Der dritte Platz in Deutschland noch vor dem Werksteam war ein großer Erfolg für Stobart Ford. Die wichtigste Nachricht war jedoch, dass Gigi Galli über den Oberschenkelbruch hinaus keine weiteren schwerwiegenden Verletzungen erlitten hatte. Bei der Rallye Neuseeland wird er nun durch Francois Duval ersetzt. Zusammen mit Matthew Wilson, der den bei dieser Rallye für das Munchi´s Ford Team startenden Henning Solberg ersetzt, schickt Stobart Ford somit eine komplett neue Fahrerpaarung ins Rennen.

Francois Duval trotzte in Deutschland den Eingewöhnungsproblemen und fuhr auf das Podium., Foto: Sutton
Francois Duval trotzte in Deutschland den Eingewöhnungsproblemen und fuhr auf das Podium., Foto: Sutton

Möglich wurde dieses durch eine Sondergenehmigung der FIA, die es dem Team erlaubte auch den Beifahrer in Duvals Auto auszutauschen. Nachdem das Reglement normalerweise vorschreibt, dass nur eine Komponente eines Aufgebots verändert werden darf, folgte die FIA hier der Argumentation des Stobarts Teams, das in einer Sprachbarriere zwischen Fahrer und Beifahrer ein Sicherheitsrisiko sah. Demnach wird Francois Duval nun an der Seite seines gewohnten Beifahrers Giovanni Bernacchini die Rallye bestreiten.

Obwohl Francois Duval auch auf Schotter Erfolge vorzuweisen hat, wie seinen Sieg bei der Rallye Australien im Jahr 2005, dürfte es für ihn in Neuseeland schwer werden, seine gute Leistung der Rallye Deutschland zu wiederholen. So bestreitet er am kommenden Wochenende erst seine erste Schotterrallye in diesem Jahr und wird zudem auch auf Schotter eine gewisse Eingewöhnungs- zeit an den Fokus benötigen. Entsprechend vorsichtig äußert er sich vor seiner vierten Neuseelandrallye: "Ich habe in Neuseeland seit 2005 keine Rallye mehr bestritten, daher werden mir die meisten anderen Teilnehmer an Erfahrung voraus sein. Aber ich weiß, dass der Fokus auf Schotter ein phantastisches Fahrzeug ist und das ist ein gutes Gefühl. Mein Ziel ist mich erstmal an die Bedingungen zu gewöhnen und sicher in die Punkte zu fahren und wenn das Gefühl gut ist, werde ich vielleicht in der Lage sein, meine Geschwindigkeit etwas zu erhöhen."

Matthew Wilson zählt die Rallye Neuseeland zu seinen Lieblingsveranstaltungen, Foto: Sutton
Matthew Wilson zählt die Rallye Neuseeland zu seinen Lieblingsveranstaltungen, Foto: Sutton

Matthew Wilson geht hingegen in seine dritte Rallye in Neuseeland. Nach einem zehnten Platz im letzten Jahr, hofft er nun auf Punkte: "Das ist vielleicht meine Lieblingsrallye. Ich freue mich wirklich auf sie und darauf, wieder auf Schotter zu kommen. Wir sind für Punkte nominiert und hoffentlich können wir dem Stobart Team helfen. Ich mag die Natur der Etappen, die Wölbung der Kurven und die hohen Geschwindigkeiten, die der Rallye ein ähnliches Gefühl wie in Finnland geben. Ich habe einige schlechte Wettervorhersagen gehört, also wird es interessant zu sehen, wie die Etappen halten."

Stobart Ford ist vor der Rallye Neuseeland in keiner einfachen Situation. Das Ziel, Subaru in der Konstrukteurswertung zu überholen, rückt in immer weitere Ferne. Matthew Wilson kam im letzten Jahr bei der Rallye Neuseeland mit über zehn Minuten Rückstand ins Ziel und Francois Duval wird eine gewisse Eingewöhnungszeit benötigen. Damit scheinen in Neuseeland zwar Punkte, aber keine vorderen Platzierungen möglich. Dadurch, dass das Team zudem bei den kommenden Asphaltrallyes auf Francois Duval verzichten müssen wird, verlor es eine Art Joker, so dass es nun auch dort sehr schwer werden dürfte, Subaru zu schlagen. Auf der anderen Seite hat Stobart jetzt aber den entscheidenden Vorteil, nicht mehr viel zu verlieren zu haben: Das Duell gegen Subaru scheint verloren, der vierte WM Rang hingegen sicher. Ab jetzt kann sich Stobart im Zweifelsfall ganz auf Einzelergebnisse konzentrieren und dabei zumindest in Neuseeland auf zwei hoch motivierte Fahrer bauen.