gunnar Andersson den Tag aber immerhin noch auf einem weiterhin starken fünften Platz beenden konnte, kämpfte Mads Ostberg bereits am Morgen mit Motorproblemen. Auf der 14. Etappe kam der Norweger schließlich von der Strecke ab und musste den heutigen Tag vorzeitig beenden.

Davon profitierte Daniel Sordo, der sich mit einer starken Fahrt und zwei Etappenbestzeiten auf Position drei nach vorne schob und mit 27,9 Sekunden Rückstand durchaus noch Siegchancen besitzt. Petter Solberg konnte die Geschwindigkeit des Citroen Piloten auch abgesehen von einem zwischenzeitlichen Dämpferproblem heute nicht völlig halten und beendete den Tag mit einem Rückstand von gut 50 Sekunden auf Rang vier.

Solberg ist weiter gut unterwegs, doch der Abstand zur Spitze wuchs am heutigen Tag., Foto: Hardwick/Sutton
Solberg ist weiter gut unterwegs, doch der Abstand zur Spitze wuchs am heutigen Tag., Foto: Hardwick/Sutton

Der stobart-interne Kampf um Platz sieben in der Fahrerwertung blieb auch am heutigen Tag spannend. Allerdings hatte Henning Solberg heute das bessere Ende für sich. Lediglich 3,5 Sekunden hinter Per Gunnar Andersson beendete er den Tag auf Position sechs gut 20 Sekunden vor seinem Teamkollegen Francois Duval. Ebenfalls eine gute Leistung zeigte Toni Gardemeister, der seinen Suzuki auf Position acht nach vorne schob. Dahinter liegt jetzt Mikko Hirvonen, der auf der zwölften Etappe eine überragende Bestzeit erzielte und so über den Tag gesehen sogar etwas Zeit auf die Spitze gut machen konnte. Gleichzeitig schob sich Hirvonen nach seinem gestrigen Fehler somit wieder in die Konstrukteurspunkte nach vorne.

Auf Platz zehn liegt weiter Mathew Wilson, während sich auch Valentino Rossi leicht nach vorne arbeiten konnte und den Tag als 15. beendete. Auch für den dritten Überraschungsmann des gestrigen Tages neben Per Gunnar Andersson und Mads Oestberg lief der heutige Tag hingegen nicht wunschgemäß. Bereits auf der ersten Etappe des heutigen Tages kam Sébastien Ogier von der Straße ab und konnte die Rallye nicht fortsetzen. Entwarnung gab es glücklicherweise für Chris Atkinson. Zwar beschrieb der Australier seinen gestrigen Unfall als einen der schlimmsten seiner Karriere, aber auch nach Untersuchungen im Krankenhaus scheint er keine nennenswerten Verletzungen davon getragen zu haben.

Suzuki nun mit beiden Autos in den Punkten, Andersson jetzt auf Rang 5., Foto: Hardwick/Sutton
Suzuki nun mit beiden Autos in den Punkten, Andersson jetzt auf Rang 5., Foto: Hardwick/Sutton

Nach dem turbulenten ersten Tag mit letztlich weniger als der Hälfte der geplanten Wertungskilometern, verlief der zweite Tag der Rallye Wales trotz anhaltend schwieriger Bedingungen ohne große Zwischenfälle. Das Duell an der Spitze scheint für morgen völlig offen. So dürfte Jari- Matti Latvala alle Hände voll zu tun haben, Sébastien Loeb auf Distanz zu halten, da der Franzose als zweitplatzierter Pilot die besseren Streckenbedingungen zur Verfügung haben sollte. Dass dieser Kampf aber auch aus Latvalas Sicht keineswegs aussichtslos ist, zeigt der Umstand, dass weder Latvala gestern noch Loeb heute nennenswerten Boden im direkten Duell gutmachen konnte.

In der Konstrukteurswertung scheint hingegen weiter alles entschieden. Zwar könnte sich Hirvonen noch an Gardemeister vorbeischieben und so zwei Punkte sammeln, doch zusammen mit den zehn Punkten für einen möglichen Sieg Latvalas müsste Citroen auch in diesem Szenario punktelos bleiben, um Fords dritten Titelgewinn doch noch zu ermöglichen. Damit dürfen sich die Rallye Fans auf ein echtes Duell um den morgigen Sieg freuen, da so keinerlei taktisches Fahren zu befürchten ist. So dürfte auch Sébastien Loeb am morgigen Tag alles daran setzen, seinen ersten Sieg bei der Rallye Wales zu erzielen und nicht nur den Citroen Konstrukteurstitel abzusichern.